50 Rituale für das Leben
umgeben und gesegnet sind. Dein Licht, das in der Geburt Jesu Christi aufgeleuchtet ist, möge unsere Dunkelheit erleuchten. Es möge Licht hineinbringen in unsere Arbeit, damit durch sie die Welt heller wird. Und lass uns in diesem Licht die Wärme deiner Liebe spüren, damit wir in allem, was wir tun und sagen, deine Liebe in diese Welt hinaustragen. So leuchte diese Kerze und erwärme die Kälte unserer Herzen und unserer Welt, durch Christus, unseren Herrn. Amen.»
Ein Licht-Ritual, das das Gelingen unseres Lebens verheißt, ist das folgende:
Setz dich still vor eine Kerze und zünde sie behutsam an.
Vergewissere dich mit diesem einfachen Ritual, dass das Licht Gottes über deinem Leben aufgeht und dir verheißt, dass dein Leben gelingen wird.
Natürlich weißt du, dass vom Anzünden der Kerze nicht das Gelingen deines Lebens abhängt. Aber indem du achtsamdas Licht anzündest, drückst du aus, dass dein Leben unter der Verheißung Gottes steht: «Ich vollbringe an dir, was ich dir verheißen habe.»
Schau in das Licht hinein und lass dieses Licht in alle Abgründe deiner Seele eindringen.
Schau in die verschlossenen Bereiche, in denen Verdrängtes und Unterdrücktes verborgen liegt.
Schau in die Dunkelheit deiner Trauer, in deine Angst, in deine Zweifel, in deine Unsicherheit, in deine Leere.
Stelle dir vor, dass alles in dir von diesem warmen, zärtlichen Licht der Kerze erleuchtet wird.
Im Licht dringt Gottes Liebe in dich ein.
Sie verurteilt dich nicht. Sie vermittelt dir: Alles in dir darf sein. Aber alles kann auch verwandelt werden durch das Licht und durch die Liebe.
Es geht bei diesem Ritual gar nicht darum, viel zu denken.
Lass das Licht einfach in dich eindringen.
Vielleicht spürst du dann auch, wie es dir warm ums Herz wird, wie Liebe in dich einströmt und dir vermittelt: Alles ist gut.
Vielleicht kommen auch Sehnsüchte hoch oder Bedürfnisse oder nicht gelebte Seiten an dir.
Das kann manchmal schmerzlich sein.
Doch es ist gut, wenn das Licht der Kerze dich in Berührung bringt mit deiner Sehnsucht.
Es zeigt dir, dass dein Leben nicht so eng und so leer ist, wie du es manchmal erfährst.
In dir ist Sein Licht. Es will alles in dir erleuchten, heilen, mit Liebe und Hoffnung erfüllen.
18. FASTENZEIT: ENTRÜMPELN
Die Fastenzeit ist eine Zeit des Trainings für die innere Freiheit. Das kann beim Essen und Trinken ansetzen, wenn wir bewusst auf Alkohol oder Fleisch verzichten. Das kann sich auf unseren Umgang mit der Zeit und mit unserem Terminkalender beziehen. Wir könnten bewusst in der Fastenzeit einmal unseren Terminkalender durchgehen und überlegen, wo wir etwas streichen können. Da findet sich sicher manches, was wir uns selber an Terminen aufgeladen haben.
Die Fastenzeit ist wie eine Art Frühjahrsputz für Leib und Seele. Der Leib wird durch das Fasten entschlackt, die Seele durch mehr Zeit und Stille.
Doch der Frühjahrsputz kann sich auch auf unsere Wohnung beziehen. In unserer Abtei haben wir einen gemeinsamen Nachmittag, an dem jeder seine Klosterzelle von Überflüssigem zu befreien sucht.
Der hl. Benedikt empfiehlt uns Mönchen, dass wir zu Beginn der Fastenzeit einen Trainingsplan aufstellen, was wir in diesen sieben Wochen einüben
wollen, wo wir mehr beten, weniger reden, intensiver meditieren und achtsamer auf die Menschen zugehen wollen.
Überlegen Sie sich, was Sie sich in dieser Fastenzeit vornehmen. Und stellen Sie sich ein Programm auf. Das Ziel der Fastenzeit ist, die Haltung der inneren Freiheit einzuüben. Doch der Weg dorthin führt über handfeste Rituale.Entrümpeln Sie Ihre Zeit.
Durchforsten Sie die Termine, die Sie sich vorgenommen haben.
Überlegen Sie, wie Sie Ihre Zeit entrümpeln und wo Sie bewusst Rituale einsetzen wollen, in denen Sie zu sich selbst kommen, in denen Sie sich herausnehmen aus dem Alltag und eintauchen in die Welt der Stille, in die Welt Gottes.
Mit welchem Ritual wollen Sie in der Fastenzeit den Tag beginnen?
Mit welchem Ritual wollen Sie ihn beenden?
Wann wollen Sie
sich Zeit nehmen zur Stille, zur Meditation, zum Lesen?
Entrümpeln Sie Ihre Wohnung.
Wir sollen uns in der Fastenzeit von allem reinigen, was unser Denken trübt. Dazu gehört auch unsere Wohnung. Sie lässt uns manchmal nicht mehr atmen. Sie werden spüren, dass das Entrümpeln Sie befreit.
Gehen Sie einmal ganz bewusst durch Ihre Räume.
Schauen Sie genau hin, wo Ihre Wohnung zu voll steht.
Jetzt ist eine gute Gelegenheit, einmal durch unser Haus zu gehen und zu
Weitere Kostenlose Bücher