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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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wurde.
    Sein Geist suchte weiter.
    Tief in der Einsamkeit der Klippen arbeitete eine Handvoll Wissenschaftler. Zu diesen Männern mußte er gehen, wenn er alt und weise genug war. Auch sie träumten von Flucht, von einem langen Leben, von grünen Tälern und ausgeglichenem Klima. Sie starrten wie er mit Sehnsucht nach dem fernen Schiff auf dem Berg, dessen Metall so edel war, daß es nicht rostete und alterte.
    Die Klippen stöhnten.
    Sims Vater hob sein zerfurchtes, lebloses Gesicht.
    »Die Sonne zieht herauf«, sagte er.
     
2
     
    Der Morgen entspannte die mächtigen Granitmuskeln der Klippen. Es war die Zeit des großen Völkerstroms.
    Die Tunnels hallten von dem Getrappel vieler nackter Füße wider. Erwachsene und Kinder schoben sich mit eifrigen, hungrigen Augen in die Morgendämmerung hinaus. Weit draußen hörte Sim Felsen dröhnen. Ein Schrei. Stille. Lawinen polterten ins Tal. Steine, seit Millionen Jahren fest verankert, wurden losgerissen und nahmen mit eisernem Griff alles mit, was sich ihnen in den Weg stellte.
    Jeden Morgen blieben ein paar Menschen unter den Geröllmassen.
    Die Klippenvölker trotzten den Lawinen. Es war eine Aufregung mehr in ihrem kurzen, armen, gefährlichen Leben.
    Sim fühlte sich von seinem Vater aufgehoben. Er wurde schnell einen Tunnel entlanggetragen, Hunderte von Metern, bis ihnen das Licht des Tages entgegenschien. In den Augen seines Vaters spiegelte sich ein irres Leuchten. Sim konnte sich nicht rühren. Er spürte, was jetzt kam. Hinter dem Vater hastete die Mutter her. Sie zog Dark, seine kleine Schwester, mit sich. »Warte! Sei vorsichtig!« schrie sie seinem Vater zu.
    Sim fühlte, wie sich sein Vater anspannte und horchte.
    Hoch in den Klippen ertönte ein Rollen. Der Berg zitterte.
    »Jetzt!« schrie sein Vater und rannte ins Freie.
    Eine Lawine stürzte auf sie nieder.
    Auf Sim drangen Bilder von einstürzenden Wänden ein, von Staub und Verwirrung. Seine Mutter schrie auf. Ein Poltern und Krachen.
    Mit einem letzten Sprung jagte sein Vater in den Tag hinaus. Die Lawine donnerte hinter ihm zu Boden. Die Einmündung zum Tunnel, wo Dark mit der Mutter im Schutz der Klippen wartete, war von Geröll und zwei schweren Felsbrocken versperrt. Allmählich hörte der Sand zu rieseln auf. Sims Vater brach in schallendes Gelächter aus. »Geschafft! Bei den Göttern – lebendig geschafft!« Und er sah verächtlich auf die Klippe und spuckte aus. »Pah!«
    Mutter und Schwester Dark kämpften sich einen Weg durch den Schutt. »Narr! Du hättest Sim töten können.«
    »Vielleicht tue ich es noch«, erwiderte der Vater.
    Sim hörte nicht zu. Er betrachtete fasziniert die Überreste der Steinlawine vor dem nächsten Tunnel. Unter einem Felsblock rieselte Blut hervor und versickerte in der Erde. Jemand anderer hatte das Wettrennen verloren.
    Dark lief auf geschmeidigen nackten Füßen voraus.
    Die Luft im Tal war wie Wein, der zwischen den Bergen gekeltert wurde. Der Himmel leuchtete tiefblau. Fort war der dunkle Purpur der Nacht, durch den nur kränkliche Sterne flimmerten. Doch bald würde die Fackel der Sonne das Blau versengen, bis es fahl und fiebrig weiß aussah.
    Gelächter! Weit weg vernahm es Sim. Warum Gelächter? Wie konnten die Menschen Zeit zu Fröhlichkeit finden? Vielleicht fand er eine Erklärung dafür, wenn er älter wurde.
    Das Tal blühte plötzlich in üppigen Farben auf. Pflanzen brachen aus dem Boden. Man konnte beobachten, wie sie reiften. Zartgrüne Sprößlinge bohrten sich durch harten Fels. Sekunden später hingen schwere Früchte von den Blattspitzen. Vater reichte Sim zu Mutter hinüber und sammelte die Ernte ein. Er stopfte rote, blaue und gelbe Früchte in den Fellsack, den er um die Hüften geschlungen hatte. Mutter zupfte die feuchten jungen Gräser ab und legte sie Sim auf die Zunge.
    Seine Sinne schärften sich. Er speicherte Wissen. Er verstand Liebe, Ehe, Sitten, Zorn, Mitleid, Selbstsucht. Eines brachte das andere hervor. Der sanfte Druck der Nahrung gab ihm Aufschluß über seinen Körperbau, über Energie und Bewegung. Wie ein Vogel, der die Schale seines Eies durchbohrt, war er schon fast fertig, allwissend. Erbgut und Telepathie halfen ihm. Seine neuen Fähigkeiten und Talente erregten ihn.
     
    Sie gingen zusammen, Vater, Mutter und die beiden Kinder. Sie sogen die Gerüche ein, beobachteten die Vögel, die wie surrende kleine Kieselsteine von Wand zu Wand flogen, und plötzlich sagte Vater etwas Seltsames.
    »Erinnerst du

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