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49 - Der Zorn von Antares

49 - Der Zorn von Antares

Titel: 49 - Der Zorn von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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begonnen und ihre Luftwaffe zur Aufklärung ausgesandt. Wir hatten sie an ein paar Stellen aufhalten können; an anderen war ihnen der Durchbruch gelungen. Die wahrscheinlichsten Routen des Vormarsches wurden berechnet und auf Karten niedergeschrieben. Rückten die Streitkräfte vor, trugen wir es in die Karten ein. In der ganzen Aufregung versuchte ich im Hintergrund zu bleiben. *
    Als Herrscher mußte Drak das Kommando führen, zusammen mit Hyr Kov Brannomar von Tolindrin.
    Die Vorbereitungen gingen weiter, Truppenkontingente marschierten ab, von Marschmusik und flatternden Flaggen begleitet. Eines schönen Morgens wollte ich Dimpy eine Lektion im Schwertkampf geben, denn er war ein begieriger und begabter Schüler. Doch der junge Schurke war nirgendwo aufzuspüren. Verärgert fragte ich mich, ob er mit den Soldaten gegangen war. Wie jeden temperamentvollen jungen Mann dürstete es ihn nach Ruhm.
    Als an diesem Tag die Sonnen untergingen, war er plötzlich wieder da. Als Antwort auf meine leicht ungehaltene Frage sagte er, er habe alte Freunde in den Gräben besucht.
    »Hm«, knurrte ich. »Na gut, hol dein Rudis, und ich werde ein paar Lektionen in dich hineinprügeln.«
    Da er so flink wie ein Aal und so schnell wie ein Blitz war, gab er einen geschickten Schüler ab. Nachdem ich zugelassen hatte, daß er mich mit der Holzspitze seines Schwertes traf, setzten wir uns noch auf ein Ale zusammen, und mir kam ein Gedanke. »Nagzallas Böse Neemus«, sagte ich. »Wie du weißt, war ich kurze Zeit Mitglied dieser Bande. Ich glaube, ich werde ihnen einen Besuch abstatten. Bei Reder, ja!«
    Dimpy meinte dazu nur, er halte das für eine gute Idee und werde mich begleiten. Meine Stellung in der Botschaft überraschte ihn, doch er wußte nichts von meiner Teilnahme an den hochrangigen Besprechungen. Für ihn war ich einfach Drajak der Schnelle, ein guter Freund und Mentor.
    Als ich Silda nach Neuigkeiten über Delia fragte, erfuhr ich, daß sich die Schwestern der Rose bereithielten. Das reichte! Ich verzichtete auf jede weitere Frage.
    Die vereinigten Heere stellten zweifellos eine eindrucksvolle Streitmacht dar. Jeder hatte etwas zu tun. Ohne Delia fühlte ich mich von allem ziemlich losgelöst. Inch war nach Norden gereist, um den Vorstoß zu überwachen. Die langen, sonnigen kregischen Tage erschienen mir länger als je zuvor und immer weniger sonnig. Ein Besuch der Banden in den Gräben würde mich aufmuntern.
    »Komm schon, mein alter Dom! Du siehst aus, als hättest du eine Zorca verloren und ein Calsany gefunden.«
    »Aye, Seg, aye.«
    Als ich den geplanten Besuch bei Nagzallas Bösen Neemus erwähnte, strahlte Seg übers ganze Gesicht. Er kannte meine Erzählungen, und jetzt konnte ihn nichts mehr davon abhalten, uns zu begleiten.
    Oxonium befand sich nach den Erdbeben, den Ibmanzys und den Bränden noch immer in einem traurigen Zustand. Zwar räumte man die Ruinen weg und errichtete neue Gebäude, um die zerstörten zu ersetzen, doch es gab noch viel zu tun. Die Luftdienste Vallias, Hamals und Hyrklanas mußten noch immer Lebensmittel und alle möglichen anderen Dinge des täglichen Lebens einfliegen. Die Gräben konnten Segs Meinung zufolge also nicht viel schlimmer aussehen. »Ha!« sagte ich. »Warte ab!«
    Wir saßen in einer verschwiegenen Schankstube, und Seg fuhr fort, einen neuen Bogenstab zu polieren. Nun, das war eine völlig überflüssige Bemerkung. Gab es überhaupt einen Tag, an dem Seg nicht an der Herstellung eines neuen Bogens arbeitete? Aber jetzt waren noch die Lieder dazugekommen.
    »Da unten wird doch auch gesungen, oder?«
    »Aye.«
    Seg polierte zufrieden weiter. »Ausgezeichnet!«
    Eine weitere Sache war recht interessant: Während Dimpy mich als eine Art Onkel ansah, begegnete er Seg mit unverhohlener Ehrfurcht. Seg war ein König, ein Herrscher unter allen anderen anwesenden Herrschern. Wie junge draufgängerische Schurken nun einmal sind, zerbrach er sich nicht weiter den Kopf über den morgigen Tag. Doch was mir gefiel, war die Tatsache, daß Dimpys Respekt für meinen Klingengefährten mehr Segs Können mit dem großen lohischen Langbogen entsprang als seinem adligen Rang.
    Wir legten dunkle Gewänder und das kregische Waffenarsenal an und stiegen in die Gräben hinab. Nach der Plünderung der Oberstadt durch die Banden hatte man die Ordnung wiederhergestellt, und die Beziehungen zwischen Hügeln und Gräben waren mehr oder weniger wieder so wie in der Vergangenheit. Man brauchte nicht

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