Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
Vom Netzwerk:
schnell die Flasche an den Bart. Seine Hand mußte gezittert haben. Durch irgendeine Ungeschicklichkeit flog die Flasche in die Luft und ergoß sich über seinen Kopf.
    Jenkins warf einen jämmerlichen Blick auf das Auto und schüttelte den Kopf.
    Mit fieberhafter Eile ließ Matt den Wagen an und lenkte ihn aus dem Hof. Es mußte eine optische Täuschung gewesen sein. Eine Flasche kann nicht einfach in der Luft hängen, ohne herunterzufallen.
    Der Weg zu Guys Jagdhütte sollte nach der Beschreibung nicht allzu schwierig zu finden sein. Obwohl es draußen dunkel wurde, konnte man die Markierungen gut lesen. Aber nun hoppelte der Wagen schon mehr als zwei Stunden über die staubigen Wald- und Wiesenwege. Matt war hungrig und müde.
    Zum viertenmal fuhr er nun schon an der Hütte vorbei, die der Beschreibung genau entsprach – bis auf eines. Sie war besetzt. Licht strömte aus den Fenstern in die Nacht. Matt kurvte in die enge Einfahrt. Er konnte zumindest nach dem Weg fragen.
    Als er näherkam, erweckte der Geruch von brutzelndem Schinken Tantalusqualen in ihm. Matt klopfte. Das Wasser lief ihm im Mund zusammen. Vielleicht konnte er sich eine Einladung zum Abendessen verschaffen.
    Die Tür ging auf. »Na, wo waren Sie denn so lange?«
    Matt blinzelte. »Nein!« rief er. Einen Augenblick kam ihm der alte Witz mit dem Betrunkenen in den Sinn, der immer wieder an dieselbe Tür gerät und jedesmal hinausgeworfen wird, bis er schließlich verzweifelt ruft: »Mein Gott, sind Sie denn in allen Zimmern?«
    »Was tust du denn hier?« fragte Matt schwach. »Wie bist du – wie konntest du …?«
    Abigail zog ihn in die Hütte. Alles wirkte blitzblank und frisch gescheuert. Ein Besen lehnte noch in der Ecke. Die beiden unteren Betten, von denen sich je eines an der gegenüberliegenden Wand befand, waren schon gemacht. Auf dem Tisch lagen zwei Gedecke. Auf dem Ofen stand das Essen.
    »Dad hat seine Meinung geändert.«
    »Aber das konnte er doch nicht. Ich habe ihm …«
    Sie reichte ihm zwei zerknitterte Fünfdollarscheine und eine Handvoll Silber- und Kupfermünzen, die zusammen, wie Matt verwirrt bemerkte, einen Dollar und siebenunddreißig Cent ausmachten.
    »Dad sagte, er hätte gern mehr geschickt, aber das war al les, was er hatte. Dafür hat er mir Fressalien mitgegeben.«
    Er ließ sich schwer in den nächsten Stuhl fallen.
    »Aber du konntest doch nicht – ich wußte ja selbst nicht genau, wo die Hütte liegt. Und ich habe dir nicht gesagt …«
    »Ich finde alles«, sagte sie. »Wie eine Katze. Wenn wo was verloren geht, muß ich es suchen.«
    »Aber – aber«, stotterte Matt, »wie bist du denn hergekommen.«
    »Geritten«, sagte sie. Instinktiv glitten Matts Blicke zu dem Besen. »Dad hat mir einen Maulesel geliehen. Ich hab’ ihn allein zurücklaufen lassen. Er findet sich schon zurecht.«
    »Aber du kannst nicht hierbleiben. Das ist unmöglich.«
    »Na hören Sie, Mr. Wright«, sagte Abigail besänftigend. »Ma hat immer gesagt, mit leerem Magen soll man keine Entscheidung treffen. Sie setzen sich jetzt mal hin und erholen sich. Das Abendessen ist fertig. Sie müssen ja einen Mordshunger haben.«
    »Da gibt es gar keine Entscheidung zu treffen«, sagte Matt, aber dann schwieg er und sah ihr zu, wie sie die Herrlichkeiten auf den Tisch brachte.
    Gebackenen Schinken mit Sahnesoße, zarte Maiskolben, lockere Brötchen, Butter, Eingemachtes und Kaffee, der einen herrlichen Duft verbreitete. Abigails Wangen hatten sich von der Hitze des Ofens gerötet, und sie sah richtiggehend hübsch aus.
    »Ich bringe keinen Bissen herunter«, erklärte Matt.
    »Quatsch.« Abigail füllte seinen Teller.
    Verdrießlich nahm er ein Stückchen Schinken von der Schnitte und kostete es. Es war so zart, daß es fast auf der Zunge schmolz. Es dauerte nicht lange, und er schaufelte das Essen in sich hinein, als hätte er seit Tagen nichts gegessen. Es schmeckte ihm köstlich. Alles war genauso, wie er es sich immer wünschte. Aber bis jetzt hatte es ihm noch niemand recht machen können. Er schob seinen Stuhl vom Tisch zurück und zündete sich eine Zigarette an. Abigail schenkte ihm gerade die dritte Tasse Kaffee ein.
    Er wurde auf einer Welle satter Zufriedenheit fortgeschwemmt.
    »Wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, hätte ich Pfirsichtorte gemacht«, sagte Abigail.
    Matt nickte faul. Es hatte auch etwas für sich, wenn jemand für einen sorgte.
    »Nein!« sagte er heftig und stellte sein Schaukeln ein. »Es geht nicht. Du kannst nicht

Weitere Kostenlose Bücher