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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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»Nicht, bis ich weiß, ob Dad mich versohlen wird. Gehen Sie zu ihm hin und reden Sie mit ihm. Und sagen Sie mir hinterher, ob er eine Wut auf mich hat.«
    »Ich doch nicht«, sagte Matt bestimmt und warf wieder einen Blick auf die mächtige schwarze Gestalt, die schweigend hin und her schaukelte. »Ich habe meine Pflicht getan und dich heimgebracht. Auf Wiedersehen. War mir keine Ehre, dich kennengelernt zu haben.«
    »Sie sind nett und mächtig hübsch. Ich sage Dad nicht gern, daß Sie’s ausgenützt haben, mit mir allein zu sein. Er ist ein Schreckgespenst, wenn er wild wird.«
    Einen Augenblick starrte Matt Abigail entsetzt an. Dann, als sie den Mund aufmachte, öffnete er die Wagentür und ging hinaus. Langsam trat er auf die Veranda zu und setzte einen Fuß auf den bröckligen Rand.
    »Hm«, sagte er, »ich habe Ihre Tochter unterwegs getroffen.«
    Jenkins schaukelte.
    »Sie war von zu Hause weggelaufen«, fuhr Matt fort.
    Jenkins schwieg. Matt studierte den Teil seines Gesichts, der nicht mit Haaren bedeckt war. Er sah nicht viel, aber was er sah, machte ihn nicht gerade glücklich.
    »Ich habe sie zurückgebracht«, beendete Matt verzweifelt seinen Bericht.
    Jenkins schaukelte und schwieg. Matt drehte sich schnell um und ging auf sein Auto zu. Er angelte sich durch das offene Fenster eine Halbe-Liter-Flasche aus dem Handschuhfach. »Hoffentlich läufst du mir nie wieder über den Weg«, raunte er Abigail zu.
    Er ging zur Veranda zurück.
    »Haben Sie Lust auf einen kleinen Drink?«
    Eine riesige Hand schloß sich um die Flasche und brachte sie näher an den verblichenen blauen Overall heran. Mit der anderen Hand wurde der Deckel abgeschraubt. Dann deutete das untere Ende der Flasche zur ungetünchten Decke, und ihr Hals verschwand unter dem Bartgeflecht. Die Flasche gluckste. Als sie abgesetzt wurde, war sie nur noch halbvoll.
    »Schwach«, sagte Jenkins. Aber die Hand, die die Flasche hielt, ließ nicht locker.
    »Ich habe Ihre Tochter zurückgebracht«, begann Matt seine Litanei von neuem.
    »Warum?« fragte Jenkins.
    »Sie wußte nicht, wo sie hin sollte. Ich meine – schließ lich ist sie hier doch zu Hause.«
    »Sie ist ja weggerannt«, sagte Jenkins. Matt ging die Sache allmählich auf die Nerven.
    »Sehen Sie, Mr. Jenkins, ich weiß ja, daß Teenager-Töchter eine schreckliche Plage sein können, und nachdem ich Ihre Tochter kennengelernt habe, kann ich Sie gut verstehen. Aber sie ist und bleibt doch Ihre Tochter.«
    »Na, ich habe da so meine Zweifel.« Matt schluckte und versuchte es noch einmal.
    »Eine glückliche Familie verlangt viele Opfer, Geben und Nehmen auf beiden Seiten. Ihre Tochter mag Ihnen ja Grund genug gegeben haben, die Geduld zu verlieren, aber es ist psychologisch nicht vertretbar, ein Kind zu schlagen. Nicht wenn …«
    »Sie schlagen?« Jenkins erhob sich aus seinem Stuhl. Es war ein respekteinflößendes Schauspiel – wie Neptun, der in seiner ganzen Majestät aus den Wogen taucht, mächtig, riesenhaft, mit wallendem Bart.
    Mein Gott, dachte Matt, der Mann zittert ja.
    »Kommen Sie ’rein«, sagte Jenkins. Er deutete mit der Flasche auf das dunkle Viereck der offenen Tür.
    Unbehaglich trat Matt näher. Unter seinen Füßen knirschten und zerbrachen Gegenstände.
    Jenkins zündete eine Petroleumlampe an und hob sie hoch. Das Zimmer sah aus wie nach einer Schlacht. Geschirrscherben übersäten den Boden. Holzstühle waren in ihre Einzelteile zerlegt. Mitten im Raum lag ein umgekippter Tisch, der drei Beine hilflos in die Luft streckte. Das vierte Bein hing geknickt in seiner Halterung.
    »War sie das?« fragte Matt schwach. »Das ist noch gar nichts.« Die Stimme des Alten zitterte – ein schrecklicher Laut deshalb, weil er aus diesem Schrank von Mann kam. »Sie sollten erst das andere Zimmer sehen.«
    »Aber wie – ich meine warum ?«
    »Ich will nicht sagen, daß Ab das getan hat«, sagte Jenkins kopfschüttelnd. Sein Bart schaukelte um Matts Nase. »Aber wenn sie unglücklich ist, passiert allerhand. Und sie war mächtig unglücklich, als ihr dieser blöde Duncan sagte, daß er nicht wiederkommen wollte. Die Stühle flogen in die Luft und bumsten wieder auf den Boden. Der Tisch da ist durchs ganze Zimmer geschlittert, bis er entzwei ging. Die Schüsseln sausten einfach durch die Gegend. Da!«
    Seine Stimme triefte geradezu von Selbstmitleid, als er seinen Haarurwald teilte. Auf dem Hinterkopf wurde eine große rote Beule sichtbar. »Ich möchte nicht wissen, was dem

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