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50 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 02 - Die Königin der Wüste

50 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 02 - Die Königin der Wüste

Titel: 50 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 02 - Die Königin der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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sich wieder vermählen möge, ist stürmisch geworden. Sie kann und darf nicht länger widerstehen.“
    „So kommt es darauf an, daß sie einen Mann nimmt, welcher der Regierung Ägyptens eine freundliche Gesinnung entgegenbringt. Es nahen bewegte und gefährliche Zeiten für dieses Land. Da ist es nicht ohne Bedeutung, ob ein an der Grenze wohnender Araberstamm mit einer solchen Kriegerzahl als Freund oder als Feind zu betrachten ist.“
    „Sie haben vollständig recht, Durchlaucht. Leider aber scheint es, als ob gerade ein sehr erbitterter Gegner meines Regimes den Befehl über den Stamm erhalten solle, nämlich der Bruder des Verstorbenen. Er ist ein Herkules an Gestalt und Körperkraft, ein wilder, maßloser Mensch, der die erste Gelegenheit ergreifen würde, mir zu schaden.“
    „So darf er nicht Scheik werden!“
    „Sie scherzen!“
    „Scherzen? Ich spreche im Ernst.“
    „Und doch klingt es wie Scherz, wenn Sie so kategorisch sagen, daß er nicht Scheik werden dürfe.“
    „Es will mir nicht einleuchten, daß es dem Regenten von Ägypten unmöglich sei, in dieser Beziehung auf die Söhne der Wüste einen Einfluß auszuüben. Wenn die Beduinen einem Befehl nicht gehorchen, weil sie behaupten, daß ihnen niemand zu gebieten habe, so sind sie doch vielleicht einem diplomatischen Einfluß nicht unzugänglich. Ich rate Hoheit daher, einen Mann hinzusenden, der mit diesen Kindern der Freiheit umzugehen versteht!“
    „Etwa einen Diplomaten?“ fragte der Vizekönig mit einem halben, fast traurigen Lächeln.
    „Im strengen Sinne habe ich dieses Wort nicht gemeint.“
    „Ich hätte auch keinen Diplomaten. Ich kenne leider in meiner Nähe keinen Menschen, keinen Beamten, der diese ehrenvolle Bezeichnung verdient. Zudem ist hier ein schnelles Handeln geboten. Die sogenannte Königin der Wüste hat mir einen Vertrauten gesandt, der mich über die inneren Verhältnisse des Stammes unterrichtet hat. Er geht bereits morgen von hier fort. Wollte ich ihm einen Beauftragten mitgeben, so müßte dies schon morgen geschehen. Sie sehen, daß es hier unüberwindliche Schwierigkeiten gibt.“
    „Die Zeit, wann der Betreffende aufzubrechen hätte, kann gar nicht in Frage kommen. Er hat eben zu gehorchen. Die Hauptsache ist jedoch, den rechten Mann zu finden.“
    „Ich habe keinen, sosehr mir auch daran liegt, diese sechstausend Krieger nur für den Augenblick der Gefahr zugewinnen und zu erhalten. Sechstausend bewaffnete Araber sind für mich und die hiesigen Verhältnisse genau dasselbe, als wenn Ihr Kaiser für den Kriegsfall fünfzigtausend hat. Es gibt nur einen einzigen Menschen, dem ich diese Mission anvertrauen könnte, einen einzigen, von dem ich fest überzeugt bin, daß er seine Aufgabe sogar glanzvoll lösen würde.“
    „Kenne ich ihn?“
    „Ja, sehr genau.“
    „Wer ist es?“
    „Hm! Er hat mir allerdings nicht zu gehorchen; er ist ein Ausländer und mein Gast. Ich darf also den Gedanken, mich an ihn zu wenden, gar nicht hegen.“
    „Vielleicht doch, Hoheit! Wenn ich nur erfahren dürfte, wer er ist.“
    „Nun, im Vertrauen will ich es Ihnen mitteilen: Sie selbst sind es.“
    Hatte Steinbach so etwas erwartet, oder besaß er genug Selbstbeherrschung, seine Überraschung nicht merken zu lassen, kurz und gut, er sagte ruhig:
    „Und Hoheit meinen, daß ich nicht bereit sein würde?“
    „Ah! Wirklich?“
    „Ich kann nur sagen, was ich Ihnen bereits durch die Tat bewiesen habe: Das Wohl Ägyptens und seines Herrschers liegt mir so am Herzen, daß ich mich selbst für diese Angelegenheit zur Verfügung stelle.“
    „Das ist hochherzig, Durchlaucht! Aber Sie kommen soeben von der Reise; Sie haben sich nicht ausgeruht.“
    „Ich bin nicht ermüdet.“
    „Der Auftrag ist kein ungefährlicher.“
    „Ich fürchte die Beduinen nicht.“
    „Sie brächten vielleicht auch noch anderweitige persönliche Opfer, die ich nicht vergelten kann.“
    „Das Bewußtsein, Ihnen gedient zu haben, macht mich glücklich genug.“
    „Also wollten Sie wirklich?“
    „Gern, sogar sehr gern.“
    „Dann nehmen Sie meine Hand. Vielleicht kommt die Zeit, in der ich es Ihnen zu vergelten vermag. Ihre Instruktionen werden wir noch besprechen. Für die Ausrüstung zu dem Wüstenritt sorge natürlich ich. Der Ritt beginnt in Beni Suef. Dort hat auch der Bote der Königin sein Kamel stehen. Ich lasse Sie auf einer Dahabiëh dorthin bringen.“
    „Ein solches Segelboot fährt zu langsam, zumal die Reise dem Stamm der Beni Sallah

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