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49 - Der Zorn von Antares

49 - Der Zorn von Antares

Titel: 49 - Der Zorn von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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verschiedenen Diff-Rassen, während die Dokerty-Schergen allesamt Apim waren. Wir machten einen Bogen um die sich anbahnende Schlägerei, die bestimmt unterhaltsam wurde.
    Die Spannungen zwischen den normalen Wächtern und den Männern mit den roten Umhängen mochten ein unterhaltsames Schauspiel bieten, ja. Aber wir kamen jetzt in den Tempelbezirk und mußten damit rechnen, immer mehr Dokerty-Wachen zu begegnen. Wir trugen keine roten Umhänge.
    »Wieviel weiter ist es denn noch?« knurrte Fweygo.
    »Wir sind gleich da!« wisperte Taston.
    Ich hatte einen eher bescheidenen, höchstens einen palastartigen Tempel erwartet, doch dies traf nicht zu. Die Ausstattung wurde immer pompöser. Statuen, Bilder, Wandbehänge, alles kündete vom Ruhm Dokertys, das galt sogar für die Kronleuchter. Das künstlerische Niveau war sehr hoch; die Einrichtung mußte ein Vermögen verschlungen haben. Offensichtlich war Trylon T'Taxkrin ein leidenschaftlicher Anhänger Dokertys.
    Der von marmornen Schwingen flankierte und mit goldenen Wolken gekrönte Eingang zur Kapelle kam in Sicht. Der Teppich zeigte Muster über Muster. Die vier diensthabenden Wächter traten respektvoll zur Seite, als Taston weiterging. Sein befehlsgewohnter Schritt kam ihm nun zugute. Beim geringsten Zögern wäre Fweygo zur Tat geschritten.
    Nach der verschwenderischen Großzügigkeit draußen vor dem Tempel überraschte mich der von Dokerty inspirierte Überfluß im Innern nicht im mindesten. Die Farbe Rot überlagerte alles auf bedrückende, einschüchternde Weise. Überall funkelte Gold. Der Altar erhob sich unter einem Baldachin aus goldumrandetem Kristall. Stinkendes Räucherwerk verpestete die Luft. Symbole Dokertys und Oltomeks flankierten in zwei Reihen den Weg zum Altar. Auf der kristallenen Platte ruhten die beiden wichtigsten Artefakte der Religion. Wir waren nur an den zusammentreffenden Schwingen interessiert, dem Flutubium.
    Schlurfende Schritte verkündeten das Näherkommen eines alten Mannes, dessen Bart bis zur Taille reichte. Ich hätte sein Alter nicht schätzen mögen. Er trug das rote Gewand und stützte sich auf einen langen Stab.
    Seine zittrige alte Stimme war kraftlos. »San Taston! Du bist nicht ... Ich habe Dienst ...«
    Taston machte eine unbestimmbare Geste. Er wußte nicht, mit welcher Absicht wir ihn gezwungen hatten, uns herzuführen, ihm war nur klar, daß wir Schwierigkeiten bedeuteten. »Nein, San L'Livero, ich ... äh ...«
    »Du kannst gehen, San ...«, sagte Fweygo, als sechs Dokerty-Söldner aus den Schatten hinter dem Altar traten. Ihr Anführer, ein streitsüchtiger rotgesichtiger Bursche mit dem Abzeichen eines Hikdars, fauchte: »Du da!« Er zeigte mit dem Stock auf Fweygo. »Raus! Raus!«
    »Bitte ...«, sagte Taston und schluckte. »Hilfe! Hilfe!« Er huschte wie ein Woflo von Fweygo fort auf den Hikdar zu.
    Den Bruchteil einer Sekunde lang zischten Schwerter aus ihren Scheiden, dann sprang der Kildoi vor.
    Der Drexer schnellte förmlich in meine Faust. Einen Herzschlag später stand ich an Fweygos Seite, wehrte eine Klinge ab und tötete mit dem Rückhandschlag den Deldar der Gruppe. Meine tiefe Sorge über den Sturm zügelloser Gewalt, der auszubrechen drohte, schob ich beiseite. Vielleicht würde ja die reale Gewalt die Wut in meinem Innern auslöschen.
    Die Wächter kämpften. Sie kämpften hart und verbissen um ihr Leben. Der dem Deldar folgende Mann schien aus freien Stücken in meine Klinge hineinzulaufen. Natürlich sah das nur so aus – der von meinem Schwertarm geführte Drexer wählte ihn mit der ihm eigenen Geschmeidigkeit aus.
    Während ich herumfuhr, um den nächsten zu stellen, ließ Fweygo eine seiner Klingen durch die Luft sausen, und der Gegner brach blutend zusammen.
    Er sagte: »Du hast zwei übernommen und ich vier. Gleichstand, würde ich sagen.«
    Ich schüttelte das Blut von meinem Schwert und grunzte etwas als Erwiderung. In diesem Augenblick schienen mir Scherze dieser Art fehl am Platz.
    Hinter uns wurden die Türen aufgestoßen, weitere Wachen stürmten herein. Die vier Posten hatten von etwa einem Dutzend Mann Verstärkung erhalten.
    Sie stießen drohende Schreie aus und griffen mit erhobenen Waffen an.
    »Ich halte sie auf«, sagte Fweygo so ruhig wie zuvor. »Du holst das Prisma.«
    »Aye.«
    Es war sinnlos, mit ihm zu diskutieren. Ein paar lange Sätze brachten mich zu den Treppen zum Altar. Das Flutubium sprang förmlich in meine Hände, und zwar mit einer überraschenden Vertrautheit.

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