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46 - Waldröschen 05 - Rebellen der Sierra

46 - Waldröschen 05 - Rebellen der Sierra

Titel: 46 - Waldröschen 05 - Rebellen der Sierra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Haltet ihn fest. Ich werde ihn anmelden.“
    Der brave Vaquero gab sich zwar Mühe, von den Leuten loszukommen, aber es gelang ihm nicht. Durch Widerstand konnte er seine Lage nur verschlimmern. Er ergab sich darein und war nun nur neugierig, wer die Señorita sein werde, zu der er geführt werden solle.
    Josefa saß in dem Gemach, welches sie für sich ausgewählt hatte, in einer Hängematte und rauchte eine Zigarette. Sie trug heute wieder Frauenkleidung; sie hatte einen ganzen Packsattel voll davon mitgebracht. Da trat der Mexikaner ein, welcher soeben unten das Wort geführt hatte.
    „Verzeihung, Señorita“, sagte er, „ich habe eine Meldung zu machen.“
    „Welche?“
    „Es ist einer gekommen, der für Arbellez kämpfen will.“
    „Für Arbellez kämpfen? Das klingt wunderbar. Wer ist der Mann?“
    „Ein Vaquero dieses Arbellez.“
    „Schickt ihn mir herauf.“
    „Señorita, man muß vorsichtig sein. Er hat sich zur Wehr gesetzt.“
    „So wird er entwaffnet, und zwei bringen ihn mir herein.“
    „Ich werde ihn selbst mitbringen.“
    Er ging und kehrte mit einem zweiten zurück. Sie führten den Vaquero, dem sie die Hände auf den Rücken gebunden hatten.
    Dieser warf einen forschenden Blick auf das Mädchen. Er kannte sie nicht persönlich, und da man ihm ihren Namen nicht genannt hatte, so befand er sich im Unklaren darüber, bei wem er eigentlich sei.
    „Señorita, ich ersuche Euch, mir zu helfen“, bat er. „Es handelt sich hier um ein Mißverständnis.“
    „Wer seid Ihr?“ fragte sie.
    „Ich bin Vaquero im Dienste des Señor Pedro Arbellez.“
    „Das hat man mir bereits gesagt.“
    „Mein Herr schickte mich mit einer Botschaft fort, und nun ich zurückkehre, finde ich ihn nicht mehr vor, wohl aber fremde Leute, die ich nicht kenne.“
    Bei diesen Worten fiel ihr ein, was Marie Hermoyes ihr von einem Vaquero gesagt hatte, der nach Fort Guadeloupe geschickt worden sei. Sie fragte:
    „Ihr wart in Fort Guadeloupe?“
    „Ja“, antwortete er.
    Da wendete sie sich an die beiden Mexikaner und sagte zu ihnen:
    „Tretet hinaus und wartet vor der Tür; dieser Vaquero scheint ein braver Mann zu sein; ich werde allein mit ihm sprechen.“
    Sie gingen hinaus, und Josefa beschloß, sich durch List in Kenntnis dessen zu setzen, was dieser Mann seinem Herrn hatte mitteilen wollen.
    „Ich will meine Frage wiederholen“, sagte sie. „Ihr wart in Fort Guadeloupe?“
    „Ja“, antwortete er.
    „Es ist indessen eine kleine Veränderung eingetreten. Ist Euch ein gewisser Cortejo bekannt?“
    „Ja“, sagte er.
    „Woher kennt Ihr ihn?“
    „Ich habe sehr viel von ihm gehört und ihn auch hier gesehen. Er war einmal da.“
    „Was ist das für ein Mann?“
    Der Vaquero war aufrichtig und unvorsichtig genug, diese Frage zu beantworten.
    „Ein braver, ehrlicher Mann mag nichts von ihm wissen“, sagte er.
    Ihre großen, runden Eulenaugen zogen sich zusammen. Er bemerkte gar nicht, welch ein Blick ihn aus denselben traf. Aber ihre Selbstbeherrschung und Verstellungskunst war so groß, daß sie mit der freundlichsten Stimme sagen konnte:
    „Da gebe ich Euch ganz recht. Dieser Cortejo ist ein Mensch, dem nichts heilig ist. Wißt Ihr vielleicht irgend etwas Besonderes über ihn?“
    „Genug, Señorita.“
    „Was denn zum Beispiel?“
    „Es läßt sich nicht von solchen Dingen sprechen“, antwortete er, dieses Mal vorsichtiger.
    „Ja, ich bin Euch fremd, und Ihr könnt mir solche Sachen natürlich nicht sogleich anvertrauen. Aber, wenn Ihr wüßtet –. Ich hasse diesen Cortejo. Er hat mich und meine Familie unglücklich gemacht, und ich folge ihm bloß, um ihn zu verderben.“
    Sie machte ein so ehrlich erzürntes Gesicht, daß er ihr glaubte.
    „Ihn verderben?“ fragte er. „Das wird Euch wohl schwerlich gelingen. Er ist eine so schlaue Kanaille, daß er fast unmöglich zu täuschen ist. Aber sagt, wo ist Señor Arbellez?“
    „Der ist geflohen.“
    „Geflohen? Ah! Vor wem?“
    „Eben vor Cortejo.“
    „Aber warum?“
    „So wißt Ihr diese Sache gar nicht?“
    „Ich weiß von nichts. Ich bin nach Hause gekommen, und man hat mich sofort festgenommen und mir die Hände gebunden. Ich kann das ganz und gar nicht begreifen.“
    „Nun, so will ich es Euch erklären. Aber ich muß leiser sprechen, damit die beiden, welche draußen vor der Tür stehen, mich nicht hören.“
    Mit dieser Bemerkung beabsichtigte sie, ihn sicher zu machen. Sie fuhr fort:
    „Señor Arbellez ist ein Anhänger des

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