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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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einzigen Kaffee entbehren, liebe, gnädige Frau? Mein verdorrender Organismus braucht kräftigen Nährboden.
     
    Nun war Reisen in jenen Tagen ein gefährliches Lotteriespiel. Addyer nahm ein Schiff nach Charles ton (Bahnverbindungen gab es keine mehr in den Nordatlantik-Staaten) und erlitt bei Hatteras Schiffbruch durch eine Mine. Siebzehn Stunden lang trieb er im eisigen Wasser und murmelte durch die zusammengebissenen Zähne: »O Jesus! Konnte ich nicht hundert Jahre früher auf die Welt kommen?«
    Offensichtlich fand diese Art des Gebets Gefallen. Ein Suchboot der Marine fischte ihn auf und brachte ihn nach Charleston, wo er gerade recht kam, sich durch eine subkritische Strahlung Verbrennungen zuzuziehen. Man behandelte ihn von Charleston bis Macon (Umsteigen). Von dort fuhr er nach Birmingham und Memphis (Beulenpest), nach Little Rock (verseuchtes Wasser) und Tulsa (Quarantäne), nach Kansas City (Die O.K.
    Bus-Company übernimmt keine Haftung für Todesfälle, die durch kriegerische Handlungen verursacht werden) und Lyonesse, Finney County in Kansas.
    Da war er also im Finney County mit seinen riesigen Magmakratern und Strahlungsadern. Ganze Farmen verkohlt und wegrasiert. Ganze Bundesstraßen so aufgewühlt, daß sie wie eine Punktlinie erschienen. Rußwolken und schwach arbeitende Entgifter bestimmten tagsüber das Bild Finney Countys und verwandelten es in ein Pittsburgh. Strahlungsfelder glühten in der Nacht, hellerleuchtet durch rote Blinksignale von den Leuchttürmen. Sie machten den Eindruck einer jener überbelichteten Nachtfotografien, in denen alles verwischt und von Lichtstreifen durchzogen erscheint.
    Nach einer schlaflosen Nacht im Lyonesse-Hotel ging Addyer zur County-Verwaltung, um einen Blick in das Geburtenregister zu werfen. Er war mit den nötigen Beglaubigungsschreiben ausgerüstet, aber das Verwaltungsgebäude war nicht mit den nötigen Statistiken ausgerüstet. Wieder eine Folge jenes verhängnisvollen militärischen Fehlers. Sämtliche Aufzeichnungen waren vernichtet worden. Ein wenig verärgert begab sich Addyer zur Kreisverwaltung der Mediziner. Seine Absicht war, die verschiedenen Ärzte nach der Geburtenziffer zu fragen. Er fand das Gebäude, und es war sogar besetzt. Von einem ehemaligen Sanitäter. Er informierte Addyer, daß Finney County seinen letzten Arzt vor acht Monaten an die Armee verloren hatte. Vielleicht konnten Hebammen das Rätsel des Geburtenanstiegs klären, aber man hatte kein Register von den Hebammen des Countys. Addyer müßte eben von Haus zu Haus gehen und fragen, ob es eine Dame gäbe, die diesen ein wenig altertümlichen Beruf ausübe.
    Noch ein wenig mehr verärgert begab sich Addyer wieder in sein Hotel und schrieb auf ein Stückchen Gewebe: STOSSE AUF SCHWIERIGKEITEN. KEINE AUFZEICHNUNGEN VORHANDEN. BERICHT FOLGT, SOBALD GENAUERE INFORMATIONEN VORLIEGEN. Er schob die Botschaft in eine Aluminiumkapsel, hängte sie einer einzigen überlebenden Brieftaube um und schickte das Tier mit einem Stoßgebet in Richtung Washington. Dann setzte er sich ans Fenster und brütete dumpf vor sich hin.
    Er wurde durch einen seltsamen Anblick aus seinen Träumen aufgerüttelt. Unten auf der Straße war soeben der Bus der O.K.-Company angekommen. Das altersschwache Gefährt hielt mit quietschenden Bremsen, öffnete mit einigen Schwierigkeiten seine Tür und ließ einen einbeinigen Farmer heraus. Sein verbranntes Gesicht war mit frischem Mull umwickelt. Offensichtlich ein wohlhabender Bürger, der sich leisten konnte, einen Bus zu seiner Heimfahrt zu mieten. Der Bus drehte in Richtung Kansas City um und hupte dreimal. Und da begann das merkwürdige Schauspiel.
    Plötzlich erschien eine Horde von Menschen. Sie schlüpften aus Hintergäßchen und zwischen Schutthaufen hervor. Sie drängten sich aus Läden und erfüllten die Straße. Sie waren alle fröhlich, gesund und glücklich. Sie lachten und schwatzten, während sie in den Bus kletterten. Sie sahen wie Wanderer und Touristen aus. Rucksäcke, Reisetaschen und Picknickkörbe vervollständigten diesen Eindruck. Selbst Babys waren mit von der Partie. In ein paar Minuten war der Bus gefüllt. Er holperte die Straße entlang, und als er um die Ecke verschwand, hörte Addyer ein fröhliches Singen, das an den Schuttbergen sein Echo fand.
    »Das ist doch …«, sagte er.
    Er hatte seit zwei Jahren keinen impulsiven Gesang mehr gehört. Er hatte seit mehr als drei Jahren kein sorgloses Lächeln mehr gesehen. Er fühlte sich wie

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