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52 Verführungen: Ein Paar holt sich die Lust zurück - (German Edition)

52 Verführungen: Ein Paar holt sich die Lust zurück - (German Edition)

Titel: 52 Verführungen: Ein Paar holt sich die Lust zurück - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Herbert
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auseinandergefallen, weil ich damit zu oft durch den Regen nach Hause gelaufen bin, aber ich habe ein kleines blaues Köfferchen, das ich in einem Secondhandladen gekauft habe und das denselben Zweck erfüllen könnte. Das Ganze wäre natürlich witzlos, wenn ich nicht aus dem Haus ginge. Ich muss Herbert also im Pub treffen, um das echte Gefühl des »ersten Dates« wachzurufen.
    Ich wünschte wirklich, das wäre mir vor 18 Uhr eingefallen. Also bete ich, dass der Freitagabendverkehr Herbert aufhält, während ich durchs Haus flitze und diesen blöden blauen Koffer suche. Als ich ihn endlich finde, ist er randvoll mit Büchern. Ich leere diese auf den Wohnzimmerboden, nur um sie gleich wieder aufzusammeln, denn mir wird klar, dass es nicht besonders verführerisch wirkt, nach Hause zu kommen, wenn es dort aussieht wie nach einem Bombenanschlag (obwohl das dem damaligen Zustand von Herberts Wohnung ziemlich genau entspräche). Ich packe meine Geldbörse, Telefon und Schlüssel ein, springe in meine nagelneuen, schwarzweißen Budapester und renne fast zur Tür hinaus. Hoffentlich laufe ich ihm vor dem Haus nicht direkt in die Arme.
    Was dann wirklich passiert, ist, dass mir unser Kater Bob fast bis zum Pub folgt und mich dauernd anmaunzt, um meine Aufmerksamkeit zu erregen. Von Herbert ist dagegen weit und breit nichts zu sehen. Endlich gelingt es mir, die Katze mit Hilfe einer Passantin mit Kleinkind abzuschütteln und rasch in den Pub zu schlüpfen, wo ich mir zur Beruhigung erst einmal einen Wodka Tonic bestelle. Einer spontanen
Eingebung folgend bitte ich den Barkeeper, für später einen Tisch im Restaurant zu reservieren, das sich im ersten Stock befindet.
    Das hier wird ein viel erwachseneres Date werden als unsere erste Begegnung. Die fand am Weihnachtsabend 1995 in einer Kneipe statt. Ein anderer Mann hatte mich dorthin mitgenommen und war prompt ohne mich wieder verschwunden. Ich hatte damals noch keinen Führerschein, die Busse fuhren nicht mehr, und meine Mutter konnte mich erst zwei Stunden später abholen. Mir blieb also nichts anderes übrig, als herumzusitzen und zu hoffen, dass jemand so freundlich wäre, sich mit mir zu unterhalten. Zum Glück war Herbert dieser Jemand. Als er sich neben mich setzte, fühlte ich mich wie von einem Traktorstrahl erfasst. Als ich nach Hause kam, erzählte ich meiner Familie, ich hätte mich verliebt.
    Jetzt stelle ich fest, dass ich erstaunlich nervös bin. Das fühlt sich alles ein bisschen gewagt an. Ich hoffe, Herbert wird nicht enttäuscht sein. Als ich meinen Drink zu einem Tisch trage, merke ich, dass mir einige Männer an der Bar nachschauen. Das hat es schon sehr lange nicht mehr gegeben. Es muss was mit meinem absichtsvollen Aussehen zu tun haben, oder auch nur damit, dass ich als Frau an einem Freitagabend allein hier bin. Ich schicke Herbert eine SMS: Bei meiner ersten Verführung trefe ich dich zu einem Date. Komm in den Pub, wenn du Schluss hast.
    Keine Antwort. Ich nippe an meinem Wodka Tonic und denke mir, dass mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sein Akku leer ist. So ist das bei Herberts Handy praktisch
immer. Fünfzehn Minuten später erhalte ich eine Nachricht, die lautet: Cool. Bin schon unterwegs.
    Ich schlürfe nur noch das geschmolzene Eis auf dem Grund meines Glases, als Herbert in seinem besten Hemd auftaucht und dabei noch verschreckter aussieht als ich. Was für ein lächerliches Paar wir abgeben. Er geht an die Bar und holt mir einen Cosmopolitan, den ich dankbar trinke. »Schau mal«, sage ich, »ich hab meinen kleinen Koffer mitgebracht, wie in alten Zeiten.« Einen Moment lang schaut er verblüfft drein, dann lacht er und meint: »Was hast du denn da drin?«
    »Ach«, antworte ich, »ich fürchte, nur meinen Schlüssel und die Brieftasche.«
    Aber trotzdem sind wir danach schon merklich entspannter. Wir plaudern locker, und er legt eine Hand auf mein Knie. Ich fühle mich großartig – irgendwie aufgeregt, in seiner Nähe zu sein. Normalerweise findet Herbert es unsinnig, wenn wir zwei allein in den Pub gehen, aber heute Abend bedeutet es, dass wir einander mehr Aufmerksamkeit schenken, als wenn wir zu Hause gemeinsam vor der Glotze rumlungern und dann schlafen gehen. »Bevor ich hergekommen bin, habe ich überlegt, meinen Anzug anzuziehen«, gesteht er nach einer Weile. Ich bin erfreut, dass er den Anlass für so wichtig gehalten hat, aber auch erleichtert, dass er sich dagegen entschieden hat.
    Um es kurz zu machen: Wir

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