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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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fallengelassen. Sie lag zu seinen Füßen, doch so sehr er sich bemühte und den Körper verrenkte, seine Fingerspitzen reichten nicht hinunter.
    Er richtete sich wieder auf und fluchte. Lächerlich, diese Schimpfkanonade. Sie nützte überhaupt nichts. Und doch fühlte er sich ein wenig erleichtert.
    Carmody sah die Straße entlang. Niemand in Sicht.
    Er sah an sich hinunter. Vertrocknetes Blut klebte an seinen Sandalen und verschmutzte die grünweißen Streifen seiner modisch bemalten Beine.
    »O nein, nicht mehr«, stöhnte er und dachte an den Blutschauer in Mutter Kris Küche. Aber eine nähere Untersuchung zeigte ihm, daß Mary diesmal nichts damit zu tun hatte. Die Flüssigkeit strömte aus den Wunden im Körper des Monstrums, das mit dem Gesicht nach oben neben dem Sockel lag. Die toten Augen starrten in den rötlichen Himmel. Es war fast doppelt so groß wie ein Durchschnittskareenianer und mit bläulichem federigen Haar bewachsen. Offensichtlich hatten sich seine Körperhaare in einen dichten Wald verwandelt. Seine Beine und Füße waren groß und klobig geworden, um das größere Gewicht zu tragen. Von den Hüften wuchs ihm ein langer, nach unten spitz zulaufender Schwanz. Die Hände waren zu Klauen zusammengeschrumpft, und das Gesicht erinnerte an ein Raubtier. In den scharfen Zähnen hing ein Arm, den das Untier offensichtlich einem Unglücklichen abgerissen hatte. Es mußte ein Kampf stattgefunden haben, doch nur vertrocknete Blutflecken auf Straße und Gehsteig erinnerten daran.
    Dann kamen plötzlich sechs Männer um die Ecke. Sie blieben stehen und starrten ihn an. Obgleich sie unbewaffnet waren, warnte ihn etwas in ihrem Gesichtsausdruck. Wütend zerrte er an seinem Finger, immer wieder, bis ihm der Schweiß auf der Stirn stand. Aber er sah nur das starre Grinsen der Statue und ihre leblosen Augen. Er fluchte. Bevor das Ding zu Bronze geworden war, hätte er es umbringen können. Aber jetzt war es totes Metall, dem weder gute noch böse Worte eine Regung entlocken konnten.
    Zum erstenmal sah er, daß nicht nur sein Finger zu Bronze geworden war. Seine ganze Hand, sogar ein Teil des Gelenks, hatte sich verfestigt.
    Er biß die Zähne wütend zusammen. Wenn sie mir nicht helfen, dachte er, muß ich meine Hand opfern. Das ist logisch. Anders geht es nicht, wenn ich frei sein will. Ich muß mein Taschenmesser aus der Tasche holen und …
    »Los, Terraner, schneid sie ab«, rief einer der Männer spöttisch, als habe er seine Gedanken erraten. »Das heißt, wenn du es fertigbringst, dein kostbares Fleisch zu verschmerzen.«
    Jetzt erkannte Carmody den Mann. Es war Tand.
    Er konnte nicht antworten, denn die anderen begannen zu lachen, zu spotten. Sie fragten ihn, ob er immer so mit sich Reklame mache und wieviel Eintritt er für diese Vorführung verlange. Sie lachten, schlugen sich auf die Schenkel und zeigten ihre ausgelassene Freude, ganz wie es Art der Kareenianer war.
    »Seht ihn an, den Naseweis, der einen Gott töten wollte«, brüllte Tand. »Da ist der große Göttermörder, hilflos wie ein Kind … He, Carmody, soll ich dir die Nase putzen?«
    Ruhig Blut, Carmody, sie können dich nicht anrühren …
    Er war müde, so müde. Wenn auch seine Hand nicht schmerzte, weil sie zu kaltem Metall geworden war, so spürte er seine Füße um so deutlicher. Es war, als habe er seit Tagen auf diesem Podest gestanden.
    Plötzlich stieg Panik in ihm hoch. Wie lange stand er hier schon? Wieviel Zeit war verflossen? Wieviel Zeit hatte er noch, bis die Nacht des Lichts vorbei war?
    »Tand«, sagte einer der Männer, »glaubst du wirklich, daß diese Möchte-gern-Statue die Macht hat?«
    »Denk doch, was er bisher alles getan hat«, erwiderte Tand. Dann wandte er sich an Carmody. »Du bist zu spät gekommen, mein Lieber. Unser Gott Yess gab in der ersten Nacht seinen Geist auf. Bevor er starb, beauftragte er mich, sechs andere Männer zu suchen, die als Liebhaber der Großen Mutter und als Väter ihres Kindes geeignet sind.«
    »Du hast mich also belogen«, fauchte Carmody. »Du hast den Schlaf überhaupt nicht genommen?«
    »Wenn du dich genau an meine Worte erinnerst«, sagte Tand, »wirst du erkennen, daß ich die Wahrheit sagte – wenn auch etwas doppeldeutig. Du hast dir deine eigene Interpretation zurechtgemacht.«
    »Freunde«, sagte ein anderer. »Ich glaube, wir verschwenden hier nur unsere Zeit und geben damit dem Feind einen Vorsprung, den wir vielleicht nicht mehr einholen können.
    Dieser Mann ist

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