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51 - Mord auf Kregen

51 - Mord auf Kregen

Titel: 51 - Mord auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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besonders auffällige Punkte merkte.
    »Es scheint sich hier um klassische Rachemorde zu handeln.«
    »Jemand mit einem kranken Geist, der besessen von Rache ist, ja.«
    Ich erzählte ihm, daß ich mich durch alte Aufzeichnungen arbeitete, seit Khe-Hi diese ›Macht des Bösen‹ entdeckt hatte. Ich hatte nichts von Bedeutung gefunden. Der Tod von Elten Ornol Lodermair gab uns einen neuen Ansatzpunkt. Wie stand er zu dem Gon, der ihn hatte erpressen wollen? Alle Todesfälle waren Personen gewesen, die im Palast arbeiteten – mit Ausnahme von Lodermair.
    Naghan der Unscheinbare stand auf. Im einen Augenblick trank er noch seinen Parclear, im nächsten hatte er fast schon die Tür erreicht und sagte: »Ich werde mich sofort darum kümmern. Remberee, Jis.«
    Ich hatte den Abschiedsgruß noch nicht erwidert, da schloß sich auch schon die Tür hinter ihm – lautlos.
    Es hätte mich nicht gewundert, wenn der schreckliche Untote Naghan Raerdu nicht wahrgenommen hätte. Bei Vox – ich hoffte, daß es so käme!
    Kurz darauf kam Tobi herein und warf sich auf den Stuhl. Er sah äußerst verstimmt aus. »Du hattest recht. Ein Kerl von der Größe eines Graints wartete auf sie. Ich mußte sehr höflich sein.« Dann, weil er nun einmal Tobi war, rang er sich ein Lachen ab. »Bei Ling-Loh! Ich suche mir immer genau die Richtigen aus!«
    Meine anderen neuen Gefährten – wir vier waren zusammengekommen, weil es sich bei allen um gesellige Burschen handelte und wir Schulter an Schulter blutdürstige Meuchelmörder bekämpft hatten – waren anderweitig beschäftigt; Yavnin begleitete die Dame Ahilya, und Nevko hatte geschäftlich mit einigen wichtigen Kaufleuten der Stadt zu tun.
    »Es ist überraschend, wie in der Stadt das Leben weitergeht«, meinte Tobi. »Überall hört man von dem opazverfluchten Ungeheuer, und doch gehen die Leute ihren täglichen Geschäften nach.«
    »Bist du je in Culvensax gewesen, Tobi?«
    »Nein. Niemals, Jis. Warum?«
    Ich bat ihn, die amtlichen Unterlagen der letzten Periode nach irgendwelchen Hinweisen auf Culvensax durchzusehen. »Alles, gleichgültig, was.«
    »Quidang!« Er stand sofort auf, leerte den Becher Parclear und ging.
    Die Tür öffnete sich mit einem Quietschen und schloß sich mit einem Knall. Der Unterschied in der Art, wie Tobi und Naghan gingen, war bemerkenswert. Wie dem auch sei, Tobi war nicht er selbst gewesen. Statt seines üblichen Sazz hatte er wortlos den Parclear hingenommen. Und die Tür rief Erinnerungen hervor.
    Ich schaute auf meine Hände. Sie zitterten nicht, und doch hatte ich das Gefühl, sie hätten zittern müssen bei den Gedanken, die mich bewegten. Als ich die Tür öffnete, unter der sich das opazverfluchte Ungeheuer durchgezwängt hatte, hatte ich mich wie der größte Tor von ganz Kregen gefühlt. Oh, ich weiß, sollten die Stückeschreiber das herausbekommen, würden sie es als eine weitere der wunderbar mutigen und tapferen Taten des Helden Dray Prescots darstellen. Ich wußte verdammt gut, daß ich ein leichtsinniger Onker gewesen war. Doch in jenem Augenblick schien es die einzig mögliche Handlungsweise gewesen zu sein.
    Ein ausgesprochen lächerliches und unerwartet mächtiges Verlangen suchte mich heim. Ich verspürte das überwältigende Bedürfnis nach einer guten Zigarre. Das war natürlich ziemlich verrückt. Rauchen ist etwas für Narren. Ich kann gar nicht sagen, wie froh ich bin, daß auf Kregen die Angewohnheit des Tabakrauchens und Luftverpestens unbekannt ist. Aber jetzt, in diesem Augenblick, eine schöne dicke Zigarre in der Hand zu halten ...
    Als ich auf diese Weise an die Erde dachte, fiel mir ein, daß in diesem Stadium meiner Überlegungen die gute alte Briarpfeife, perfekt gestopft mit hervorragendem schwarzen Tabak, weitaus angebrachter gewesen wäre. Ich zog die Tischschublade auf, holte die beiden schildförmigen Papierstücke heraus und legte sie nebeneinander. Ich schob sie mit dem Zeigefinger umher. Nummer eins und Nummer zwei. Wie viele würden es noch werden, bevor wir dieses gräßliche Rätsel gelöst hatten?
    Bemerkenswert war die Tatsache, daß die Zettel aus dem überragenden Savanti-Papier bestanden, das normalem kregischem Papier weit überlegen ist. Wie bedeutsam war dies? War es in diesem Schlamassel überhaupt von Bedeutung?
    Für den Rest des Tages und den Großteil des nächsten nahmen mich die ermüdenden Pflichten in Beschlag, die die mir aufgezwungene Stellung mit sich brachte. Vielen Würdenträgern und

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