5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen: Einsichten, die Ihr Leben verändern werden (German Edition)
aber geblendet von den Ängsten und Fehlinterpretationen unseres Geistes, mit denen er im Laufe der Jahre auf das Leben reagiert hat, positiv wie negativ. Wenn wir lernen, unseren Geist in der Meditation zu konzentrieren– etwa indem wir unseren Atem beobachten, um ein einfaches Beispiel zu nennen–, holen wir uns den Einfluss auf unser eigenes Denken zurück und haben die Chance, bewusst bessere Gedanken zu denken. Und dadurch ein glücklicheres Leben zu führen.
Charlie starrte mich sprachlos an. Lächelnd wartete ich ab. » Wow « , sagte er schließlich. » Warum hab ich Sie nicht schon vor fünfzig Jahren getroffen? « Ich sprang lachend auf und gab ihm noch einen Schluck zu trinken.
» Warum habe ich mich nicht schon vor Jahren getroffen, Charlie? « , lachte ich. » Das hätte mir eine Menge Schmerz erspart. «
Irgendwann kam unsere Unterhaltung auf die Einfachheit meines materiellen Lebens und was ich damit gemeint hätte. Nachdem ich jahrelang ständig umgezogen war, erzählte ich ihm, hatte ich angefangen, die Wichtigkeit von Besitz zu hinterfragen. Bei manchen Umzügen nahm ich meine Möbel mit. Bei anderen lagerte ich die Sachen entweder kostenlos auf einem Bauernhof ein oder in einem Schuppen, für den ich etwas bezahlen musste. Und jedes Mal, wenn ich eine Weile ohne diese Besitztümer gelebt hatte, wurde mir klar, wie wenig ich das alles brauchte, um glücklich zu sein. Daher stellte ich mir irgendwann die Frage, warum ich es überhaupt behielt.
Also hatte ich meine Möbel verkauft. Mein Besitz bestand nur noch aus Haushaltswaren, so dass ich mich zu einem gegebenen Zeitpunkt irgendwo anders neu einrichten konnte. Und diese Zeit würde sicher einmal wieder kommen, denn ich habe es schon immer geliebt, eine eigene Küche zu haben. Mein Nomadentum gefiel mir. Es lag eine große Freiheit darin. Aber selbst Freiheit hat ihren Preis. Alles hat seinen Preis. Meistens war es der Wunsch nach einer eigenen Küche, der in mir das Verlangen weckte, mich mal wieder fest niederzulassen.
Sobald ich jedoch ein bis anderthalb Jahre wieder einen festen Wohnsitz gehabt hatte, vermisste ich die Abwechslung, und ich wollte wieder ins kalte Wasser springen. Besitz belastete mich, ich fühlte mich gefesselt davon. Und nachdem ich dieses Muster an mir erkannt hatte, akzeptierte ich, dass es in meiner jetzigen Lebensphase wohl besser war, erst gar nicht so viel zu besitzen. Jedes Mal, wenn ich irgendwo neu angefangen hatte, war ich auch ganz leicht wieder an Möbel gekommen, durch Mundpropaganda, in Secondhandläden und auf Flohmärkten. Das fand ich super. Gebrauchtes zu kaufen passte auch besser zu meiner Liebe zu dieser Erde, denn so wurde ihr nichts von ihren schwindenden Rohstoffen genommen. Unsere Wegwerfgesellschaft scheint zu vergessen, dass alles Neue irgendwoher kommen und alles Alte irgendwohin gehen muss. In den meisten Fällen muss die Erde die Last von beidem tragen. Das bedeutet einen hohen Preis für das Überleben unseres Planeten und all seiner Geschöpfe, wir Menschen eingeschlossen.
Wenn ich mir ein neues Heim einrichtete, kam ich immer wieder zu faszinierenden Sachen. Ich hätte mir niemals Sorgen gemacht, dass die Möbel ausbleiben könnten. Deshalb hatte es jedes Mal geklappt, und das auch noch problemlos. Im Laufe der Jahre habe ich richtig tolle Stücke besessen. Und wenn sich schon die Möbel jedes Mal so leicht einstellten, dann würde alles andere sicher auch nicht auf sich warten lassen.
Nachdem ich zwölf Monate lang Lagerkosten für meine Habseligkeiten bezahlt hatte, beschloss ich, dass das reine Geldverschwendung war, eine Belastung, die gar nicht erforderlich war. Mit Hilfe eines wunderbaren, zuverlässigen Freundes veranstaltete ich einen Garagenflohmarkt. Besteck, Bücher, Teppiche, Bettwäsche, Schmuck, Bilder, alles wurde verkauft. Es machte Spaß, die Begeisterung der Leute zu beobachten, als meine Sachen ihre neuen Besitztümer und Schnäppchen wurden. Was übrig blieb, wanderte noch am selben Nachmittag zur Wohlfahrt.
Mittlerweile fuhr ich ein Auto von der Größe eines Schuhkartons. Mein Jeep war im Jahr zuvor auf einer sechsspurigen Autobahn auf spektakuläre Art aus dem Leben geschieden. Mein jetziges Auto war zwar unglaublich sparsam und spritzig in der Stadt, dafür aber winzigklein. Ich nannte es liebevoll » Reiskörnchen « . Ziel des Garagenflohmarkts war es nämlich, hinterher nur noch so viel zu besitzen, wie in mein Reiskörnchen passte.
Es blieben insgesamt
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