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51 - Mord auf Kregen

51 - Mord auf Kregen

Titel: 51 - Mord auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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neun Leichen grinsten.

5
     
     
    »Hätten wir einen Voller mitgenommen«, sagte Rollo ziemlich kritisch, »hätten wir diesen unangenehmen Kampf vermeiden können.«
    Rollo der Läufer kam aus Loh, wo Flugboote noch ungewöhnlicher waren als die Aussicht auf den Anblick, wie sich die sieben Monde Kregens blau verfärbten. Er hatte gelernt, ein Flugboot mit einigem Geschick zu steuern, doch es war bemerkenswert zu beobachten, mit welcher Bedächtigkeit er noch immer das Wort Voller aussprach.
    »Oh, aye«, erwiderte Seg auf die für ihn typische unbeschwerte Art, während er seine Zorca mit der Leichtigkeit lenkte, die aus langer Erfahrung im Umgang mit diesen Tieren erwächst. »Natürlich. Doch einmal ehrlich, Rollo, hättest du gewollt, daß uns diese kleine Rauferei entgangen wäre? Nachdem dir doch deine Bogenkünste so am Herzen liegen.«
    Als Zauberer aus Loh hatte Rollo viel in den magischen Künsten dazugelernt, seit ihn die Zauberer aus Loh – unsere anderen lohischen Kameraden – darin geschult hatten. Dennoch verzehrte er sich danach, ein großer Bogenschütze zu werden, und so eiferte er Seg nach und übte das Schießen, wenn er Zauberbücher studieren, magische Formeln auswendig lernen oder die vorgeschrieben Übungen ausführen sollte, die Zauberer absolvieren müssen, wenn sie ihr magisches Handwerk ausüben wollen.
    Unsere kleine Jagdgesellschaft galoppierte ohne Hast durch den Wald in nördliche Richtung, nach Zandikar. Die Lasttiere trugen die Lagerutensilien, denn wir hatten uns doch dazu entschieden, ein Stück weiterzureiten. Das war auch der Grund, warum wir jetzt nach einer guten Stelle Ausschau hielten, an der wir für die Nacht das Lager aufschlagen konnten.
    Wie immer plauderten die beiden Prinzessinnen angeregt miteinander, sie hatten immer etwas, worüber sie sich unterhalten konnten. Obwohl sie Tante und Nichte waren, sahen sie sich herzzerreißend ähnlich, denn sie entstammten demselben Blut. Allerdings hatte Velia das hellbraune Haar Vallias, während Didis Haar einen dunkleren Farbton aufwies, das Vermächtnis der schwarzen Lockenmähne Gafards, ihres Vaters. Ach, ja! Gafard! Rog von Guamelga, Kämpfer des Königs, Prinz des Zentralmeeres, See-Zhantil – und der ganze Rest seiner prächtigen Titel, die nun nicht mehr wert waren als Asche auf einem Schlackehaufen. Er war ein echter Mann gewesen.
    Nun gehörten diese prächtigen jungen Damen beide den Schwestern der Rose an und konnten mit Rapier und Main-Gauche, Peitsche und Klaue umgehen. O ja, die Zeit marschiert unerbittlich vorwärts, und aus Kindern werden Leute, während die Welt sich dreht, und dann nehmen sie ihren Platz ein, und weder die Savanti noch die Herren der Sterne können auch nur den Lauf einer einzigen Sekunde aufhalten.
    Nun, um ehrlich zu sein, die Everoinye können sich wohl in den Ablauf der Zeit einmischen, allerdings war mir bekannt, daß sie dabei von Zeit zu Zeit Fehler begangen hatten. Ha! Dray Prescot versucht sich an Wortspielen! Beklagenswert, bei Krun!
    Didi hatte ihre Pilgerfahrt zur Grabstätte ihrer Eltern hinter sich gebracht. Wir hatten diese Gelegenheit ergriffen, um einen kurzen Urlaub zu machen, bevor wir nach Vallia zurückflogen. Die Aufregungen waren nun vorbei, wir würden Zeg und Miam unsere Remberees sagen und dann aufbrechen.
    Natürlich ließ mir dieser ach, so gelegen losbrechende Sandsturm keine Ruhe. Hatten die Herren der Sterne eingegriffen, um uns zu helfen? Ich schüttelte den Kopf und trieb meine Zorca an, um den Anschluß zu unserer kleinen Gruppe nicht zu verlieren. Falls die Everoinye tatsächlich eingegriffen hatten, dann war es vielleicht möglich, daß ich eine neue Ebene der Verständigung mit ihnen erreicht hatte – wie schon früher einmal. Der Gdoinye war urplötzlich verschwunden, hatte mit den Schwingen geschlagen und war in die blaue Unendlichkeit des Himmels geglitten. Ich hatte für die Herren der Sterne viele Missionen ausgeführt. Obwohl ihre Ziele unklar blieben, hatte man ihre Aufträge erfolgreich zu erledigen. Sonst ...! Als ich zu unserer Reisegruppe aufschloß, sah ich, daß eine neue Aufgabe auf mich wartete.
    Von den Blättern über uns fielen gedämpfte smaragdgrüne und rosafarbene Lichtstrahlen in die Tiefe. Überall um uns herum duftete die süße Luft Kregens. Der Pfad führte auf eine Lichtung mit einem sprudelnden Bach. Für eine lebendige Seele kann die wunderbare Welt Kregens ein großartiger Ort sein, an dem sie sich jede aufregende

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