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49 - Der Zorn von Antares

49 - Der Zorn von Antares

Titel: 49 - Der Zorn von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ihrem erstaunlich scharfen Blick gesehen? Sie hatte deutliche Kommentare über meine Langsamkeit abgegeben. Die schlimme Konsequenz, die sich unweigerlich daraus ergeben würde, bereitete mir Sorgen. Sie würde mir kategorisch befehlen, bei Cuisar zu bleiben, während sie sich allein auf die Erkundung wagte.
    Und genau so kam es dann auch.
    »Ich will nichts hören, Drajak der gar nicht so Schnelle!«
    Ich beschwor sie, ja vorsichtig zu sein – was sowieso nutzlos war –, und sah dann zu, wie sie wie ein Geist zwischen die Bäume glitt und in der Dämmerung verschwand. Ich hatte das Gefühl, meine Haut stünde in Flammen. Ich konnte nicht stillstehen. Ich trat auf der Stelle auf und ab und machte mir Sorgen. Es half überhaupt nichts, wenn ich mir sagte, daß sie eine erfahrene Abenteurerin war. Sie ging im Auftrag der Schwestern der Rose oder der Herren der Sterne los und wurde in alle möglichen schrecklichen Kämpfe verwickelt. Aber sie war dem immer gewachsen gewesen. Sie wußte, was sie tat.
    Trotzdem brachte mich die Sorge fast um den Verstand.
    Was zum Teufel hatten zwei Leute, die die Herrscherin und der Herrscher von ganz Paz sein sollten, überhaupt in solchen Gefahren verloren? Sicher, wir hatten dieses Leben gewählt, nachdem wir auf die Krone und den Thron von Vallia verzichtet hatten. Aber wenn mich die Realitäten der jeweiligen Situation vor Besorgnis fast in den Wahnsinn trieben, sehnte ich mich nach unserem Zuhause in Esser Rarioch.
    Cuisar hockte sich zusammengesunken unter einen Baum. Gelegentlich schaukelte er vor und zurück und murmelte etwas vor sich hin.
    Die Everoinye hatten mich damit beauftragt, die Dämonen zu vernichten, die von Männern wie er erschaffen wurden – ein Auftrag, dem ich diesmal von ganzem Herzen beipflichtete. Zweifellos war er tief in die abscheulichen Folterungen verstrickt, die einen ganz normalen jungen Mann oder eine junge Frau zu Besessenen oder Beglückten machten, die nur auf das schreckliche Wort warteten, das die Verwandlung auslöste – ein Wort, das ich, ehrlich gesagt, hier nicht wiederholen möchte. Ich hätte ihn hier, auf der Stelle, einen Kopf kürzer machen sollen.
    Schließlich hörte er mit dem leisen Wimmern auf. Er hatte einen harten Tag hinter sich, das war eine Tatsache. Er schlief ein.
    Dann fing er an zu schnarchen.
    Bei Krun! Sein Schnarchen hätte Fensterläden zum Klappern bringen können! Er prustete eine Folge gewaltiger Schnaufer und Röchler hinaus, wie Wasser, das einen Abfluß hinuntergurgelt. Jeder weiß, was Schnarchen für denjenigen bedeutet, der zuhören muß.
    Ich kann Ihnen mit gutem Gewissen sagen, dieser Cuisar der Oblifex geriet eher durch sein Schnarchen in Gefahr, doch noch den Kopf zu verlieren, als durch die Tatsache, daß er ein dreifach verfluchter und von Opaz verlassener Dokerty-Priester war!
    Ich war im Begriff, ihn am Hals zu packen und wach zu würgen – oder für ewig zum Schweigen zu bringen –, als ich die ausgestreckten Hände wie zwei Schlangen wegriß, die mit ihren Bissen ihr Ziel verfehlt hatten, mich herumrollte und aufsetzte, den Drexer in der Faust.
    »Du hast spät reagiert, mein Schatz, und langsam.«
    Ich hatte ihr Näherkommen weder gehört noch gesehen. Erst im letzten Augenblick hatte der Clansmännern, alten Seebären und Krozairs von Zy eigene sechste Sinn mich gewarnt.
    »Wie sollte man bei dem Krach, den der Bursche veranstaltet, etwas hören können?«
    »Du klingst verstimmt.«
    »Bei Vox! Das bin ich auch!«
    Sie stieß ein leises Lachen aus und berichtete, daß die Voller weitergeflogen seien. Die Männer, die ebenfalls mit den roten Umhängen ausgestattet waren, hatten zwischen der Wagenladung herumgestöbert, aber nichts mitgenommen. »Also haben sie nicht gefunden, wonach sie gesucht haben. Gut. Schlechtes Cess für sie!« sagte ich, um dann mit einem Bruchteil der Verwegenheit, die Dray Prescot einst sein eigen genannt hatte, hinzuzufügen: »Schade, daß wir keinen der Voller erbeuten konnten. Jetzt müssen wir laufen.«
    »Das wäre nicht das erste Mal.«
    Dann stellte Delia die Frage, ob sie Cuisar auf der Stelle getötet oder ihn nur gefangen genommen hätten.
    Der Regen ließ nach, und wir begaben uns wieder zur Lichtung, um den von den Bäumen herabfallenden Tropfen zu entgehen. Mit Hilfe der Plane und den etwas weicheren Säcken bauten wir eine Bettstatt und deckten uns zu. Dann wechselten wir uns mit der Wache ab. Cuisar verschlief das alles.
    In einigen Säcken und Kisten

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