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49 - Der Zorn von Antares

49 - Der Zorn von Antares

Titel: 49 - Der Zorn von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ich?«
    »Ganz einfach, für das Wohl von ganz Balintol.«
    »Eine diplomatische Botschaft?« Sie blieb stehen. »Wer schickt diese Botschaft? Und warum bist gerade du der Überbringer?«
    »Weil man mir vertraut.«
    Sie schnaubte verächtlich. »Nun? Sag schon, du Hulu, wer?«
    »Der Herrscher von Vallia.«
    »Ah!«
    Sie hielt den Seidenschal an den Hals. »Vallia!«
    »Du hast doch sicher gewußt, daß ich aus Vallia stamme.«
    Das wischte sie mit einer unbestimmten Geste fort. »Da du über Politik plapperst ... Du mußt wissen, daß die Vallianer sich mit den Tolindrinern verbünden wollten, was aber gescheitert ist.« Sie wandte sich mir zu. »Du kennst die Botschaft? Sag sie mir, Drajak!«
    »Oh, es ist kein Geheimnis. Vallia wird jedem Land Balintols beistehen, in das ihr einmarschiert. Und sollte jemand in euer Land einmarschieren, werden wir euch helfen.«
    Quensella riß die Augen weit auf. Sie befeuchtete sich die Lippen. »Ja, ja. Ich verstehe. Meine liebe Schwester wird sich winden vor Wut. Ha!«
    Jäh änderte sich ihre Stimmung, und sie sah mich an wie ein Leem ein Ponsho. Wieder befeuchtete sie sich die Lippen. »Warum sollte ich dir glauben? Es ergibt keinen Sinn. Der vallianische Botschafter würde normalerweise zu C'Chermina gehen – warum also du? Warum diese Geheimnistuerei?«
    Ich winkte ab. »Es hat sich einfach so ergeben. Der Botschafter wird den ausformulierten Vertrag überbringen, sobald er fertig ist.«
    Ihr gefühlsmäßiger Zustand war offensichtlich. Sie war ein brodelnder Vulkan, der jeden Augenblick ausbrechen konnte. Doch ich spürte eine Veränderung. Quensellas ganze Wünsche hatten sich auf die Leidenschaft konzentriert, jetzt schmiedete sie Pläne, um andere Begierden zu befriedigen. Meine Worte hatten etwas bewirkt. Der Blick, den sie mir jetzt zuwarf, glich mehr dem eines Zinswucherers, der ein potentielles Opfer einschätzt und dabei die einzunehmenden Zinsen errechnet.
    »Vallia zieht dich ins Vertrauen?«
    Sie umschrieb es; tatsächlich wollte sie wissen, ob mir vallianische Geheimnisse bekannt waren. Ich sagte, ich würde dem Herrscher einen Gefallen erweisen. Als sie das hörte, biß sie sich auf die Lippe und schlug eine andere Taktik ein.
    Sie setzte sich wieder auf das Sofa und bot mir einen Platz an. Der vergoldete kleine Polsterstuhl war unbequem, aber ich setzte mich trotzdem.
    Quensella war eine Dame von Adel, das durfte man nicht vergessen. Ihre Zwillingsschwester war die Regentin. Und so schwelte auch in ihrer Brust der Ehrgeiz.
    Schließlich kam sie zur Sache. Sie konnte mir nicht mehr anbieten, als sie es bereits getan und ich abgelehnt hatte. Aber würde ich ihr trotzdem helfen? Es konnte gelingen. Viele Kämpfer waren bereit, ihr zu dienen. Die Idee war zwar nicht neu, hätte aber bei einem Erfolg sehr nützlich sein können, bei Krun!
    Was Quensella nicht wußte, war die Tatsache, daß ich bei dem Scheitern dieser ganzen Intrigen zur Bestrafung zurück zur vierhundert Lichtjahre entfernten Erde geschleudert werden würde. Dort konnte ich dann verfaulen, bis die Herren der Sterne entschieden, mich erneut für ihre unergründlichen Pläne zu benutzen.
    Ich antwortete, ich müsse erst darüber nachdenken, da es hier um Dinge der Ehre ging, aber ich konnte sie davon überzeugen, daß ich auf jeden Fall ihr Freund bleiben würde.
    »Wenn deine Schwester so dumm ist, sollte sie ... Nun, vielleicht wäre es besser für ganz Balintol und damit auch für Paz.«
    »Ich vertraue dir in diesen ernsten Angelegenheiten, Drajak.«
    Verflixt! Sie tat mir leid, von ganzem Herzen leid. Sie war völlig vernarrt in mich, was mir ein wirklich unbehagliches Gefühl bescherte, bei Krun. Sie hielt mich für einen einfachen Paktun, und doch wollte sie, daß ich ihr bei hohen Staatsgeschäften half. So klug und manipulierend sie auch sonst war, nur eine von der Leidenschaft geblendete Frau konnte so dumm sein.
    Als alter Leem-Jäger war ich natürlich nicht so leicht zu übertölpeln. Aber ich müßte mich doppelt vorsehen. Es konnte alles auch nur der verschlagene Versuch sein, mit mir abzurechnen, denn eine verschmähte Frau ist sehr gefährlich. Sie konnte mich in ihre Verschwörung verwickeln und mich dann als verräterischen Schurken bloßstellen. Meine Hinrichtung würde ihren sadistischen Triumph vollkommen machen.
    Schließlich hatte ich es hier mit einer Dame zu tun, die Schrepims als Meuchelmörder angeheuert hatte, um an jenen Vergeltung zu üben, die sie beleidigt

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