Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
49 - Der Zorn von Antares

49 - Der Zorn von Antares

Titel: 49 - Der Zorn von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
die Tür als stabil genug ein, daß sie eine Zeitlang hielt. Fweygo brüllte: »Du hast an meinem Schwanz gezogen!«
    »Aye.« Natürlich war mir durchaus bekannt, daß es die Diff-Rassen, die über einen Schwanz verfügen, überhaupt nicht schätzen, wenn man sich an diesem Fortsatz vergreift. Das ist verständlich. Es ist eine Demütigung. Es verlangt eine sofortige Vergeltung.
    Und so fügte ich trotz der noch immer in mir schwelenden Wut ganz leise hinzu: »Ich bitte dich um Verzeihung, Fweygo. Es war nötig.«
    Er rollte mit den Schultern; der dumpfe rote Lichtschein aus der Ferne verlieh dem goldenen Schimmer einen stumpfen Glanz. »Nun ja.« Es klang ziemlich widerstrebend. »Du hast mich vorher gewarnt.«
    »Und das verflixte Kästchen enthielt kein Prisma, sondern einen opazverfluchten Skorpion.«
    »Die Everoinye ...« Er schüttelte den Kopf. »Nein. Unmöglich.«
    »Dem stimme ich zu. Der Skorpion sollte als Wächter dienen. Wohin führt uns das?«
    Mittlerweile eilten wir den Gang entlang. Das Licht wurde heller. Zweifellos war das ein Weg, der von Priestern benutzt wurde.
    »Also wo ist es?«
    Die Antwort darauf lag auf der Hand, ohne uns weiterzubringen.
    »San Cuisar ist entkommen und hat das Prisma der Macht mit sich genommen. Darum haben ihn die Mörder auch verfolgt.«
    »Aye.« Fweygo wischte im Laufen seine Klingen sauber. »Du hast behauptet, er wollte zu W'Watchun.«
    »Das hat er gesagt.«
    »Ich muß darüber nachdenken. Sieh nur, da vorn ist eine Tür.« Der Kildoi blieb seiner verblüffenden Art treu und hielt mit dem Schwertreinigen nicht inne, während er gleichzeitig die Tür öffnete und das andere Schwert vorschnellen ließ. »Bloß ein Vorraum.«
    Haken an den Wänden trugen rote Gewänder.
    »Nein«, sagte ich düster, »das wird nicht gelingen.«
    »Schade. Dann komm.«
    Wir mußten damit rechnen, in weitere Kämpfe verwickelt zu werden. Doch ich hatte das unbestimmte Gefühl, daß die Wächter, die einen anderen Weg gehen würden, um uns beim Verlassen dieses Ganges abzufangen, nicht so ohne weiteres Zugang zu diesem Teil des Palastes hatten. Dies war das Territorium der Priester. Dennoch würde man die Wachen nach einigen Diskussionen einlassen. Selbstüberschätzung ist eine Todsünde. Manchmal kann die mit ihr einhergehende Kleinlichkeit sehr hilfreich sein. Wir marschierten weiter, bereit für den nächsten Kampf.
    Ein aufblitzendes Licht ließ mich blinzeln. Fweygo ging voran, die Schwerter bereit. Das silbrige Funkeln verblaßte nicht, sondern wurde größer und verwandelte sich in einen Stern mit vielen Zacken, der meine gesamte Sicht ausfüllte.
    Was in Zairs Name war das? Ich drehte den Kopf, und der funkelnde Stern machte die Bewegung mit, was mir bestätigte, daß er sich tatsächlich in meinem Auge befand und nicht in dem Gang.
    Die Mitte des Sterns wand sich in unbestimmter, nebelhafter Weise. Die vier Himmelsrichtungen waren viel ausgeprägter als die anderen Spitzen, aber ich konnte nicht erkennen, wie viele Strahlen sich genau zwischen ihnen befanden. Sie veränderten ständig Größe, Länge und Anzahl. Ich schloß die Lider, aber der silberne Stern blieb.
    Fweygo drehte sich um; er stand in einer Tür und winkte mich heran. »Was ist?« fragte er scharf.
    »Nichts. Geh weiter.«
    »Du siehst ...«
    »Es ist nichts!«
    »Gut.«
    Wir gingen weiter. Meiner beschränkten Erfahrung nach sind alle Kildoi sehr klug. Sie sind mit allen Wassern gewaschen, wie man in Clishdrin sagt. Dieser großartige Vertreter der Rasse der Kildoi würde das, was er meinem Gesicht abgelesen hatte, nicht so ohne weiteres vergessen. O nein, bei Krun!
    Der rätselhafte Stern funkelte und blitzte in meinem Auge, während wir ein paar Gemächer durchquerten, in denen eine gewisse Unordnung die Hast verriet, mit der die Bewohner sie verlassen hatten. Wir verließen den Teil des Palastes, der der Tempelarbeit gewidmet war, und betraten vorsichtig – sogar sehr vorsichtig, bei Vox! – eine Anzahl von Räumen, in denen sonst die Dienerschaft arbeitete.
    Plötzlich blähte sich der Stern zu seiner dreifachen Größe auf. Im gleichen Augenblick hörte ich – oder bildete mir es zumindest ein – ein helles Lachen, das an das plätschernde Wasser eines Springbrunnens erinnerte. Das Gelächter verwandelte sich in Worte, die ich jedoch nicht verstand. Ein schwarzer Stern schob sich über den silbernen wie ein schwieliger Finger und Daumen, die eine Kerzenflamme löschen. Ich blinzelte. Stern und

Weitere Kostenlose Bücher