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51 - Mord auf Kregen

51 - Mord auf Kregen

Titel: 51 - Mord auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Toten plaziert worden war. Schildförmig trug es als Aufschrift eine Zwei und das primitiv gezeichnete Bild einer Axt und eines Vanxters.
    Damit war die Frage geklärt, ob die Morde zusammenhingen.
    Ich habe diese Geschichte voller Blut und Schrecken hier auf sehr sachliche Weise wiedergegeben. Aber glauben Sie mir, in meinem Inneren fühlte ich ein tiefsitzendes Grauen, das Gefühl, daß eine uralte Macht des Bösen existierte, die schon lange vergraben und vergessen gehörte. Die Tavernengäste würden viel Hilfe brauchen, um sich wieder zu erholen – und manche würden es nie schaffen.
    Erkundigungen mußten eingeholt werden. Unser Tavernenbummel war offensichtlich zu Ende, also lud ich die drei neuen Gefährten in den Palast ein. In ernster Stimmung stiegen wir den Deren hinauf und begaben uns in meine Gemächer. Wein wurde eingeschenkt, ein kleiner Imbiß serviert. Eine kleine Och-Frau brachte ihn. Die Neuigkeiten hatten sich schneller verbreitet als sonst ein Gerücht. Erfreulicherweise gab es in Vallia keine Sklaven mehr, und die Och-Dienerin – sie hieß Flostan – wußte schon Bescheid.
    »Wenn ich daran denke, daß ich ihn gescholten habe, weil er sein Frühstück stehen ließ«, schwatzte sie auf ihre arglose Weise einfach drauflos. Sie war schon eine sehr lange Zeit Dienerin und gehörte zu Prinzessin Didis Lieblingen. »Als er sagte, er werde den Palast verlassen, konnte ich es nicht glauben. Er sagte, er komme zu Geld.« Sie schüttelte den Kopf und fuhr sich mit der mittleren linken Hand übers Gesicht. »Und jetzt, es ist zu schrecklich, auch nur daran zu denken, was ihm zugestoßen ist.«
    »Wem?« fragte Tobi auf seine umgängliche Weise.
    »Nun, Meister Garan der Stock.«
    Ein paar gezielte Fragen förderten die Tatsache zu Tage, daß es sich bei Meister Garan der Stock um den Gon handelte, der mit einem Dolch im Herzen gestorben war. Er hatte zu den Hofdienern gehört. Es hatte seine Freunde erstaunt, daß er seine Stellung hinwerfen wollte, nur weil er viel Geld in Aussicht gehabt hatte.
    »Er hat kein Geld bekommen«, sagte Nevko. »Nur einen Dolch.«
    Flostan wischte mit ihrem gelben Tuch übertrieben sorgfältig über einen Teller und rückte dann damit heraus, daß er sich das Geld allem Anschein nach von Elten Ornol Lodermair erhofft hatte.
    »Aha«, meinte Tobi. »Und wer ist das?«
    »Nun, das ist doch derjenige, der auf so schreckliche Weise getötet wurde von dem ... dem ...«
    »Schon gut, Flostan«, sagte ich. »Am besten versuchst du, das alles zu vergessen. Es ist vorbei. Wir haben alles, was wir brauchen. Geh zu Bett.«
    Sie schüttelte den kleinen ovalen Och-Kopf und murmelte etwas in der Art, wie man denn sicher schlafen solle, wenn Gafarden von so schrecklichen Ungeheuern heimgesucht werde. Als sie den Raum verließ, war mir nur allzudeutlich bewußt, daß in dieser Nacht viele Menschen im Bett keinen Frieden fänden.
    Yavnin sagte: »Also hat dieser Gon den Elten erpreßt, und der hat ihn getötet. Und dann ...«
    »Und dann hat dieses Ding ihn umgebracht ...«, wurde er von Tobi unterbrochen.
    »Und dann ...«, setzte Nevko an, wurde aber seinerseits unterbrochen, und wir diskutierten und argumentierten und versuchten, einen Sinn in die Angelegenheit zu bringen.
    Schließlich gingen sie nach Hause, und ich gönnte mir ein paar Burs Schlaf und war dann wieder früh auf den Beinen. Es mußten viele Fragen gestellt werden, also wartete viel Arbeit auf mich.
    Sie können sich sicher meine Freude vorstellen, als sich später am Morgen die Tür zu meinem Arbeitszimmer lautlos öffnete und eine schmale, schlaksige, spindeldürre Gestalt sich hineindrängte. Bei Krun, seine Kleidung war so verblüffend unauffällig, und er bewegte sich so geräuschlos, daß man tatsächlich zweimal hinschauen mußte, um sich zu vergewissern, daß er tatsächlich dort stand. Ich erhob mich und machte eine närrische Bemerkung.
    »Naghan. Lahal. Wo ist denn der Diener geblieben, der dich anmelden ...« Ich unterbrach mich und klappte meine schwarzzähnige Weinschnute zu.
    »Lahal, Jis. Oh, ich bin einfach, nun, eben hereingekommen. Keiner erbot sich, mir den Weg zu zeigen.«
    Vermutlich wollte keiner Naghan Raerdu, den man auch den Unscheinbaren nannte, den Weg zeigen, weil ihn niemand zu Gesicht bekommen hatte.
    Ich bat ihn, Platz zu nehmen, goß Parclear ein und setzte ihn über die Situation hier in Gafarden in Urn Vennar ins Bild. Er nickte ein- oder zweimal, und mir war klar, daß er sich

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