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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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aufbaut. Man kann diese Unterlagen nur durch Experimente verbessern, aber experimentieren darf man wiederum nicht, weil Psychologie nur für Menschen anwendbar ist – und wer gibt sich schon gern zu einem Experiment her? Naturwissenschaften haben es leicht. Man beobachtet etwas, stellt eine Theorie auf und prüft sie im Labor nach. Physiker können von einem Atom bis zu einer ganzen Insel alles zerstören. Biologen dürfen Versuchstiere töten. Anatomen sezieren Leichen. Nur Psychologen haben keine eigentlichen Labors. Sie können nicht einfach herumprobieren. Jede Hausfrauenliga würde den Kampf gegen sie aufnehmen. Psychologie wird nie eine richtige Wissenschaft sein, bis sie nicht ebenso rücksichtslos wie alle anderen Wissenschaften vorgehen kann.«
    Matt schwieg. Abbie war eine gute Zuhörerin. Er hatte ganz vergessen, daß er mit einem Bauernmädchen sprach.
    »Erzählen Sie mir noch mehr von der Uni«, sagte sie.
    Sie wollte wissen, wie sich die Studentinnen kleideten, wenn sie zum Unterricht kommen, und wann sie Verabredungen hatten, und wann sie zum Tanzen gingen. Matt bemühte sich redlich, ihre Fragen zu beantworten. Ihre Augen wurden groß.
    »Oh, das stell’ ich mir romantisch vor«, seufzte Abbie. »Wie weit lassen sie sich mit einem Mann ein, wenn sie’s nicht ernst meinen?«
    Matt fand Abbies Versuche, ohne Dialekt zu sprechen, rührend. Er rätselte einen Augenblick an ihrer letzten Frage herum. »Hm, das hängt wohl von dem Mädchen ab.«
    Abbie nickte verstehend. »Warum gehen sie eigentlich zur Uni?«
    »Damit sie einen Mann bekommen«, sagte Matt. »Die meisten jedenfalls.«
    Abbie schüttelte den Kopf. »All die hübschen Kleider. Und die vielen Männer. Sie müssen sehr langweilig sein, wenn sie nicht schnell unter die Haube kommen. Warum warten sie eigentlich nicht zu Hause, bis ein Mann kommt?«
    Matt sah sie perplex an. Abbie hatte die Gabe, Fragen zu stellen, die die Grundprobleme der menschlichen Gesellschaft anschnitten. »Die Männer, die sie an der Uni treffen, verdienen später einmal mehr Geld für sie als andere.«
    »Ach«, sagte Abbie. Sie zuckte die Achseln. »Na ja, warum nicht? Wenn ihnen das wichtig ist.«
    So ging es hin und her. Matt machte Abbie Komplimente über ihr Aussehen, und sie wurde rot und strahlte. Er erklärte, daß er nicht verstehen konnte, weshalb sie nicht von Männern belagert werde und nicht schon lange verheiratet sei. Sie wurde noch röter. Er verweilte des langen und breiten bei dem Abendessen, das sie gekocht hatte und schwor, noch nie etwas Besseres gegessen zu haben.
    Abbie hätte nicht glücklicher sein können. Sie sang den ganzen Tag vor sich hin. Die Arbeit ging ihr flott von der Hand. Sie hatte kaum mit dem Abspülen angefangen, als sie schon wieder fertig war.
    Matt ging auf die Veranda hinaus. Er setzte sich an den Rand. Abbie ließ sich still neben ihm nieder und legte die Hände in den Schoß.
    Die Hütte stand am Kamm eines Hügels. Es war dunkel, aber der Mond war breit und gelb heraufgezogen, und sie konnten weit über das Tal hinwegschauen. Silbrig blinzelte der See aus seiner schwärzlich-grünen Einfassung herauf.
    »Ist das nicht schön?« seufzte Abbie und faltete die Hände.
    Sie saßen schweigend nebeneinander. Matt fühlte ihre Nähe fast körperlich. Sie erregte ihn. Abbie hatte etwas intensiv Weibliches an sich, das ihn manchmal trotz ihres unscheinbaren Gesichts, ihrer nackten Füße und ihrer mangelhaften Erziehung zu ihr hinzog. Und ihr einziger, ganzer Ehrgeiz ging dahin, ihre Aufgabe als Frau zu erfüllen. Irgendwie war sie klarer und aufrichtiger als all die komplizierten Mädchen, die er bisher gekannt hatte.
    Abbie wußte, was sie wollte, und sie würde alles daran setzen, es zu bekommen. Sie würde später eine gute Ehefrau sein, denn ihr einziges Ziel war es, den Mann glücklich zu machen. Sie würde für ihn kochen und waschen und ihm freudig gesunde, kraftstrotzende Kinder gebären. Sie würde schweigen, wenn er schwieg, ihn nicht stören, wenn er arbeitete, mit ihm fröhlich sein und sich unendlich zart hingeben, wenn er leidenschaftlich war. Und das Wunder dabei war, daß sie das alles als ihre Aufgabe ansah. Sie würde immer heiter und zufrieden sein.
    Matt zündete sich eine Zigarette an, um die rührselige Stimmung loszuwerden. Das Streichholz beleuchtete ihr Gesicht. »Wie machen euch denn hier in den Bergen die Jungen den Hof?«
    »Manchmal gehen wir spazieren«, sagte Abbie verträumt, »und sehen uns

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