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56 - Die Liebe des Ulanen 02 - Napoleons letzte Schlacht

56 - Die Liebe des Ulanen 02 - Napoleons letzte Schlacht

Titel: 56 - Die Liebe des Ulanen 02 - Napoleons letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Generals falsch verstanden haben.“
    „Das geht mich nichts an. Ich habe nur gehört, daß Richemonte den Marschall auf die Seite bringen soll, und sich zugleich an demselben rächen will.“
    „Hat er bereits von einem Versuch gesprochen?“
    „Er beklagte sich, daß es ihm noch nicht gelungen sei, in die Nähe des Alten zu kommen.“
    „Donnerwetter, das kann ihm täglich gelingen! Der Feldmarschall befindet sich da in einer außerordentlichen Gefahr! Wann hörten Sie diese Unterredung?“
    „Vor acht Tagen.“
    „Wollte der Kapitän sofort wieder zurück?“
    „Er sprach von einem Spielchen.“
    „So! Nun ich dieses weiß, ist meines Bleibens auf Jeannette nicht lange. Ich muß so schleunig wie möglich aufbrechen, um den Marschall zu warnen.“
    „Tun Sie es, tun Sie es! Ich habe Ihnen alles ja nur deshalb mitgeteilt!“
    „Aber sind Sie wirklich ein Freund der Deutschen?“
    „Ja, freilich!“
    „Und ein Bewunderer Blüchers?“
    „Oh, wenn ich nur dem einmal die Hand drücken dürfte! Er sollte sich wundern!“
    „Aber, wenn dies wahr ist, warum haben Sie nichts getan, um ihn zu warnen, oder den Mordanschlag auf irgendeine Weise zu vereiteln?“
    „Ich? Was sollte ich tun? Ich, ein einfacher Kutscher!“
    „Vielerlei. Man tut in solchen Fällen das, was einem am leichtesten wird.“
    „Richtig! Das habe ich auch getan.“
    „Was?“
    „Ich habe gewartet, bis Sie kommen. Ich dachte, daß Sie Bescheid wissen würden.“
    „Aber Sie wußten ja gar nicht, daß ich kommen würde.“
    „Oh, das wußte ich im Gegenteil ganz gewiß.“
    „Ich bin da doch neugierig, woher.“
    „Das ist sehr einfach. Mademoiselle Margot spaziert gewöhnlich nur im Garten. Seit sie aber den letzten Brief erhalten hat, geht sie täglich einige Male vor der Meierei spazieren, dem Weg entgegen, welcher von Roncourt her kommt. Und wenn ein Wagen in den Hof rollt, so eilt sie schnell an das Fenster.“
    „Florian!“
    „Herr Seekapitän!“
    „Sie sind ein Schlauberger.“
    „Nein, ich bin kein gescheiter Kerl, aber, wie ich Ihnen bereits sagte, wenn ich jemand gern habe, so kann ich vor Liebe gescheit werden.“
    „Sie haben also in Wahrheit geahnt, daß ich komme?“
    „Ich war überzeugt davon. Darum nahm ich mir vor, daß vom Kapitän aufzuheben, bis es mir möglich war, es Ihnen zu erzählen.“
    „Ich danke Ihnen! Es soll an die richtige Adresse gelangt sein. Aber dort sehe ich Lichter auftauchen. Was ist das? Vielleicht bereits La Chêne?“
    „Ja. Fahren wir durch?“
    „Nein. Wir halten am Gasthof an und trinken ein Glas Wein. Vielleicht ist der Kaiser – – – ah, Donnerwetter, da fällt mir etwas ein!“
    „Was?“
    „Etwas Hochwichtiges, was ich ganz vergessen habe.“
    „Das klingt ja ganz und gar wichtig und apart.“
    „Das ist es auch. Mein Gott, daß ich nicht daran gedacht habe? Florian, hauen Sie auf das Pferd, nur derb, derb, daß wir vorwärts kommen.“
    „Jetzt klingt's nun gar gefährlich.“
    Mit diesen Worten gab der Kutscher dem Braunen die Peitsche, so daß dieser die Karosse mit doppelter Schnelligkeit weiter schleppte.
    „Es ist auch gefährlich“, antwortete Königsau. „Der Kaiser befindet sich in Gefahr mit allen, die bei ihm sind.“
    „Donnerwetter! Welche Gefahr wäre das?“
    „Ich belauschte da unten am Kreuz einige Männer, welche davon sprachen, daß zwei Marschälle erwartet werden, welche man überfallen wolle.“
    „Am Kreuz?“
    „Ja.“
    „Gegen Roncourt hin?“
    „Ja.“
    „Teufel, das ist eine gefährliche Stelle. Dort haben bereits einige seit kurzer Zeit das Leben lassen müssen. Was ist da zu tun?“
    „Rasch nach La Chêne in den Gasthof. Dort ist der Kaiser abgestiegen. Wir müssen sehen, ob er vielleicht noch anwesend ist.“
    „Verdammte Geschichte. Mir ist's nicht um den Kaiser, sondern um meine guten drei Frauenzimmer. Ihn könnten sie in Gottes Namen abquetschen und seine Marschälle dazu, aber wenn es sich um Mademoiselle Margot und die beiden anderen handelt, so jage ich lieber den Braunen tot, als daß ich sie verlasse. Vorwärts!“
    Er schlug mit aller Gewalt auf das Pferd ein, so daß die alte Staatskarosse fast zu fliegen schien.
    „Sogar meine Pistolen habe ich wieder zu laden vergessen.“
    Er zog die Waffen hervor, und es gelang trotz des holprigen Weges, alle acht Läufe zu laden, so daß er eben fertig war, als sie vor dem Gasthof hielten.
    Königsau sprang aus dem Wagen und trat in die Stube. Der Kutscher folgte in

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