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49 - Der Zorn von Antares

49 - Der Zorn von Antares

Titel: 49 - Der Zorn von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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hatten.
    Wir unterhielten uns noch eine Zeitlang. Bis jetzt waren hauptsächlich Andeutungen gefallen, aber nun brachte Quensella ihre Absichten immer deutlich zur Sprache. Sie waren in ihren jüngeren Jahren unterdrückt worden. Jetzt brachen sie sich freie Bahn.
    Was das Treffen zwischen C'Chermina und mir anging, nun, das spielte in ihren Plänen eine große Rolle. Die Vorbereitungen würden Zeit beanspruchen, wie sie es immer an Höfen tun, über die sich der Nebel der Intrige herabgesenkt hat. Aber Quensella sah diese Begegnung als den Ausgangspunkt ihrer Verschwörung an.
    Sie verzichtete darauf, sich mir noch einmal an den Hals zu werfen, während das halb abgelegte Kleid über den Teppich schleifte. Sie streckte mir die Hand entgegen, die ich schüttelte, statt sie zu küssen. Als Tal der Strenge gerufen wurde, um mich hinauszubegleiten, nahm sie eine Pose eisigen Hochmuts ein. Er haßte mich, denn er hatte nicht vergessen, daß ich ihm einmal eine gewisse Lektion in Sachen Höflichkeit erteilt hatte – ganz kostenlos.
    »Bis morgen, Drajak der Schnelle! Remberee!«
    »Remberee, meine Dame.«
    In den Straßen der Stadt herrschte helle Aufregung, als ich den Palast verließ. Atemlos brüllten Leute die Neuigkeit hinaus. Aufregung hing in der Luft. Der große Tag war angebrochen. Die glorreiche Regentin C'Chermina hatte zugeschlagen.
    Die Nachricht ließ mich frösteln, als würde der Eiswind von Gundarlo schneidend durch mein Herz wehen und jede Hoffnung zerfetzen.
    C'Chermina hatte tatsächlich den Befehl gegeben. Caneldrins Heere marschierten nach Süden, eine riesige Armee fiel in Tolindrin ein, ein unüberwindlicher Troß, der von Sieg zu Sieg eilte.
    Was war der Bündnisvertrag jetzt noch wert?

17
     
     
    Ich sagte zu dem Herrscher von Vallia: »Es war unnötig, daß du selbst gekommen bist. Dafür sind deine Generäle da.« Ich sah die Herrscherin von Vallia an. »Sag es ihm, Silda, um des süßen Willens der Dame Dulshini!«
    Mein Sohn Drak schob entschlossen den Unterkiefer vor. Wenn er wollte, konnte er so stur wie ein Calsany sein. Silda wußte dies nur zu gut, und so ging sie das Problem von einer anderen Seite an. Wir saßen in der vallianischen Botschaft in Oxonium; unsere Heere kampierten draußen, die Luftstreitkräfte luden Ausrüstungsgegenstände aus. Brannomar hatte uns mit offenen Armen willkommen geheißen und brachte seine eigenen Heeresverbände auf Trab.
    »C'Chermina hat Prinz Ortyg als Verbündeten verloren. Sie hat keine Ibmanzys. Die Angelegenheit dürfte nicht lange dauern«, sagte Drak.
    Wenn Könige und Herrscher normalerweise auf Reisen gehen, so geschieht dies mit unglaublichem Aufwand und einem gewaltigen Troß. Man muß da nur an ein paar der mächtigen Herrscher denken, die ich auf Kregen kennengelernt habe. Mein Val! Sie nehmen jedesmal so viele Diener, Zelte und Ausrüstungsgegenstände mit, daß sie eine kleine Stadt damit errichten könnten.
    Zumindest in dieser Hinsicht war mein Sohn Drak nach mir geraten. Er war nicht gerade inkognito gekommen, hatte aber nur einen kleinen Stab mitgebracht und lebte militärisch schlicht. Silda war genauso. Und dann gab es natürlich noch eine Sache, in der er mir ähnelte, und das war das Verlangen nach Abenteuern. Obwohl er ein durch und durch ernster Mensch war, liebte er es geradezu, sich dem Protokoll des Hoflebens zu entziehen. Und darum war Silda auch zwischen zwei Wünschen hin- und hergerissen.
    »Jaidur und Inch werden in ein paar Tagen eintreffen ...« Silda verstummte, schüttelte den Kopf und verfiel in Schweigen.
    »Ganz recht!« knurrte Drak. »Ich bleibe!«
    »In diesem Fall könnte ich nach Prebaya zurückkehren«, sagte ich.
    »Das ist eine großartige Idee, mein alter Dom! Ich würde die verfeindeten Zwillingsschwestern zu gern mit eigenen Augen sehen.«
    »Aye, Seg. Das ist schon ein Pärchen, bei Vox!«
    Mein Klingengefährte rieb sich die Hände und verkündete, er werde im mittleren und nördlicheren Balintol mit Sicherheit viele erstklassige Lieder sammeln. Sein neuestes Steckenpferd war die Zusammenstellung eines Hyr Lif, das die Lieder vieler verschiedener Gegenden Kregens sammelte. Ein erstaunlicher Mann, dieser Seg Segutorio, alles was recht ist!
    Hier fand keine oberflächliche Unterhaltung statt. Entscheidungen mußten getroffen werden, und sie wurden auch getroffen. Boten trafen mit Berichten ein und gingen wieder mit Befehlen.
    C'Cherminas Generäle hatten den Feldzug in von Alters her erprobter Weise

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