Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
51 - Mord auf Kregen

51 - Mord auf Kregen

Titel: 51 - Mord auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
verstreut am Boden.
    Ich sah die Augen! Zwei feurige Kugeln, die in den leeren Knochenhöhlen glühten. Zwei brennende blutrote Punkte, die ohne erkennbaren Halt in der Dunkelheit schwebten.
    Bevor ich wußte, was ich tun sollte, stieß der Untote einen durchdringenden Schrei aus. Ehrlich gesagt wußte ich nicht, was hier zu tun war. Meine Faust schloß sich um den Griff der Krozair-Klinge, und ich zog sie zur Hälfte aus der Scheide. Dann kam mir der Gedanke, daß kalter Stahl dem Ungeheuer vielleicht nichts anhaben würde.
    Das Monstrum wand sich so kraftvoll, daß das verwesende Fleisch und die herabbaumelnden, vermoderten Überreste des Gewandes in heftige Bewegungen versetzt wurden, dann verdrehte es sich geschmeidig – und schrumpfte! Es verlor an Substanz. Es wurde zu einem dünnen Strich. Mit wellenförmigen Bewegungen bewegte es sich auf die Tür zu, glitt darunter und quetschte sich durch den schmalen Spalt zwischen Tür und Boden.
    Die grauenvolle untote Schreckgestalt verschwand.
    Ich stieß den angehaltenen Atem aus. Ich konnte nur an eines denken – das Geheimnis der Morde in den verschlossenen Räumen war gelöst!

14
     
     
    Ich, Dray Prescot, Vovedeer, Lord von Strombor und Krozair von Zy, mußte eine schreckliche Entscheidung treffen. Und diese schicksalsschwere Entscheidung mußte schnell getroffen werden.
    Nun, es war wohl besser, sich diesem fürchterlichen Schicksal mit dem Schwert in der Faust zu stellen. Die Krozair-Klinge fühlte sich gut an. So standhaft wie möglich marschierte ich zu der Tür in der Korridorwand. Meine linke Hand zitterte nicht, als ich die Klinke ergriff, was mich überraschte.
    Ich stieß die Tür auf.
    Der Raum war leer.
    Ich holte tief Luft; der faulige Gestank des Untoten war immer noch zu riechen. Was jetzt? Ich drehte mich um, und im Korridor ertönte eine Stimme. »Hai! Ist da jemand?«
    »Nur ich, Yavnin!« rief ich zurück und trat durch die Tür.
    Er starrte etwas grün um die Nase auf die sterblichen Überreste des armen Teufels, der in Stücke gerissen worden war. »Welche Teufelei hat denn hier stattgefunden?«
    Die Tür am anderen Ende des Korridors öffnete sich, bevor ich antworten konnte, und Nalgre Nevko und Tobi kamen herein. Sie blieben wie angewurzelt stehen. Wie ein Reflex erschienen Schwerter in den Händen meiner Gefährten.
    Ich schüttelte den Kopf und schob die Krozair-Klinge zurück in die Scheide. »Hier können Schwerter nichts ausrichten, Koters. Das ist verdammte Schwarze Magie.«
    Keiner von ihnen hatte den in Stücke zerfallenden, stinkenden, skelettierten, wandelnden Toten gesehen. Sie wußten nicht, was sie davon halten sollten. Nun, bei Krun, ich auch nicht! Die geisterhafte Erscheinung verfügte über einen materiellen Körper, sonst hätte sie nicht das anrichten können, was sie angerichtet hatte. Das Ungeheuer mußte von irgendwoher kommen, und seine Handlungen verfolgten unverkennbar einen klaren Zweck.
    Eine Patrouille der Stadtwache tauchte auf, um die Schlägerei zwischen den Städtern und den Fliegern zu beenden. Sie wurde schnell über die neue Situation unterrichtet. Die schrecklichen Überreste, die über den ganzen Korridor verteilt waren, wurden aufgesammelt und entfernt.
    Man rief den Wirt, und, am ganzen Leib bebend, gelang es ihm, die widerwärtigen Beweisstücke als seinen Faßmeister Nath das Ale zu identifizieren. Danach übergab er sich würgend.
    Dieser Tod paßte nicht in das Muster – zumindest meiner Meinung nach nicht. Der unglückliche Nath das Ale war zufällig am falschen Ort gewesen, als das untote Ungeheuer zugeschlagen hatte. Auf wen hatte es die Kreatur ursprünglich abgesehen gehabt?
    Als wir in den nächsten Raum schauten, der von dem Korridor abzweigte, fanden wir es heraus.
    Der mit Butter eingeriebene kahle Kopf des Gons glänzte im Licht der billigen Mineralöllampe. Ein Dolch ragte aus seiner Brust. Er lag auf einem Stapel alter Säcke. Im Vergleich zu dem Tod der Person, die ihn umgebracht hatte, war sein Tod leicht gewesen.
    Wieder kauerte das Opfer in einer Ecke, blutüberströmt. Sein Gesicht trug jenen schrecklichen Ausdruck absoluten Grauens. Das war das Werk, mit dem das Ungeheuer beschäftigt gewesen war. Es war auf der Flucht von dem Faßmeister gestört worden – und den Gästen, die aus den angrenzenden Räumen kamen. Sie hatten unverschämtes Glück gehabt, mit heiler Haut entkommen zu können.
    Ich bückte mich und hob das Stück Papier auf, das sorgfältig auf der Brust des

Weitere Kostenlose Bücher