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5 Auch Geister können sich verlieben

5 Auch Geister können sich verlieben

Titel: 5 Auch Geister können sich verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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hatte keine Augen für den Neuankömmling. »Du gehst nie wieder in ihre Nähe! Klar?«, sagte er zu Paul.
    Doch der erwiderte nur: »Du kannst mich mal.«
    Und platschte in der nächsten Sekunde schon wieder in den Whirlpool. Jesse hatte ihn Jake einfach aus den Händen gerissen.
    Das Überraschende daran war, dass Neil diesmal gleich neben Paul ebenfalls ins Wasser getunkt wurde. Craig hatte offenbar eine schnelle Auffassungsgabe und beschlossen, seinen Wenn-ich-schon-tot-sein-muss-dann-mein-Bruder-auch-Frust
auf der Stelle auszuleben, jetzt wo Jesse ihm vorgemacht hatte, wie das ging.
    »Neil!«, schrie Jake und versuchte sowohl seinen Freund Neil – der sich aus für ihn unerfindlichen Gründen kopfüber in den Pool gestürzt hatte – als auch Paul herauszuhieven. Schließlich konnte Jake ja nicht wissen, dass beide von unsichtbaren Geisterhänden unter Wasser gedrückt wurden.
    Ich hingegen wusste das. Und ich wusste auch, dass keiner von uns die Geister dazu bringen konnte, ihre Opfer loszulassen. Geister verfügen über übermenschliche Kräfte. Niemand von uns konnte sich also mit ihnen messen. Sie würden ihre Opfer erst loslassen, wenn die tot waren … genauso tot wie ihre Mörder.
    Da wurde mir klar, dass ich etwas tun musste, das ich eigentlich auf keinen Fall tun wollte. Es gab keine andere Möglichkeit. Weder Drohungen noch rohe Gewalt hatten bis jetzt geholfen. Ich hatte keine andere Wahl.
    Alles in mir sträubte sich dagegen, diesen Weg einzuschlagen. Mein Brustkorb war vor Angst wie zugeschnürt, und ich konnte kaum atmen. Das letzte Mal, als ich an jenem Ort gewesen war, hatte es mich beinahe das Leben gekostet. Und ich konnte mir nicht sicher sein, dass Paul mir in der Hinsicht die Wahrheit
gesagt hatte. Was, wenn ich versuchte, was er mir geschildert hatte, und es ging schief? Was, wenn ich dadurch alles nur noch schlimmer machte?
    Aber etwas Schlimmeres als den Ort, an dem ich damals gewesen war, konnte ich mir gar nicht vorstellen.
    Und was hätte ich sonst tun können? Gar nichts.
    Ich wollte es nicht tun, wirklich nicht.
    Aber man kriegt nun mal nicht immer das, was man will.
    Mit pochendem Herzen griff ich in das heiße, aufgewühlte Wasser und krallte mir mit beiden Händen je einen T-Shirt-Zipfel. Ich wusste nicht mal genau, wem die Klamotten jeweils gehörten. Aber ich wusste, dass dies die einzige Möglichkeit war, einen Mord zu verhindern. Beziehungsweise zwei.
    Dann schloss ich die Augen und stellte mir den Ort vor, den ich eigentlich nie, nie wieder hatte sehen wollen.
    Und als ich die Augen wieder öffnete, war ich da.

KAPITEL 17
    I ch war nicht allein. Paul war bei mir. Und Craig Jankow auch.
    »Scheiße, was …?« Craig starrte den langen dunklen Flur entlang, der so gespenstisch still war, wie Brads Party laut gewesen war. »Wo zum Teufel sind wir hier gelandet?«
    »Da, wo du schon vor langer Zeit hättest landen sollen«, sagte Paul und wischte sich sorgfältig den Schmutz vom Hemd – obwohl in diesem Paralleluniversum nur Pauls Bewusstsein anwesend war, nicht sein richtiger Körper, und es demnach gar keinen Schmutz zum Abwischen gab. Dann wandte sich Paul lächelnd an mich. »Gut gemacht, Suze. Gleich der erste Versuch ein Treffer.«
    »Halt die Klappe.« Ich war nicht in der Stimmung für Schmeicheleien. Wir befanden uns hier an einem Ort, an dem ich überhaupt nicht sein wollte, einem
Ort, der mich in meinen Albträumen verfolgte und mich jedes Mal völlig erschöpft zurückließ. Ein Ort, der mir die Lebenskraft aussaugte, ganz zu schweigen von meinem Mut. »Ich bin nicht gerade glücklich darüber, hier sein zu müssen.«
    »Das sehe ich.« Paul griff sich an die Nase. Da wir uns in der Welt des Geistes, nicht des Körpers, befanden, blutete sie nicht mehr. Auch seine Kleidung war nicht mehr nass. »Du weißt schon, dass unsere Körper da unten jetzt bewusstlos sind, ja?«
    »Ja, ich weiß.« Ich schielte nervös den nebelverhangenen Flur entlang. Es war genau wie in meinen Träumen – ich konnte weder vor noch hinter mir ein Ende erkennen. Nur endlos viele Türen, die von dem Flur abgingen.
    »Zumindest muss Jesse dich jetzt endlich beachten«, fuhr Paul fort. »Ich meine, wo du doch plötzlich ins Koma gefallen bist, sozusagen.«
    »Klappe!«, wiederholte ich. Mir war echt zum Heulen zumute. Und ich hasse Heulen. Fast noch mehr, als in bodenlose Löcher zu fallen. »Das ist alles deine Schuld. Du hättest ihn nicht provozieren sollen.«
    »Und du«, entgegnete Paul

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