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59 - Die Liebe des Ulanen 05 - Entscheidung in Sedan

59 - Die Liebe des Ulanen 05 - Entscheidung in Sedan

Titel: 59 - Die Liebe des Ulanen 05 - Entscheidung in Sedan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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sie. „Er ist verloren!“
    Ein Dragoner hatte sich von hinten an das Pferd Königsaus gedrängt und holte mit dem Säbel aus. Der Major aber bemerkte es, drehte sich um und schoß ihm eine Kugel durch den Kopf.
    „Gerettet“, stöhnte Marion.
    „Er läßt sein Pferd steigen!“ rief der General. „Da, da bekommt er Hilfe! Ein Lieutenant, ein riesiger Kerl, mit noch mehreren! Alle Teufel, hauen die zu!“
    „Rallion ist seine beiden Husaren noch nicht los“, bemerkte Ella jetzt, indem sie auf den Genannten deutete. „Paß auf, Marion! Der feindliche Ulanenmajor hat ihn erblickt. Er fegt auf ihn zu. Sieh, er ruft den Husaren etwas zu. Sie lassen von dem Obersten ab. Der Major will ihn für sich allein haben! Die Anführer im Kampf miteinander.“
    „Ich brenne vor Begierde!“ rief Latreau.
    Sie hatten die Worte Königsaus nicht hören können. Diesem war es bis jetzt noch nicht gelungen, an Rallion zu kommen. Er hatte sich mitten im Kampfgewühl befunden. Jetzt aber, da er mit Fritzens Hilfe, den der General als den ‚riesigen Kerl‘ bezeichnet hatte, seine Dränger losgeworden war, spornte er sein Pferd auf ihn zu.
    „Halt! Zurück! Dieser gehört mir“, herrschte er den beiden Husaren zu.
    Sie wendeten sich sofort von Rallion fort und suchten sich andere Arbeit. Der Oberst erblickte jetzt den neuen Feind.
    „Heiliges Donnerwetter!“ rief er. „Wer ist denn das?“
    „Ich hoffe, Sie kennen mich.“
    „Doktor Müller.“
    „Oder ein anderer.“
    „Ah, ich weiß! Königsau! Verdammt! Fahre zum Teufel, verfluchter Halunke!“
    Er drängte sein Pferd an dasjenige seines Feindes, holte zum fürchterlichen Hieb aus, gab aber eine Finte und modulierte zum tödlichen Stoß. Königsau aber war ihm überlegen; er parierte glücklich.
    „Geh voran! Andere mögen dir folgen.“
    Mit diesen Worten richtete er sich im Bügel auf. Ein Hieb aus hoher Luft – Rallion sank mit gespaltenem Kopf vom Pferd.
    Droben im Dachzimmer ertönte ein lauter, mehrstimmiger Schrei.
    „Ein fürchterlicher Mann“, stieß der General hervor.
    „Rallion ist tot“, fügte Marion hinzu.
    Sie atmete tief auf und ließ den Kopf ermattet auf die Schulter Ellas sinken, welche selbst an allen Gliedern zitterte, da sie im tiefsten Herzen für den Rittmeister Hohenthal bangte, welcher die Gefahr förmlich aufzusuchen schien.
    „Ich kann nicht mehr“, stöhnte sie.
    „Ja, es ist zuviel“, stimmte Marion bei. „Das werde ich nie, nie vergessen.“
    Beide wendeten sich vom Fenster ab. Mama Melac war längst in einen Stuhl gesunken, der in einer Ecke stand. Auch der General fühlte sich angegriffen. Er wischte sich den rinnenden Schweiß von der Stirn und sagte:
    „Gehen wir wieder in unsere Zimmer. Hier ist es zu fürchterlich, besonders für euch.“
    Sie folgten seiner Aufforderung. –
    Als Königsau den Obersten niedergeschlagen hatte, wendete er sein Pferd wieder zurück. Er sah den Rittmeister bedrängt und eilte ihm zu Hilfe. Er hatte bisher noch gar keine Gelegenheit gehabt, ihn näher zu sehen.
    „Was!“ rief er nun. „Arthur, du?“
    „Ja, ich! Komm! Hauen wir diese Kerls in Kochstücke! Sie sind wie die Wespen.“
    Aber die schwerste Arbeit war bereits getan. Noch eine kurze Zeit, und der Sieg war errungen – zwei Schwadronen leichte Reiterei gegen diesen überlegenen Feind! Und glücklicherweise war der Sieg gar nicht teuer bezahlt worden.
    Gleich anfangs hatte sich eine kleine Abteilung Ulanen auf diejenigen Franzosen geworfen, denen die Pferde anvertraut waren. Dieser Coup war gelungen.
    Niedergeritten, niedergestochen und niedergesäbelt, hatten die Feinde es nicht vermocht, wieder zu ihren Tieren zu kommen. Wer nicht tot war, der war gefangen, und nur wenigen war es geglückt, zu entkommen.
    Königsau und Hohenthal schüttelten einander die Hände.
    „Das war Hilfe zur rechten Zeit!“ meinte der letztere. „Wie aber wußtest du, daß ich hier belagert wurde?“
    „Kein Wort wußte ich davon.“
    „Nicht? Und kommst doch nach Malineau! Jedenfalls aus reinem Zufall?“
    „Nein. Ich komme von Ortry, wo ich erfuhr, daß der Kapitän nach hier wollte, um Marion zu holen. Ich glaubte Franctireurs zu treffen, nicht aber dich.“
    „Oh, diese Kerls habe ich gezüchtigt. Ich habe eine tüchtige Zahl gefangengenommen.“
    „Marion ist doch da?“
    „Ja.“
    „Ist sie wohl?“
    „Gewiß. Ich erkannte dich, als du da drüben hinter dem Reisig stecktest. Sie stand bei mir, und ich sagte ihr, daß Herr von

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