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49 - Der Zorn von Antares

49 - Der Zorn von Antares

Titel: 49 - Der Zorn von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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R'Raneed.« Naghan trat für den Veranstalter ehrerbietig beiseite. Der Mann sah noch müder aus als zuvor. Ehrlich gesagt war ich schon lange nicht mehr auf der Erde gewesen, aber diesem Boxveranstalter in seinem Abendgewand fehlte ein wesentliches Merkmal seines Handwerks. Zwischen seinen dicken Lippen steckte keine dicke Zigarre.
    »Du kämpfst gegen Chandrur.« Er winkte mit der beringten Hand.
    »Aber der hat gerade gekämpft, Horter ...«, sagte Naghan.
    »Ja, er hat diesen Hytak ziemlich verunstaltet. Das wollen die Zuschauer sehen. Er ist schon wieder bereit. Also kümmere dich drum.«
    Fweygo sagte: »Das reicht. Du wirst nicht ...«
    »Muß ich aber, wenn der Priester Nath die Nase sprechen will.«
    »Aber sieh dir den Chulik doch an! Der wird dich in Grund und Boden prügeln!«
    »Ich stimme dir zu, daß es allein mit den Fäusten schwierig sein dürfte. Ein kräftiger Tritt an die richtige Stelle wird indessen wahre Wunder bewirken.«
    Der laufende Kampf endete mit entfesseltem Jubeln der Menge, die zerschlagenen Überreste wurden hereingetragen und auf den Tischen abgelegt. Es war schwer zu sagen, wer der Sieger war. Der riesige Chulik kam heran und sah auf mich herab. Ich legte den Kopf in den Nacken, um zurückzustarren. Er sagte kein Wort, sondern grunzte nur, zog den prächtig gemusterten Morgenmantel enger um den muskulösen Körper und ging zusammen mit seinen Trainern. Meiner Einschätzung nach war er unglaublich stark und vermutlich langsam; auf jeden Fall war er muskulös.
    Fweygo kratzte sich mit der Schwanzhand die Nase. »Du bist also entschlossen, gegen ihn anzutreten?«
    »Aye.«
    »Also gut. Ich gehe und schließe eine Wette ab.« Er schenkte mir einen nachdenklichen Blick und verschwand wie ein goldener Geist zwischen den Trainern, Masseuren und Boxern.
    Danach nahm alles den hier üblichen Lauf; alle arbeiteten mit der professionellen Langeweile von Leuten, die schon alles gesehen hatten. Naghan, den man auch das Ohr nannte, übergab mich einem Apim, der beinahe genauso schlimm gezeichnet war wie er. Langro der Alumsetter stieß mich auf einen Tisch und ölte mich mit der lässigen Kunstfertigkeit eines geübten Masseurs ein. Er sagte nicht viel, versicherte mir aber, daß er sein Bestes geben werde, mich zusammenzuflicken, falls ich überlebte.
    Als die Zeit gekommen war, führte man mich hinaus, mit nichts als dem guten alten scharlachroten Lendenschurz bekleidet. Die Menge buhte, ich machte eine geringschätzige Geste und stieg durch die roten Seile. Es gab keinen Schiedsrichter. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, daß es irgendwelche Regeln gab, abgesehen davon, daß man nur die Fäuste benutzen durfte.
    Chandrur der Chulik wurde mit tumultartigem Beifall begrüßt. Er zeigte sich seinem Publikum, spannte die Muskeln an, machte ein paar Kniebeugen, polierte seine Hauer. Sie waren mit jeweils drei Goldringen geschmückt.
    Der Gong durchdrang den Lärm und läutete den Kampf ein, der für diese kultivierten Menschen angenehme Unterhaltung bieten sollte.
    Chandrur tänzelte mit überraschender Schnelligkeit auf mich zu und versetzte mir einen derartigen Schlag, daß ich rücklings auf dem mit Sand bestreuten Boden landete. Ich rappelte mich auf, doch da traf er mich über dem Ohr und schickte mich wieder zu Boden.
    Er ragte mit gewölbter Brust über mir auf, bereit, sofort wieder zuzuschlagen. Dray Prescot, sagte ich mir, jetzt geht es dir an den Kragen!

10
     
     
    Unter den gegebenen Umständen war es schon seltsam, daß sich die Gedanken, die mir in den Sinn kamen, mit den Mädchen beschäftigten, die bei unserer Ankunft im Ring gekämpft hatten. Vielleicht war mein selbstgerechtes Urteil zu hart ausgefallen. Vielleicht brauchten sie das Geld. Wenn man arm und verzweifelt ist und einem der Magen vor Hunger knurrt, erscheinen einem ein paar Schläge vielleicht als gar nicht so schlimm.
    In diesem Augenblick traf mich der Chulik erneut, noch bevor ich auf die Beine kam. Ich schoß über den Sand.
    Mit den Regeln des Marquis von Queensbury wurde hier kurzer Prozeß gemacht.
    Es gelang mir, mich ein Stück von Chandrur zu entfernen, doch dazu mußte ich ehrlos auf allen vieren quer durch den Ring kriechen. Der Bursche war sehr stark. Das hatte ich gewußt. Aber er war auch ziemlich schnell, und das war eine böse Überraschung. Ich stand auf und stellte mich ihm, und als er diesmal mit der Rechten zuschlug, wehrte ich den Schlag mit dem linken Unterarm ab. Im gleichen Augenblick

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