Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
5. Die Rinucci Brüder: In Neapel verlor ich mein Herz

5. Die Rinucci Brüder: In Neapel verlor ich mein Herz

Titel: 5. Die Rinucci Brüder: In Neapel verlor ich mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
Vom Netzwerk:
meinte ich das doch nicht so.“
    „Dann hat sie Ihnen doch etwas gegeben“, erwiderte Polly sanft. „Halten Sie es fest, und verfallen Sie nicht wieder in Schweigen und Trübsinn.“
    „Genau das habe ich getan, bis Sie mich beim Kragen gepackt und zurückgeholt haben.“
    Sapphire hat ihn verzaubert, und ich habe ihn beim Kragen gepackt – so sieht er das, dachte Polly. Jetzt wusste sie wenigstens, woran sie war, und konnte die romantischen Vorstellungen vergessen. Sie musste lachen.
    „Warum lachen Sie?“, fragte er.
    „Ach, vergessen Sie es. Eigentlich ist es gar nicht so lustig. Da kommt unser Essen“, wechselte sie schnell das Thema.
    Dann plauderte sie betont lebhaft über alles Mögliche und erzählte ihm schließlich, dass Matti seine Großeltern schon gut im Griff habe.
    „Demnach hat er sich gut eingelebt“, stellte Ruggiero lächelnd fest. „Er scheint in der Villa das Zepter zu schwingen.“
    „So kann man es ausdrücken. Besonders Toni ist ganz vernarrt in ihn.“
    Ein seltsamer Ausdruck erschien auf Ruggieros Gesicht. „Ah ja. Er hat endlich ein Enkelkind.“ „Er hat doch schon mehrere.“
    „Genau genommen sind es die Enkelkinder meiner Mutter. Primo ist ihr Stiefsohn aus ihrer ersten Ehe, Luke ihr Adoptivsohn, Justin und Francesco sind ihre leiblichen Kinder, jedoch nicht die meines Vaters. Natürlich gehören alle zur Familie, und mein Vater liebt sie, weil er ein großherziger Mensch ist, aber nur Carlo und ich sind seine eigenen Söhne. Carlos Frau ist nicht sehr gesund und kann wahrscheinlich keine Babys mehr bekommen, also bleibe nur ich übrig.“ Ruggiero lehnte sich auf dem Stuhl zurück. „Kein Wunder, dass der Junge das Herz meines Vaters im Sturm erobert hat.“ „Es könnte noch einen anderen Grund dafür geben“, meinte Polly lächelnd. „Matti sieht ihm sehr ähnlich. Alle haben den Kleinen immer wieder angeschaut und überlegt, ob er Ihnen oder seiner Mutter gleicht. Doch er ist ganz sein Großvater.“
    „Das stimmt. Wieso ist mir das nicht sofort aufgefallen?“
    „Manchmal braucht man etwas Abstand, um die Dinge klarer zu sehen“, wandte sie ein.
    Er nickte. „Da könnten Sie recht haben.“
    „Nun sollten wir uns aber das Essen schmecken lassen, sonst wird es kalt.“
    7. KAPITEL
    Während des Essens beobachtete Polly ihn unauffällig. Ruggerio verdrückte eine Riesenportion, als hätte er eine ganze Woche gehungert. Was war geschehen in den zwei Tagen, während er in seinem Apartment allein gewesen war, allein mit den Fotos und seinen Erinnerungen?

Plötzlich wusste sie, warum er sie nicht mit hierher hatte nehmen wollen. In den letzten Wochen vor ihrem Tod hatte ihre Cousine erzählt, dass er sie eines Tages in Neapel in ein kleines Restaurant am Hafen hatte führen und seinen Freuden vorstellen wollen. „Als ob ich mich von lauter Fischern begutachten lassen würde! Nein, vielen Dank. Er hat geglaubt, er sei etwas Besonderes, aber er hatte ja keinen Schimmer“, hatte Freda gesagt.
    Polly begriff jetzt auch, dass dieser Ort für ihn ausschließlich mit Sapphire verbunden war. Natürlich konnte er nicht ahnen, dass sie ihn nur als guten Liebhaber geschätzt hatte. Als er anfing,
    romantische Vorstellungen zu bekommen, hatte sie ihn verachtet.
    Polly versuchte vergeblich, ihre Cousine aus ihren Gedanken zu verdrängen. Sie schien ihr zuzurufen: „Bildest du dir ein, du könntest ihn mir wegnehmen, indem du ihn bemutterst? Ich weiß, was er sich von einer Frau wünscht, und das kannst du ihm ganz bestimmt nicht bieten.“
    Egal, wie schwierig es wird, ich werde ihn von den Dämonen der Vergangenheit befreien, nahm Polly sich vor.
    „Was ist denn los?“, fragte Ruggiero. „Sie sind auf einmal so nachdenklich.“
    „Das hat keinen besonderen Grund. Ich genieße das Essen, das ist alles. Waren Sie überhaupt in der Firma?“
    „Ja, allerdings habe ich schon am ersten Tag gemerkt, dass ich es noch nicht schaffe.“
    „Sie hatten gar nicht vor, in die Villa zurückzukommen, sondern wollten in Ihrem Apartment bleiben, um allein zu sein. Deshalb haben Sie die Fotoalben mitgenommen, stimmt’s?“
    Er warf ihr einen rätselhaften Blick. „Ich bin kein guter Gesprächspartner“, wechselte er schnell das Thema. „Wenn man mit einer Frau essen geht, sollte man ihr Komplimente machen …“
    „Versuchen Sie es erst gar nicht, Sie würden es nur bereuen“, warnte sie ihn.
    „Ach ja, Brian hätte etwas dagegen.“
    „Nein, ich. Ich bin hier als

Weitere Kostenlose Bücher