5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen: Einsichten, die Ihr Leben verändern werden (German Edition)
sieht man da alles? «
» Tut mir leid, Sir, ich habe selbst nie reingeschaut. Aber ich könnte Ihnen einen einmaligen Probeabend für 6,95Dollar anbieten, und wenn es Ihnen dann gefallen hat, können Sie wieder anrufen und monatsweise abonnieren. «
Schließlich waren da natürlich noch die unvermeidlichen Anrufe à la » Welche Farbe hat dein Slip? «. Da hängte Bronnie dann aber gleich auf. Doch wenn man fertiggekichert hatte, war es ein Bürojob wie jeder andere. Man schließt Freundschaften mit anderen Angestellten, weil es dann einfach lustiger ist. Aber meine Rastlosigkeit piesackte mich weiter.
Wir zogen wieder in meine Heimat, New South Wales. Dean, der Mann, mit dem ich in England und dem Nahen Osten zusammen gewesen war, war mit mir nach Australien gezogen. Kurz nachdem wir uns in New South Wales eine Bleibe gesucht hatten, zerbrach unsere Beziehung. Wir hatten einander mehrere Jahre sehr geliebt und waren die meiste Zeit die besten Freunde gewesen. Es tat weh zu sehen, wie diese Freundschaft in die Brüche ging. Aber wir konnten die vielen Unterschiede in unseren Auffassungen vom Leben nicht mehr unter den Teppich kehren oder drüber lachen, wie wir es früher immer gemacht hatten.
Ich war Vegetarierin. Er war Fleischesser. Ich arbeitete während der Woche in geschlossenen Räumen und sehnte mich am Wochenende nach Ausflügen. Er arbeitete die Woche über nur draußen und wollte am Wochenende zu Hause bleiben. Und so ließ sich die Liste unendlich fortsetzen, und von Woche zu Woche schien mehr hinzuzukommen. Was den einen freute, machte dem anderen überhaupt keinen Spaß. Unsere Liebe zur Musik verband uns immer noch und hielt uns wohl auch noch eine Weile zusammen. Doch am Ende brach die Kommunikation völlig zusammen, und wir mussten zusehen, wie sich unsere gemeinsamen Träume vor unseren Augen in Luft auflösten– ein Verlust, über den wir beide irgendwie hinwegkommen mussten.
Es war bitter, als unsere Beziehung zu Ende ging und die Trauer einsetzte. Ich kauerte mich schluchzend in die Ecke und wünschte mir, wir hätten unsere Beziehung doch irgendwie fortsetzen können. In meinem tiefsten Inneren wusste ich jedoch, dass das nicht gegangen wäre. Das Leben lockte uns in verschiedene Richtungen, und unsere Beziehung stand meinem und seinem Lebensplan im Weg, statt sie zu fördern.
Die Bemühungen, meinem Leben mehr Sinn zu geben, wurden immer intensiver, und eine Folge davon war, dass der Aspekt des Geldverdienens stärker in den Vordergrund rückte. Irgendwann wurde mir schmerzlich bewusst, dass man als Künstler nur sehr schwer sein Auskommen findet, bis die Arbeit Eigendynamik gewonnen und man sich einen gewissen Ruf erarbeitet hat. Ich musste mich also erstmal neu orientieren. Irgendwann würde ich mich bestimmt auch als Künstlerin ernähren können. Wenn ich davon träumen konnte, konnte ich es auch in die Tat umsetzen.
Aber ich musste irgendwie wieder Geld verdienen, und das am besten auf einem Gebiet, wo ich mit dem Herzen bei der Arbeit und ganz ich selbst sein konnte. Der Druck in der Bankbranche, Produkte zu verkaufen, war größer geworden, und ich hatte mich zu sehr verändert. Ich passte nicht mehr in diese Welt, wenn ich denn überhaupt jemals hineingepasst hatte. Da ich entschlossen war, meinen kreativen Weg fortzusetzen, entschied ich mich, wieder eine Tätigkeit als Pflegerin und Gesellschafterin anzunehmen, bei der ich mit im Hause wohnte. Zumindest blieb es mir so erspart, auch noch für meine Miete arbeiten zu müssen, und außerdem bedeutete es ein Leben jenseits der Routine.
Nachdem es Jahre der Selbsterforschung gebraucht hatte, bis ich an diesen Punkt kam, fiel meine Entscheidung letztlich ganz nebenbei, fast gedankenlos. Ich nahm die Stelle als Gesellschafterin an, um meinen kreativen Weg weitergehen zu können, eine Arbeit zu tun, hinter der ich stand, und obendrein mietfrei zu leben. Ich hatte keine Ahnung, dass meine Sehnsucht nach einer Arbeit, die mich von Herzen befriedigte, so klar erfüllt und die folgenden Jahre ein so wichtiger Teil meines Lebens und meines Lebenswerks werden würden.
Keine zwei Wochen später war ich schon in ein Haus in Hafennähe eingezogen, in einem von Sydneys exklusivsten Vororten. Meine Patientin Ruth war von ihrem älteren Bruder bewusstlos auf dem Küchenboden gefunden worden. Nach einem guten Monat entließ man sie aus dem Krankenhaus mit der Auflage, dass sie rund um die Uhr betreut wurde.
Meine einzige pflegerische
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