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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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trotz der großen Macht, die ich in ihm spüre, unbrauchbar. Er hat eine schmutzige Seele. Ich zweifle sogar daran, daß er überhaupt eine Seele hat. Und wenn er eine besitzt, dann wird sie nicht einmal ihre eigene Existenz zugeben wollen.«
    Das schienen die anderen lustig zu finden, denn sie johlten wieder los und machten ihre Witze dazu.
    Carmody zitterte. Ihre Verachtung traf ihn wie ein sechsfacher Hammerschlag. Er, der immer gedacht hatte, über Kritik und Verachtung der anderen zu stehen, erkannte jetzt, daß ihn nicht seine Überlegenheit schützte, sondern ein Wall, den er selbst um sich errichtet hatte, und der jetzt langsam abbröckelte.
    Müde, ohne Hoffnung, begann er wieder an seinem Finger zu zerren, doch als er jetzt sechs andere Männer um die Ecke biegen sah, gab er auf. Auch diese Leute waren unbewaffnet und gingen mit derselben stolzen Haltung wie ihre Vorgänger. Sie hielten vor ihm an. Die anderen sechs ignorierten sie.
    »Ist das der Mann?« fragte einer.
    »Er ist es«, erwiderte ein anderer.
    »Sollen wir ihn befreien?«
    »Nein, wenn er einer der unseren sein will, wird er sich selbst befreien.«
    »Aber wenn er einer der anderen sein will, wird er sich auch selbst befreien.«
    »Terraner«, sagte ein dritter. »Dir widerfährt eine große Ehre. Denn du bist der erste, nicht auf diesem Planeten geborene Mensch, der uns folgen soll.«
    »Komm«, fuhr ein vierter fort. »Gehen wir zum Tempel, um uns mit Boonta zu vereinigen und ihren Sohn Algul zu zeugen, den wahren Fürsten dieser Welt.«
    Carmody fühlte sich nicht mehr so gedemütigt. Offensichtlich war er eine wichtige Figur. Nicht nur die erste, sondern auch die zweite Gruppe brauchte ihn. Obwohl die erste Gruppe eine komische Art hatte, ihn zu bitten.
    Was den ganzen Vorgang so eigenartig machte, war die Tatsache, daß keiner der Männer ausgesprochen gut oder böse wirkte. Sie waren alle hübsch, kräftig und von sich überzeugt. Nur daß die Sprecher für Yess fröhlich und guter Dinge waren und sich nicht davor fürchteten, durch Gelächter an Würde zu verlieren. Die Algul-Partei wirkte ernst und ein wenig steif.
    Sie müssen mich bitter nötig brauchen, dachte er.
    »Was wollt ihr mir geben?« fragte er laut und sah beide Gruppen gleichzeitig an.
    Die Männer der ersten Gruppe sahen einander an und zuckten die Achseln. »Nichts, was du dir nicht selbst geben könntest«, meinte Tand schließlich. Der Sprecher der Neuankömmlinge, ein großer junger Mann, der fast zu hübsch wirkte, wandte sich an Carmody. »Wenn wir in den Tempel gehen und mit Boonta, der Dunklen Mutter, Algul, ihren Dunklen Sohn, zeugen, wirst du nie gekannte Freuden erleben. Und während das Kind zum Manne und Gott heranreift, wirst du einer der Regenten sein. Nichts wird dir versagt bleiben …«
    »Nicht einmal die Angst, daß dich die anderen umbringen, damit sie die Reichtümer, die sie zu Lebzeiten gar nicht ausgeben können, nicht mit dir teilen müssen«, unterbrach Tand. »Denn es ist Tatsache, daß während der Regierungszeit der sieben bösen Väter einer nach dem anderen eines gewaltsamen Todes stirbt – eine Folge des gegenseitigen Hasses und Mißtrauens. Sie können gar nicht anders. Und bisher war es immer so, daß Algul, wenn er herangewachsen war, den letzten seiner Väter tötete, weil er sich schämt, einen sterblichen Vater zu haben.«
    »Und weshalb wird Algul nie von einem seiner Väter umgebracht?« fragte Carmody.
    Selbst in dem violetten Licht konnte man erkennen, wie die Männer der zweiten Gruppe blaß wurden. Sie sahen einander an. »Obwohl Algul ein Baby ist, das gefüttert und gewickelt werden muß«, erklärte Tand, »ist er doch ein Gott. Das heißt, er ist das Wunschbild dieser sieben Männer. Und da es unser aller größter Wunsch ist, unsterblich zu sein, ist Algul unsterblich. Das bedeutet, daß er ewig leben könnte, wenn seine Väter ewig lebten. Doch da er schlecht ist, traut er seinen Vätern nicht, und sie müssen sterben. Mit ihrem Tod beginnt er zu altern, bis auch er stirbt. Obwohl er die potentielle Unsterblichkeit besitzt, ist er vom Tage seiner Geburt an zum Tode verurteilt, da in ihm der Keim des Bösen steckt.«
    »Das ist alles schön und gut«, meinte Carmody. »Aber weshalb altert dann auch Yess, der angeblich gute Gott?«
    Alguls Leute lachten. »Gut gesprochen, Terraner«, rief ihr Führer.
    Tand antwortete geduldig. »Yess ist trotz seiner Gottheit ein Wesen aus Fleisch und Blut. Er kann nur innerhalb der ihm
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