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49 - Der Zorn von Antares

49 - Der Zorn von Antares

Titel: 49 - Der Zorn von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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gesichtslose Gebäude dem regengetränkten Himmel entgegenstreckten. In einer Ecke flackerte eine einsame Lampe. »Wo bringt er uns hin?« fragte ich Fweygo.
    »Zu jemandem, der uns zu einem sicheren Unterschlupf bringen soll.«
    Nun ja, ich hätte durchaus eine Mahlzeit und etwas Schlaf gebrauchen können, aber mein schlechtes Gewissen, mich nicht um Khon den Mak zu kümmern, trieb mich an. Genau wie die drängende Aufgabe, die Regentin C'Chermina, König Tom und San W'Watchun zu ergreifen, sie in ein Zimmer zu sperren und sie nicht wieder herauszulassen, bevor sie sich einverstanden erklärt hatten, ein Bündnis gegen die Shanks einzugehen. Dann fiel mir ein, daß ich König N'Norgad den Bauch von Enderli ebenfalls dorthin zerren mußte. Ich trat in eine Pfütze und machte mir nicht einmal die Mühe zu fluchen.
    F'Farhan führte uns zu einem unauffälligen Gebäude, und ein großer Rapa stellte sich ihm mit finsterer Miene in den Weg. Draußen prasselte der Regen herab, und ich konnte nur wenige Worte aufschnappen. »Nur Kämpfer erlaubt.« – »Aber ich muß Nath die Nase sprechen.« – »Nur Kämpfer erlaubt«, lautete die mürrische Antwort.
    F'Farhan schluckte eine Erwiderung hinunter. »Hier ist einer ...« Fweygo wurde herangewunken. Der Eingang war kaum erleuchtet, und die Schatten, der fallende Regen und die Nähe sorgten für ein starkes Unbehagen. Der Rapa war schroff. »Keiner mit mehr als zwei Armen.« F'Farhan war sichtlich der Verzweiflung nahe. »Also gut. Dann der hier.«
    Der Rapa sah mich herablassend an. »Na gut, Dom. Nimm ihn. Möge Paranka der Muskel dem armen Fambly beistehen.«
    Der muffige, derbe Geruch nach feuchter Kleidung hüllte uns ein, als wir den Gang entlangschritten. Grelle Bilder auf den Wänden zeigten unnatürlich muskulöse Männer und Frauen, die einander zu Brei schlugen. Ihre Knöchel waren nackt. Das schrille Geräusch, das uns entgegendröhnte, verwandelte sich in den Lärm einer aufgeregt brüllenden Menge.
    Eine Galerie führte uns über die Köpfe der Menge, die sich unten in der Grube aufhielt. Es waren alle möglichen Leute, die die Vorstellung genossen, doch ein einziger Blick enthüllte eine Gemeinsamkeit, die ihnen allen eigen war. Sie alle waren reich. Das hier war keine Horde aus den Armenvierteln, die einen rauhen Faustkampf sehen wollten. Diese Schicht wollte Blut sehen; sie wollten sich von ihrem sogenannten Sport unterhalten lassen.
    In dem von drei parallel gespannten roten Seilen abtrennten Ring hieben zwei Frauen aufeinander ein. Ich warf einen Blick hinüber, verzog angeekelt den Mund und ging weiter. Das hatte nicht einmal annähernd eine Ähnlichkeit mit dem Kampf zweier Jikai-Vuvushis, zweier Kriegsmädchen, die aus anderen Gründen als Gold kämpften.
    »Da rein.«
    Der Raum stand voller Tische, auf denen Männer und Frauen lagen und massiert wurden. Die Luft dampfte förmlich. Ein Hytak, dessen Gesicht nur noch eine blutige Masse war, bereitete dem behandelnden Nadelstecher offensichtlich Sorgen. Ein Chulik stand in der Nähe und rieb sich unablässig die Hände, wobei er den Knöcheln besondere Aufmerksamkeit widmete. Sein Gesicht war unversehrt. Er war groß. Nein, er war mehr als nur groß, er war ein wahrer Riese. Er überragte jeden der Anwesenden. F'Farhan sah sich unruhig um. Der Rapa war wieder auf seinen Posten zurückgekehrt, nachdem er zu einem Apim im Abendgewand gesprochen hatte. Der Mann trat auf uns zu.
    »Du wirst gehen.« Sein gerötetes Gesicht sah müde aus. Bevor er weitersprechen konnte, unterbrach F'Farhan ihn. »Ich muß mit Nath die Nase sprechen ...«
    »Mit ihm! Oh, der nimmt gerade die Wetten ab. Ist später wieder da.«
    »Aber ...«
    Der Apim, der offensichtlich zu den Veranstaltern gehörte, wandte sich ab. »Naghan! Komm her! Da ist ein Neuer für dich.« Er ging zu dem Chulik hinüber.
    Naghan kam herangewalzt; gebrochene Nase, Blumenkohlohren, rollende Schultern, es war alles da. Gelegentlich zuckte sein Kopf zur Seite. Er musterte mich.
    »Nur die Fäuste, Dom. Hast du aber wohl schon öfter gemacht, was?«
    Fweygo sagte ziemlich scharf: »Das ist keine gute Idee.«
    »Wir müssen auf Nath die Nase warten.« Zu meiner Belustigung stellte ich fest, daß ich mit jener pseudoharten Heiserkeit sprach, deren sich diese Kerle so gern bedienen. Der Priester wollte etwas sagen, hielt inne und setzte dann noch einmal an. »Ich werde gehen und ...« Er wandte sich rasch ab und verschwand in der Menge.
    »Da kommt Horter

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