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5. Die Rinucci Brüder: In Neapel verlor ich mein Herz

5. Die Rinucci Brüder: In Neapel verlor ich mein Herz

Titel: 5. Die Rinucci Brüder: In Neapel verlor ich mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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schloss.
    Polly stellte sich ans Fenster, während sie sich leise mit ihrer Freundin unterhielt.
    „Bin ich froh, dass es deiner Tochter wieder gut geht. Und danke für alles“, beendete sie schließlich das Gespräch und ging dann über den Flur zu Ruggieros Zimmer und klopfte.
    „Kann ich hereinkommen?“
    „Nein“, antwortete er. „Ich will Sie nicht länger belästigen. Gute Nacht, Polly.“

„Gute Nacht.“ Schade um die verpasste Gelegenheit, dachte sie, während sie sich bettfertig machte.
    Am nächsten Tag eröffnete Ruggiero ihr, dass er wieder arbeiten könne.
    „Ist das wirklich so?“, fragte Hope an Polly gewandt.
    „Es ist so“, erklärte Ruggiero.
    „Es ist so“, wiederholte Polly wie ein Papagei und fügte lachend hinzu: „Sie haben es gehört, Ihr Sohn bestimmt, was ich sagen soll.“
    „Als ob Sie sich von ihm etwas vorschreiben ließen!“ Hope warf Polly einen bewundernden Blick zu. „Wenn er es nicht übertreibt, kann er ruhig wieder arbeiten“, erklärte sie.
    „Dann gehen wir einkaufen“, verkündete Hope.
    Wenig später fuhren Hope, Toni, Polly und Matteo, wie er jetzt genannt wurde, in die Stadt. Hope fühlte sich ganz in ihrem Element und kleidete den Jungen neu ein. Anschließend bekam er jede Menge Spielzeug.
    „Fassen Sie das bitte nicht als Beleidigung auf“, bat sie Polly. „Ich weiß, Sie haben gut für ihn gesorgt und alles für ihn getan …“
    „Ich bin nicht beleidigt“, versicherte Polly ihr. „Er wächst sowieso viel zu schnell aus allem heraus und braucht immer wieder etwas Neues. Und welche Frau wäre von einem Einkaufsbummel nicht begeistert?“
    Ermutigt durch Pollys positive Reaktion, führte Hope sie in eine Boutique und spendierte ihr mehrere Outfits. „Das müssen Sie annehmen als Dank für alles, was Sie für uns getan haben.“
    „Oh nein …“, protestierte Polly.
    „Bitte“, mischte Toni sich ein.
    „Okay“, gab sie schließlich nach. „Aber nur Ihnen zuliebe“, fügte sie lachend hinzu.
    Am Nachmittag bekamen sie Besuch. Alle wollten das neue Familienmitglied kennenlernen. Auch dieses Mal genoss es Matteo, im Mittelpunkt zu stehen, und schon bald wurde er nur noch liebevoll Matti gerufen.
    Als Ruggiero zurückkam, scherzte er mit den Gästen und verhielt sich auch seinem Sohn gegenüber tadellos.
    Doch Polly wusste, es war alles nur Fassade. Niemand sollte merken, dass er nichts für den Jungen empfand. Warum das so war, hatte sie inzwischen begriffen. Er war zutiefst verletzt, und das Kind erinnerte ihn zu sehr an Fredas Zurückweisung und an ihren Tod.
    Als Polly den Kleinen schließlich ins Bett brachte, begleitete Hope sie. Sie beugte sich über ihren Enkel und gab ihm einen Gutenachtkuss.
    Den nächsten Tag verbrachte Polly mit Hope und Toni und freute sich darüber, wie wohl Matti sich hier fühlte. Hope hatte natürlich gemerkt, dass Ruggiero sich mit seinem Sohn noch nicht anfreunden konnte, was sie jedoch nicht zu beunruhigen schien.
    „Früher oder später wird er sich an den Gedanken gewöhnen“, erklärte sie. „Von mir aus kann er so lange hierbleiben, wie er will, und braucht nicht wieder in sein Apartment zu verschwinden.“ „In sein Apartment?“, wiederholte Polly verblüfft. „Ich dachte, er wohnt hier.“
    „Nur manchmal. Er hat eine eigene Wohnung in der Stadt. Alle unsere Söhne haben jedoch ihre Zimmer hier in der Villa behalten.“
    „Wie will er denn allein mit dem Kind zurechtkommen?“, fragte Polly erstaunt.
    „Gar nicht. Matti bleibt zunächst bei uns. Erst muss Ruggiero erwachsen werden und für sich selbst sorgen können, ehe er den Jungen zu sich nimmt.“
    „Aber er hat doch erst vor wenigen Tagen erfahren, dass die Frau, die er geliebt hat, tot ist. Ich finde es jedenfalls ganz normal, dass er um sie trauert“, wandte Polly ein.
    „Um einen Menschen, der ihn so schäbig behandelt hat? Polly, haben Sie ihm etwa noch nicht alles erzählt?“
    „Nein, er will die ganze Wahrheit bestimmt nicht wissen. Wenn ich ihm sage, wie meine Cousine wirklich war, zerstöre ich ja zugleich auch das Bild, das er sich von Mattis Mutter gemacht hat.“ Eine Zeit lang schwiegen sie. Dann streichelte Hope ihr die Hand. „Sie sind eine kluge Person, Polly, ich vertraue Ihnen. Sie werden schon einen Weg finden.“

„Auch ich vertraue Ihnen rückhaltlos“, stimmte Toni seiner Frau zu.
    Beim Abendessen saß Matti wie ein kleiner Lord auf Tonis Schoß. Ruggiero ließ sich nicht blicken. Erst als alle zusammen

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