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51 - Mord auf Kregen

51 - Mord auf Kregen

Titel: 51 - Mord auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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»Das ist ja schrecklich!« Sie klammerte sich mit beiden Händen am Arm des Piloten fest.
    Ich warf Tobi einen harten Blick zu, wies mit dem Kopf auf Tassie, und der junge Draufgänger reagierte sofort. Tassie nahm Ahilya am Arm, Tobi half ihr, und zusammen führten sie das arme Mädchen nach hinten und sorgten dafür, daß es sich setzte. Sie schluchzte leise vor sich hin, kauerte sich zusammen und zog den prächtigen weißen Umhang enger.
    Kein Zweifel, der schneidige junge Jiktar des Luftdienstes konnte fliegen. Er riß Purpurrotes Veilchen in einer rasanten Kurve herum und brachte uns direkt über das Paketboot und den schwarzen Angreifer. In diesem Augenblick kauerte ich bereits auf der Reling.
    Dabei spielte es keine Rolle, ob die anderen mir folgten oder nicht. Eine Horde von Cramphs wollte den neuen Nazab umbringen oder Swantram oder sonstwen, und sie mußten aufgehalten werden. Ich sprang. Die Landung auf dem Deck schüttelte mich durch, und ich stolperte ein paar Schritte vorwärts, bevor ich das Gleichgewicht wiederfand. Alles war in Aufruhr. Ein Blick reichte, um die Kämpfenden auseinanderzusortieren. Nath Verunder war natürlich mit einer kleinen Leibwache unterwegs gewesen. Diese und die Männer des Luftdienstes steckten mitten in einem Handgemenge mit den schwarzgekleideten Stikitche.
    Ein dumpfer Aufprall hinter mir verkündete die atemlose Ankunft Tobis, der gestürzt wäre, hätte ich nicht seinen Arm ergriffen und ihn gestützt. Auch für ihn war die Situation klar. Beim nächsten Herzschlag hatten wir beide ins Geschehen eingegriffen.
    Die romantische Vorstellung, daß Schwertkämpfe etwas Großartiges sind, hatte ich schon vor vielen Jahren abgestreift. O ja, ein ordentliches Rapierduell besitzt zweifellos seinen eigenen Charme. Aber diese Rauferei hier gehörte zu der Sorte, wo man einen Stiefel in den Unterleib des Gegners pflanzte, zuschlug, über ihn hinwegtrampelte und sich den nächsten vornahm. Die Finesse lag darin, sich nicht töten zu lassen.
    Die Krozair-Klinge schnitt einen Pfad durch die schwarzgekleideten Meuchelmörder, das ist richtig; geschickte Tritte und der gelegentliche Kopfstoß halfen aber ebenfalls. Lärm wogte über das Deck wie ein ausbrechender Vulkan. Natürlich floß das Blut in Strömen. Die Stikitche waren aus einem bestimmten Grund hier, und dieser stämmige, rotgesichtige und hinkende Grund hieb geschickt mit einem Drexer um sich. Nazab Nath Verunder, ein Veteran der Phalanx, würde sich nicht ohne erbitterten Kampf töten lassen.
    In der Masse der Männer, die in tödlicher Absicht brutal aufeinander einschlugen, war kein Zeichen von dem pelzbesetzten grellweißen Umhang Nath Swantrams zu sehen. Ein lästiger Bursche, dessen schwarzes Gewand dunkle Flecken aufwies, führte einen gemeinen Schlag nach meinem Kopf, und ich duckte mich, fuhr herum und schlitzte ihn unterhalb der Gürtellinie auf. Er stieß einen Schrei aus und brach zusammen. Er war ein Yoftin, ein Diff mit schakalähnlichen Gesichtszügen und borstigem, abstehendem Haar, ein Angehöriger eines Diff-Volkes, das für die grausame Behandlung seiner Frauen und die unmenschliche Folter seiner Gefangenen berüchtigt ist. Also versetzte ich ihm einen zweiten Hieb, als er zu Boden ging, um sicherzugehen – und aus Prinzip.
    Diese engstirnige, wenn auch zu rechtfertigende Handlung hätte mich beinahe das Leben gekostet, als ein Croydim seine kurzschäftige Axt auf meinen Rücken niedersausen ließ. Eine verzweifelte Rolle vorwärts, die in einem Sprung auf die Füße endete, und das Vorschnellen der Krozair-Klinge ließen den Croydim aufkreischen, als sich der Stahl in seinen Leib bohrte. Er stieß unverständliche Worte aus, als ihm das Blut aus Bauch und Mund schoß und sich sein keilförmiges Gesicht ungläubig verzerrte. Ich versetzte ihm einen Tritt und eilte weiter.
    Der Kampf, der sich über das ganze Deck des Paketbootes ausbreitete, verwandelte sich in ein wüstes Durcheinander. Yavnin und Nevko griffen ein, und ich sah flüchtig, wie sie die Meuchelmörder angingen. Es war buchstäblich erforderlich, sich einen Weg zur Achterkabine zu erkämpfen, wo der neue Nazab sich wie der Kampeon schlug, der er war.
    Seine persönliche Leibwache, ein hellgekleideter Haufen angeheuerter Paktuns, verdiente sich ihren Sold, aber ihre Reihen lichteten sich. Der Luftdienst schlug sich in der besten Tradition vallianischer Flieger. Trotzdem gewannen die schwarzgekleideten Schurken mit Stahl und Blut an

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