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49 Stunden

49 Stunden

Titel: 49 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda McLean
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auf der Parkbank, Mary hob ihn auf und ging ein paar Schritte. Vielleicht versteckte sich Katie nur vor ihr und würde gleich lachend hervorspringen und sie erschrecken.
Doch nichts geschah. Nachdem Mary ein paarmal den Weg rauf und runter gegangen war und sie immer wieder erfolglos nach ihr gerufen hatte, machte sich langsam das Gefühl von Panik in ihr breit.
    ›› Wo bist du nur?‹‹, fragte sie in die Stille.
    Der Plüsch-Beluga war ebenfalls nicht mehr da, den hatte Katie also mitgenommen, wo auch immer sie hin war. Allein den Sonnenrucksack hatte sie zurückgelassen.
Mary öffnete den Reißverschluss und sah hinein. Vielleicht würde sie darin einen Anhaltspunkt finden, wohin ihre Tochter verschwunden sein könnte.
    In dem Rucksack war Katies rosa Geldbörse mit etwas Kleingeld, ihre Puppe Penny, ein kleiner Getränkekarton Geschmacksrichtung Weintraube und eine Packung Taschentücher – und ein zusammengefalteter Zettel. Mary nahm ihn heraus und faltete ihn auseinander, ohne große Hoffnung, dass er ihr die Antwort auf ihre Frage geben würde.
    Im nächsten Moment ließ die den Zettel geschockt fallen und stieß einen angstvollen Schrei aus. Der Zettel fiel zu Boden, das Geschriebene noch immer in Marys Blickfeld, während sie verzweifelt in die Knie ging.
    Richterin Walters!
Ihrer Tochter geht es gut. Wir machen einen kleinen Ausflug mit ihr und werden sie wohlbehalten am Montag wieder zu Ihnen zurückbringen, wenn Sie tun, was wir Ihnen sagen.
Zuallererst: KEINE POLIZEI! UND KEIN WORT ZU NIEMANDEM!
Sonst ist die süße Katie tot!
Alles Weitere erfahren Sie schon bald. Fahren Sie jetzt nach Hause, dort erhalten Sie weitere Anweisungen.
XXX

Samstagabend
    Sie öffnete die Augen und befand sich in einem dunklen Raum. Es war eng, sie wusste nicht, wo sie war, und sie hatte Angst.
    Das Letzte, an das sie sich erinnern konnte, war, dass sie mit Bob mitgegangen war, der ihr die Belugas zeigen wollte. Sie hatte plötzlich etwas im Gesicht gehabt, es hatte komisch gerochen, und dann wusste sie nichts mehr.
    Wieso hatte sie das nur getan? Warum war sie mit einem Fremden mitgegangen, wo doch ihre Mommy und Susi und auch ihre Lehrerin Mrs. Woodruff ihr immer und immer wieder sagten, man solle niemals mit einem Fremden mitgehen?
Nun wusste Katie warum. Und sie fühlte sich ganz schrecklich. Es würden bestimmt alle mit ihr schimpfen, weil sie so dumm gewesen war.
    Es holperte, sie hörte Autohupen. Es fühlte sich an, als führe sie in einem Auto. Nur warum war es so dunkel? Sie fühlte mit den Händen den Raum ab, drückte gegen die Decke, die direkt über ihr war. Wo war sie nur? Und wie lange musste sie hier drin bleiben?
    Sie wollte zu ihrer Mommy, wollte ihr sagen, dass es ihr leid tat, so dumm gewesen zu sein. Sie hatte ihr doch versprochen, still auf der Bank sitzen zu bleiben. Ihre Mommy suchte jetzt bestimmt nach ihr und machte sich Sorgen.
Katie vermisste sie so sehr, und sie musste ganz dringend mal aufs Klo.
Das Atmen fiel ihr hier drinnen wirklich schwer. Und dann konnte sie es nicht mehr anhalten und fühlte ein warmes Rinnsal ihr Bein runter laufen.
    ***
    Er hatte es tatsächlich getan. Er hatte die Kleine betäubt und entführt. Es gab viele Dinge, für die Carlo sich in seinem Leben schämte, doch dies war wohl der Höhepunkt.
    Er war auf dem Weg zu seiner Schwester, die ein wenig abseits der Innenstadt mit ihren vier Kindern in einem Haus wohnte, für das er seit Jahren die Miete zahlte. Dafür tat sie ihm den einen oder anderen Gefallen, versteckte ab und zu jemanden, der untertauchen musste, machte Anrufe, wenn eine weibliche Stimme gefragt war usw.
    Marge war perfekt für diese Aufgaben geeignet, da Carlo und sie nirgendwo zusammen in den Akten auftauchten. Sie waren nicht wirklich verwandt, seine Mutter hatte nur mit ihrem Vater eine Beziehung geführt und sie waren als Kinder ein paar Jahre lang zusammen aufgewachsen.
Er hatte ihr bereits angekündigt, dass er dieser Tage wieder mit jemandem auftauchen werde.
    Er hörte ein Rumpeln von hinten. Die Kleine musste aufgewacht sein.
Er hatte nur ein klein wenig Chloroform benutzt, war sich nicht sicher gewesen, wie viel bei einem Kind langte. Sie war sofort weg gewesen, er hatte sie zu seinem Auto getragen, das in einer Seitenstraße stand, und hatte sie in den Kofferraum gelegt. Er hoffte, niemand hatte ihn dabei beobachtet. Wer legte schon sein Kind in den Kofferraum? Doch es war ihm zu riskant gewesen, sie auf die Rückbank zu legen, was, wenn

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