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47 - Die Geißel von Antares

47 - Die Geißel von Antares

Titel: 47 - Die Geißel von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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schoß in die Höhe. Fischköpfe drängten sich ans Schanzkleid; die meisten sahen nach unten.
    Das böse Dämonenauge der Lunte erweckte den Zünder des Feuertopfes zu rotknisterndem Leben. Ich warf den rauchenden Zerstörungsmechanismus über Bord.
    Dann schickte ich, solange sich mein Voller über dem Shank befand, eine ganze Reihe von Feuertöpfen in die Tiefe.
    »Brennt, ihr Bastarde«, sagte ich ohne eine Spur von Ritterlichkeit. »Für das ganze Elend, das ihr Paz gebracht habt – brennt!«
    Der Flieger mit dem schwarzen Rumpf brannte.
    Er schwang herum und stürzte qualmend in die Tiefe. Flammen hüllten ihn ein. Shanks eilten auf das Vorderdeck. Sie klammerten sich fest und wappneten sich gegen den Aufprall der Landung. Ich sah mit aufrichtigem Bedauern, daß ihr Flieger den Boden erreicht haben würde, bevor sich das Feuer einen Weg nach vorn gebrannt und sie alle verschlungen hatte.
    Die feurige, funkensprühende Masse stürzte, eine dichte, schwarze Rauchwolke hinter sich herziehend, auf den Platz vor dem Tempel Dokertys.
    Flinke, behende Gestalten sprangen vom Wrack. Ihre Waffen und Rüstungen funkelten im Flammenschein. Sie breiteten sich über den Kyro aus.
    »Makki-Grodno soll sie holen!« stieß ich hervor. »Es sind noch zu viele von den Cramphs am Leben!«
    Abgesehen von ihnen, lag der Platz verlassen dar.
    Kein Wunder, bei Krun!
    Die Himmelsstürmer setzte sich neben mich. Langsam sanken wir in die Tiefe. Jeder beobachtete gebannt die Shanks.
    Nalan ti Perming, der am Bug der Himmelsstürmer stand, deutete auf etwas.
    »Seht!«
    Eine ganz in Rot gekleidete Gestalt trat aus den Türen des Tempels und blieb vor der obersten Stufe stehen. Sie stand einfach da und betrachtete die näherkommenden Fischköpfe.
    Es war ein einsamer Priester Dokertys, der sich, in den Feuerschein des zerstörten Erkundungsbootes getaucht, als scharlachroter Fleck von den Tempeltüren abzeichnete; er stand hochmütig und verächtlich da, fast schien es, als würde er die räuberischen Shanks verhöhnen. Er trat beiseite.
    Vier Leute traten auf den Treppenabsatz. Vier junge Leute, ganz in Weiß gekleidet, zwei Jungen und zwei Mädchen. Sie stiegen ganz ruhig und gefaßt die Treppe hinunter, dem Vorplatz und den näherkommenden Shanks entgegen.
    »Cadade!« rief Nalan. »Wir müssen ihnen helfen!«
    Die Himmelsstürmer ging tiefer.
    »Halt! Ihr dürft nicht landen!« rief ich außer mir mit der alten, weittragenden Vordecksstimme. »Wenn euch euer Leben etwas wert ist, landet nicht!«

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    »Landet nicht! Wenn euch euer Leben lieb ist, landet nicht!«
    Mein mit Stentorstimme erfolgter Ruf hallte über die Distanz zwischen den beiden Schwebern. Nalan richtete sich ruckartig auf. Am Schanzkleid der Himmelsstürmer erschien eine ganze Reihe von Gesichtern.
    »Was ...?«
    »Seht es euch an!«
    Mit diesen Worten wandte ich meine Aufmerksamkeit wieder den weißgekleideten jungen Männern und Frauen zu. Sie sahen jugendlich und unschuldig aus. Sie sahen wie Opfer aus. Nun, bei Krun, das waren die armen, fehlgeleiteten Teufel ja auch, nicht wahr?
    Die Shanks schwärmten aus vollem Halse brüllend über den Kyro auf die Treppe zu, die zum Tempel hinaufführte. Sie wollten den Bau erobern und ihn in eine Festung gegen die Soldaten verwandeln, die ihnen Oxonium mit aller Wahrscheinlichkeit entgegenwerfen würde. Jeder der geschuppten Fischköpfe wußte, daß er verloren war. In ihrer barbarischen Art würden sie bis zum bitteren Ende kämpfen, bis jeder einzelne von ihnen den Tod gefunden hatte.
    Von der Szene, die sich im strömenden, vermengten Licht der Sonnen von Scorpio abspielte, ging eine urwüchsige, schwüle Wildheit aus. Unwillkürlich stellte ich mir einen Kessel vor, in dem gleich ausbrechende Gewalt brodelnd vor sich hin kochte, aber dieses Bild wurde kurz darauf von einem gigantischen Glas verdrängt, das umgestülpt den Kyro von der Außenwelt trennte.
    Ich bin mir durchaus bewußt, daß meine nächsten Gedanken im höchsten Maße verwerflich, wenn nicht sogar abstoßend waren. Und doch waren sie im Einklang mit der unerhörten Situation, die auf widerwärtige Weise den ganzen Subkontinent Balintol heimsuchte. O ja, bei Krun, es macht immer Spaß, wenn man Zeuge wird, wie zwei Feinde aufeinander losgehen und sich prügeln, daß es nur so raucht. Bei Djan! Sollen sie sich doch gegenseitig abschlachten, dann kann das einfache Volk trotz des unguten Gefühls, das solche Situationen mit sich bringen, erleichtert

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