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51 - Mord auf Kregen

51 - Mord auf Kregen

Titel: 51 - Mord auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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»Larghos Ravan.«
    »Gut. Ein Beiname?«
    »Oh, sicher. Äh ... der Lautlose. Larghos der Stille.«
    Als ich das hörte, mußte ich lächeln. Guter alter Naghan! Er wollte das Reden übernehmen – und das zu Recht. Das war sein Metier. Er hatte den Plan ausgearbeitet und würde in vertrauten Gewässern fischen. Er hatte mir einmal anvertraut, daß er von zu Hause weggelaufen war, um sich als Söldner zu verdingen, was er dann auch getan hatte. Danach wollte ihm sein Großvater, der alte Naghan das Faß, zeigen, wie das Leben eines Spions aussah, und stellte ihm eine Aufgabe.
    »Ich mußte mich einer Bande von Meuchelmördern anschließen. Oben in Vondium, in der Stadt des alten Draks – du weißt, was ich meine?«
    »O ja, ich kenne Draks Stadt.«
    Naghan hatte bei den Meuchelmördern erfolgreich Aufnahme gefunden. Die einzigen Kitchews, die er erledigt hatte, waren Leute, die es der allgemeinen Meinung nach verdienten, zu den Eisgletschern von Sicce geschickt zu werden. Nun würde diese Erfahrung sich als unbezahlbar erweisen.
    Gafarden mochte eine neue Stadt mit prachtvollen Gebäuden sein; doch die finstere Unterwelt hatte sich bereits eingenistet. Unauffällig in dunkle Gewänder gekleidet, brachen wir auf, während die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln die Welt in ihr rosarotes Licht tauchte. An der Ecke zur Küferallee lungerte ein Mädchen herum. Ihr Gewand, das einst teuer gewesen war, war rettungslos zerlumpt. Ihr Gesicht war hager bis zur Auszehrung, unter den Augen lagen dunkle Ringe. Sie erweckte den Anschein, in ihrem kurzen Leben böse mißhandelt worden zu sein.
    Sie und Naghan tauschten die Worte ›Sompting‹ und ›Fraling‹ als Parole aus.
    In Vallia gab es keine Sklaven mehr. Als wir diesem dürren, mißhandelten Mädchen folgten, verspürte ich wachsende Wut. Auch wenn es sich bei ihr um keine Sklavin handelte, wurde sie offensichtlich wie eine Sklavin behandelt. Sie war eine junge Apim, und wir folgten ihr durch die Küferallee in einen Stadtteil, der, obwohl er weit von dem heruntergekommenen, unhygienischen Zustand der Aracloins entfernt war, aus einem verwirrenden Labyrinth schäbiger Gassen bestand. Offensichtlich betraten wir die Altstadt, um die herum die neue Stadt entstanden war. Hoch über uns thronte der Palast, der sich wie ein schwarzes Schiff von den Sternen abhob.
    Unsere Führerin hieß Paline, und angesichts der bösen Ironie, die in diesem Kontrast lag, wirkte ihre Situation noch verwerflicher – aber ich hielt meine alte schwarzzähnige Weinschnute geschlossen. Zumindest für den Augenblick. Der Raum, in den sie uns brachte, stank nach abgestandenem Ale, verschüttetem Wein und verschimmelnden Essensresten. Die Decke war niedrig. Die Männer, die unter einer einzelnen Mineralöllampe saßen, trugen alle Masken.
    Ihre Kleidung entsprach normaler vallianischer Abendgarderobe, meistenteils durchaus gediegen, gelegentlich teuer und mit Gold- oder Silberspitze versehen. Von den schwarzen Masken abgesehen hätten diese Männer eine ganz normale abendliche Zusammenkunft im Freundeskreis darstellen können. Und natürlich abgesehen von dem Raum, der mich zunehmend bedrückte. Je schneller wir das hier hinter uns gebracht hätten, desto besser.
    Einer der Kerle brüllte Paline an, weiteren Wein zu bringen, und versetzte ihr eine Ohrfeige, als sie an ihm vorbeiging. Er war ein Fristle mit braunem und weißem Pelz. Ich merkte mir den Blintz.
    Naghan übernahm die Gesprächsführung, und das Vorgeplänkel war schnell erledigt. Wir hatten einen Auftrag zu vergeben. Wir hatten das nötige Gold. Als der Meuchelmörder am Kopf des Tisches nach dem Namen des Kitchew fragte, erlebte ich ein ziemliche Überraschung, als Naghan, mein Meisterspion, in aller Ruhe sagte: »Der Erste Pallan, Nath Swantram, auch als Nath der Clis bekannt.«
    »Wir können diesen Auftrag nicht annehmen.«
    »Gut.« Raerdu strahlte sie an. »Sehr gut. Ich hoffe, ihr werdet mir meine kleine List nicht übelnehmen. Es ist besser, wenn wir uns von Anfang an richtig verstehen.«
    Die Männer am Tisch rutschten unruhig auf ihren Stühlen herum. Ihr Anführer grollte: »Das ist es. Wir haben deine Absicht sofort verstanden.« Paline kam hereingerannt, einige Flaschen an die schmale Brust gedrückt. Der Anführer breitete die Hände aus. »Nennt mir den Kitchew.«
    »Nazabni Ulana Farlan.«
    Eine lange Pause entstand, als Paline um den Tisch ging und einschenkte. Die Spannung in dem engen Raum stieg. Die

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