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51 - Mord auf Kregen

51 - Mord auf Kregen

Titel: 51 - Mord auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Boden.
    Nath Verunder wurde durch schieren Druck zurückgetrieben, den nicht einmal die Ankunft meiner Gefährten spürbar erleichtern konnte. Vergossenes Blut machte die Planken schlüpfrig. Der Kampf tobte weiter, ein Crescendo aus Schreien und wildem Gebrüll.
    Bei diesem Getümmel auf dem begrenzten Platz des Decks bewegten sich die Kämpfer in alle Richtungen, bis sie unentwirrbar miteinander verstrickt waren. Ich tötete einen Fristle mit einer ungesund aussehenden bardischen Axt, fuhr herum und entdeckte, daß ich auf der anderen Seite des Gefechts gelandet war. Die Tür zur Heckkabine pendelte auf ihren Angeln hin und her, und der Platz zwischen der Kabine und mir war menschenleer.
    Ich konnte mich von dem Getümmel absetzen – ich hielt nur einmal kurz inne, um einem Rapa mit widerwärtig grünen Federn auszuschalten – und zur Kabine stürmen.
    Ein hünenhafter Brokelsh stolperte heraus. Sein schwarzes Gewand war zerschnitten, darunter befand sich ein mit Bronzenägeln beschlagenes Wams, das ebenfalls zerschnitten war; sein schwarzes Körperhaar war voll schimmerndem Blut.
    Der rasende Nazab Nath Verunder folgte dem Brokelsh. Die korrekte vallianische Lederkleidung des Nazabs war blutverschmiert. Er hatte den breitkrempigen Hut verloren, auf seinem Gesicht – das die Farbe der untergehenden Sonne Zim angenommen hatte – zeigte sich die konzentrierte Hingabe, die er diesem Kampf widmete und die ihn auch aus den Rängen in seine derzeitige hohe Stellung hatte aufsteigen lassen. In diesem flüchtigen Augenblick war ich davon überzeugt, daß der Erste Pallan Urn Vennars es mit seinem neuen Herrn nicht leicht haben würde.
    Zwischen dem Sieg über den Brokelsh und meinem Eintreffen an der Kabine verstrich kaum Zeit. Verunder hatte sich wieder ins Innere begeben. Ich warf einen schnellen, aber gründlichen Blick nach hinten, um nach möglichen Rasts Ausschau zu halten, die mich rücklings niederstrecken wollten. Der Kampf ebbte ab. Die Stikitche versuchten sich in ihren schwarzen Flieger zurückzuziehen und wurden für ihre Bemühungen niedergemacht. Verunder und Swantram befanden sich in Sicherheit, die Meuchelmörder wurden besiegt. Ich betrat die Kabine.
    Nazab Nath Verunder lag mit dem Gesicht nach unten auf der Schwelle. Zwischen seinen Schulterblättern ragte ein langer vallianischer Dolch hervor. Direkt hinter ihm brach ein schmalgesichtiger Diener gerade zusammen. Seine rechte Hand war blutverschmiert. Nath Swantram, Nath der Clis, zog sein Schwert aus dem Diener, und der Bursche kam neben seinem Herrn auf dem Gesicht zu liegen. Swantram berührte die linke Wange, an der helles Blut hinunterrann.
    »Der Cramph wollte mich umbringen!« Er stieß es atemlos hervor, als könne er nicht glauben, was er da sagte. »Er ermordete den Nazab und ...«
    Der Erste Pallan setzte sich abrupt. Er ließ das Schwert fallen. Er sah aus, als sei ihm übel.
    Die Stikitche hatten ihre Arbeit von einem haßerfüllten Diener erledigen lassen. So etwas war schon öfter vorgekommen.
    Mir kam der Gedanke, daß sich die Abreise der Nazabni Ulana Farlan nach Vondium nun wohl verzögern würde.

16
     
     
    Die Verhältnisse in Prinzessin Didis Provinz Urn Vennar verschlimmerten sich unaufhaltsam. Ein Haufen unaufgeklärter Morde, die Nazabni entlassen, der neue Nazab auf der Reise hinterhältig ermordet. O ja, bei Vox, die Verhältnisse in Urn Vennar waren in einem ziemlich schlimmen Zustand.
    Was war aus meinem Versprechen an Didi geworden? Sie können sich meine enttäuschten und aufgebrachten Gefühle sicher vorstellen. Gleichgültig, welchen Weg ich auch einschlug, es taten sich keine einfachen Lösungen auf. Was den Ersten Pallan anging, lag er krank zu Bett, da der Attentatsversuch seine Nerven angegriffen hatte. Daß ein geschätzter Diener Nath Verunders sich als so hinterhältig erwiesen hatte, brachte das ganze Vertrauensverhältnis zwischen Herr und Diener zum Einsturz. Nath Swantram zitterte zwischen den Laken und war für niemanden zu sprechen.
    Als der verräterische Diener, Nath der Finioon, sterbend zusammenbrach, hatte er versucht, etwas zu sagen. Seine Lippen bildeten Worte. »Nein! Nein« hatte ich verstehen können, während das helle Blut zu Boden getropft war. »Nein. Der Herr ... ich habe ... Nein!«
    Wer konnte schon sagen, was das zu bedeuten hatte?
    Notgedrungen gab ich persönlich den Befehl, daß Nazabni Ulana in Urn Vennar blieb und der Unter-Pallan Nogal Venning für den Augenblick Nath Swantrams

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