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52 - Aufruhr auf Kregen

52 - Aufruhr auf Kregen

Titel: 52 - Aufruhr auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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sich sofort auf den Weg machen.
    Yavnin verkündete, wir würden einen Quartiermeister brauchen, und meldete sich freiwillig für die Aufgabe. Wenigstens konnten wir auf einen Waffenmeister verzichten. Jeder würde sich um die eigenen Waffen kümmern, und zwar mit der Sorgfalt eines erfahrenen Kämpfers, der ganz genau weiß, daß sein Leben von der Verläßlichkeit seines Handwerkszeugs abhängt.
    Die Zeit verstrich wie im Flug. »Bis morgen früh dann, Koters.« Ich sagte es mit dem nötigen Ernst, damit sie es auch begriffen. Die kleine Gruppe löste sich auf.
    Wieder handelten wir als Verschwörer, allerdings begaben wir uns diesmal zu einem noch gefährlicheren Unternehmen.
    Ich war früh auf den Beinen und begab mich zum ersten Frühstück. Quarmby hatte wieder Dienst; er kam auf mich zu und verkündete, Pur Zygon sei eingetroffen. Ich bat Quarmby, ihn in das Frühstücksgemach zu bitten, und ging schon mal voraus. Als man Zygon hereinführte, winkte ich ihn heran, und wir füllten unsere Teller und setzten uns, um kameradschaftlich miteinander zu frühstücken.
    Wir unterhielten uns über dieses und jenes, denn es wäre nicht klug gewesen, unsere Pläne an diesem Ort zu besprechen. Im Frühstücksgemach drehten sich alle Gespräche darum, daß das Phantom schon wieder die Bürger Gafardens bedrohte. Eine polternde, einschüchternde Stimme an der Tür erregte meine Aufmerksamkeit. Ein Mann trat mit eiligen Schritten ein und redete auf eine sehr herrschsüchtige Weise auf einen kleinen Xaffer ein, der neben ihm herlief. Der Kerl war groß – natürlich nicht so groß wie der gute alte Inch –, denn es handelte sich um einen Apim. Er war ausgesprochen modisch gekleidet. Statt des üblichen Ledergewands trug er hamalesische Hosen und ein enggeknöpftes Wams, das auf dem Rücken von einem abscheulich kurzen Cape bedeckt wurde. Langsam billigten die Vallianer die Vorstellung, Hosen zu tragen, ich trug selbst welche; insofern war dieser Teil seiner Garderobe durchaus in Ordnung. Die Farbe war silbergrau.
    Seit wir in Vallia die Sklaverei abgeschafft hatten, war das alte Sklavengrau nicht mehr zu sehen, und die Farbe wurde für die Allgemeinheit üblich. Dieses Grau war ausgesprochen ... nun, angeberisch, man kann es nicht anders sagen.
    Wild herumfuchtelnd stürmte der graugekleidete reizende Mann geradeaus, ohne zu sehen, wohin er ging, und stieß mit einer der Serviererinnen zusammen.
    Sie war eine Ennschafften, eine Diff-Rasse mit einfachen, naiven Gesichtern. Die Männer sind sehr stark und werden gern als Stallburschen beschäftigt, wo sie eine körperliche Tätigkeit ausüben. Die Frauen sind die Anmut in Person; es sind sanfte, liebenswerte Damen, die oft als Dienerinnen arbeiten. Man nennt diese einfachen Menschen auch Syblianer.
    Das Mädchen stolperte und versuchte das Gleichgewicht zurückzugewinnen, fiel dann aber hin. Das mit Getränken beladene Tablett flog in die Höhe und ergoß sich über das wunderschöne silbergraue Wams des großen Burschen.
    Er fuhr herum. Sein Gesicht war so schmal wie ein Beil. Die Augen unter den schwarzen Brauen fingen das Licht ein und funkelten vor bösartiger Wut.
    »Du dummes, ungeschicktes Tier!«
    Die Dienerin lag vor ihm auf dem Boden. Er nahm einen Fuß zurück und versetzte ihr einen kräftigen Tritt in die Rippen. Sie stöhnte auf und rollte sich zusammen.
    Ich stand auf. Aber Zygon war mir bereits zuvorgekommen. Stille senkte sich über den Raum, sein Stuhl fiel krachend um. Er sah, daß er nicht rechtzeitig zur Stelle sein konnte, um dieses widerwärtige Schauspiel zu erreichen und einen zweiten Tritt zu verhindern, also brüllte er mit der Stimmgewalt eines Krozairs los.
    »Du da! Frauenschläger! Laß das Mädchen zufrieden!«
    Der große Mann stand einen Augenblick lang unbeweglich da. Dann drehte er sich mit übertriebener Langsamkeit um. Er musterte Zygon von Kopf bis Fuß in jener bedächtigen, geringschätzigen Weise, mit der einige Adlige ständig ihre Macht beweisen müssen. Das alles gefiel mir gar nicht. Ich setzte mich in Bewegung. Der Frauenschläger legte einen Finger ans Kinn. »Hast du etwas gesagt?«
    »Ja«, sagte Zygon ruhig. »Laß das Mädchen in Ruhe.«
    »Ich glaube, du vergißt deinen Platz – Fremder.« Er betrachtete Zygons Kleidung. »Du weißt nicht, wer ich bin – Cramph.«
    Jetzt stand ich an Zygons Seite. Mein Krozairbruder wandte mir den Kopf zu. »Kennst du den Kerl?« Er klang, als mache ihm die Situation Spaß.
    »Den habe

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