5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen: Einsichten, die Ihr Leben verändern werden (German Edition)
fünf Umzugskisten übrig, darunter zwei Kisten mit meinen Lieblingsbüchern. Ich behielt nur die, von denen ich wusste, dass ich sie wieder lesen würde, oder inspirierende Bücher, die ich anderen leihen oder schenken wollte. Der Rest meiner Bücher wanderte in andere Hände und bereitete jemand anders Vergnügen. Die übrigen Kisten enthielten CD s, Tagebücher, Fotoalben, ein paar kleine Erinnerungsstücke, den Patchwork-Quilt, den meine Mutter einmal für mich gemacht hatte, und meine Kleidung. Mit meinem bis obenhin vollgestopften Reiskörnchen und voll aufgedrehtem Radio brach ich auf in eine neue Phase meines Lebens.
Zur Musik, die mich begleitete, gehörten Songs von Guy Clark, The Waifs, Ben Lee, David Hosking, Cyndi Boste, Shawn Mullins, Mary Chapin Carpenter, Fred Eaglesmith, Abba, The Waterboys, JJ Cale, Sara Tindley, Karl Broadie, John Prine, Heather Nova, David Francey, Lucinda Williams, Yusuf und The Ozark Mountain Daredevils. Alles fantastische Musik, und jeder Song ein toller Reisebegleiter. Glücklich und frei sang ich mit, während die Kilometer unter mir hindurchglitten und ich wusste, dass ich all meine weltlichen Besitztümer bei mir im Auto hatte. Nach ungefähr tausend Kilometern machte ich Halt bei meiner Familie und lud die Kisten aus. Danach hatte ich nur noch meine Kleider.
Charlie hörte begeistert zu und rieb sich die alten, wettergegerbten Hände, weil ihm meine Geschichte so gefiel. Dann erzählte ich, dass ich nach dieser Reise damals noch eine Weile ziellos herumgezogen war. Jetzt war ich in Sydney und lebte als Housesitterin Deluxe, und mein Leben war tatsächlich ziemlich schlicht. Charlie wusste jetzt, dass ich verstand, was er über die zentrale Bedeutung von Einfachheit hatte sagen wollen. Wir waren uns einig, dass den Leuten nicht immer einleuchtet, dass übermäßig großer Besitz belasten kann, selbst wenn sie gar nicht die Absicht haben umzuziehen. Wenn man Dinge aussortiert und weggibt, fühlt man sich hinterher auch innerlich viel freier.
Greg kam am nächsten Tag und verbrachte die ganze Zeit bei seinem Vater. Auf Charlies Bitte hin hatte ich Maryanne angerufen und sie gebeten, heute nicht vorbeizuschauen. Am nächsten Tag sollte es andersrum laufen– Maryanne würde ihren Vater ganz für sich allein haben und Greg nicht kommen. Charlie hatte mich gebeten, ab und zu diskret ins Zimmer zu kommen und mit meiner Anwesenheit die Situation zu entspannen, für den Fall, dass Greg und er irgendwie verkrampfte Momente hätten. Doch das war gar nicht nötig. Die paar Male, die ich hineinging, um eine Kanne Tee zu bringen oder eine Nachricht auszurichten, war es offensichtlich, dass die beiden gerade sehr wichtige persönliche Dinge miteinander besprachen.
Kurz bevor Greg aufbrechen sollte, damit sein Vater sich wieder ausruhen konnte, riefen sie mich herein. Gregs Augen waren vom Weinen gerötet, und die beiden hielten einander die Hand. » Bronnie, ich wollte, dass auch Sie das wissen « , verkündete Charlie, » ich liebe diesen Mann von ganzem Herzen. Er ist ein guter Sohn und ein toller Mensch. «
Als ich das hörte, musste ich natürlich fast weinen. » Mein Sohn genügt mir, wie er ist « , fuhr Charlie fort. » Es gibt nichts, was er beweisen müsste. Es gibt nichts, was er tun oder haben müsste, um ein besserer Mensch zu werden. Ich liebe diesen Mann, so wie er hier neben mir sitzt, von Kopf bis Fuß. Und es hat mir im Leben viel Freude bereitet, dass ich sein Vater sein konnte. «
Lächelnd sagte ich, dass Greg auch glücklich sein konnte, Charlie zum Vater zu haben. Greg stimmte zu und wischte sich mit dem Ärmel die Tränen ab. » Und Dad meinte, in Sachen Einfachheit könnte ich ein, zwei Dinge von Ihnen lernen. «
Lachend meinte ich, dass sein Vater noch genug Zeit hatte, Greg in dieser Hinsicht selbst auf den Weg zu bringen, dazu brauchte er mich nicht. Aber als ich ging, sagte ich noch einmal mit einem Lächeln: » Das Einzige, was ich Ihnen dazu ans Herz legen will, ist der Satz– lebe einfach. «
Maryanne kam am nächsten Tag. Ich hörte, wie auch sie mit ihrem Vater lachte und weinte. In diesem Haushalt wurde eine Menge Liebe geteilt, und ich spürte, wie mich das positiv beeinflusste. In den nächsten paar Wochen verbrachten die drei viel Zeit miteinander und kamen sich dabei viel näher. Ich hörte Charlie nie wieder sich verabschieden, ohne den beiden gesagt zu haben, dass er sie liebte und dass sie dasselbe erwiderten. Die Kommunikationswege waren
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