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53 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 05 - Der Engel der Verbannten

53 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 05 - Der Engel der Verbannten

Titel: 53 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 05 - Der Engel der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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lästige Schweigen zu beenden:
    „Wie findet Ihr das Quecksilber, Señor? Wohl gediegen?“
    „Nein, sondern als Schwefelquecksilber.“
    „Also als Zinnober. Wohl tief?“
    „Ziemlich.“
    „Habt ihr viele Arbeiter?“
    „Nein. Der Zinnober liegt so reichlich, daß wir nur wenige Kräfte brauchen, das Quantum zu fördern, das nötig ist, unsere Kunden zu bedienen.“
    „So muß Señor Roulin ein reicher Mann sein.“
    „Vielleicht.“
    „Besitzt er das Werk schon lange Zeit?“
    „Weiß es nicht.“
    „Hat er keine Lust, es zu verkaufen?“
    „Habe ihn noch nicht gefragt.“
    „Wer besorgt ihm denn die Wirtschaft, da er unverheiratet ist?“
    „Eine alte Wirtschafterin. Doch schweigen wir davon. Solche Privatverhältnisse gehen mich nichts an.“
    „Sapperment, tut Ihr geheimnisvoll! Da könnte es einem ja angst und bange werden.“
    „So kehrt um!“
    „Auch noch grob seid Ihr! Na, das gefällt mir gerade. Ihr seid ein Original. Solche Leute habe ich gern. Ich bin überzeugt, daß wir Wohlgefallen aneinander finden werden, wenn wir uns nur erst ein wenig näher kennengelernt haben.“
    „Mag sein!“
    Juanito gab seinem Pferd die Sporen, daß es in Galopp fiel. Steinbach und Günther mußten also dasselbe tun. Sie waren aber vorsichtig und verrieten durch keinen Blick, welche Gedanken sie hegten.
    Von nun an wurde kein Wort mehr gesprochen. Juanito hielt sich immer ein wenig voran, um ihnen die Lust, ein Gespräch zu beginnen, zu nehmen. Er wußte ja nicht, wie er ihre Fragen beantworten sollte. Seine Mutter, die Wirtin, hatte keine Ahnung, welche Stellung er eigentlich bei Roulin einnahm und wer der böse Geist war, von dem sie erzählt hatte.
    Nach Verlauf einer Stunde erhob sich die Ebene. Es zeigten sich Berge, nackt, kahl, mit scharfen Umrissen. Sie rückten näher aneinander, und eben als die Sonne den westlichen Horizont erreichte, gelangten die Reiter in eine enge Schlucht, die tief zwischen zwei hohen, steilen Felswänden einschnitt.
    „Der Eingang“, sagte Juanito wortkarg.
    „Zum Todestal?“
    „Natürlich!“
    Es war, als ob ein jedes Wort, das er sprechen mußte, ihm weh täte.
    Die Schlucht war lang. Später erweiterte sie sich, nachdem sie ziemlich steil abwärts geführt hatte, zu einem weiten Talkessel, bei dessen Anblick Steinbach unwillkürlich sein Pferd anhielt.
    „Ja, das ist das Todestal; man sieht es“, sagte er.
    Der Talkessel hatte einen Durchmesser von vielleicht zwei englischen Meilen. Er wurde von schwarzen Felswänden gebildet, die beinahe lotrecht abfielen und von schmalen, tiefen Klüften zerrissen waren. Diese Wände machten einen beängstigenden, unheimlichen Eindruck. Es war, als ob hier einmal ein großer Brand gewütet habe, der die Felsen schwarz färbte, oder als ob hier der Eingang in das glühende Innere der Erde sei, der sich mit Felstrümmern vor kurzem erst verschlossen habe.
    Die Sonne war nicht mehr zu sehen, aber die Glut, die sie hier in der Tiefe zurückgelassen hatte, fand keinen Ausweg und nahm einem beinahe den Atem. Die Pferde schnauften ängstlich.
    Keine Spur eines Baumes, eines Grashalms! Tot, tot und abermals tot war alles ringsumher. Nur eine einzige Spur von Leben zeigte sich.
    Nämlich gerade in der Mitte des öden Kessels erhob sich ein steiler Berg, dessen Felswände senkrecht in die Höhe stiegen. Es war keine Spur eines Gebäudes da zu sehen; aber hoch oben stieg zwischen den Felsenzacken ein dünner grauer Rauch langsam empor.
    „Was raucht dort oben?“ fragte Steinbach.
    „Es ist ein Krater“, antwortete Juanito.
    „Ah! Ein feuerspeiender Berg hier! Das hätte ich freilich nicht vermutet. Ist er gefährlich?“
    „Nein.“
    „Aber in Tätigkeit?“
    „Die einzige Spur, daß er noch tätig ist, besteht in jenem Dunst, den er ausstößt. Rauch oder Dampf kann man es doch nicht nennen.“
    „Kann man den Krater sehen?“
    „Nein. Der Felsen ist gar nicht zu besteigen.“
    „Nicht? Wunderbar!“
    Steinbach schüttelte den Kopf, indem er scharf nach oben blickte.
    „Was findet Ihr wunderbar?“ fragte Juanito.
    „Daß der Felsen nicht zu besteigen ist.“
    „Das ist doch sehr natürlich. Er ist zu steil. Es führt kein Weg hinauf.“
    „Aber dennoch sind Menschen oben!“
    „Das müßte ich wissen!“
    „Ja. Seht Ihr nicht den dunklen Punkt dort an der Ecke? Ich wette, das ist ein Mensch.“
    Über Juanitos Gesicht blitzte es zornig.
    „Ein Mensch? Nein. Ein Vogel wird es sein. Wollen gleich einmal sehen.“
    Er

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