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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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zusammen die Landschaft an. Dann unterhalten wir uns. Manchmal ist auch Tanz im Schulhaus. Wenn ein Junge ein Boot hat, kann man ein Stück in den See hinausfahren. Es gibt Erntedankfeste und Gesellschaftsabende im Pfarrhaus und Picknicks. Aber meistens, wenn der Mond scheint, sitzen wir auf einer Veranda und halten uns an der Hand und … na ja, das Weitere hängt von dem Mädel ab.«
    Matt streckte seine Hand aus und nahm ihre kühle, trockene, starke Hand in seine.
    Sie wandte ihm das Gesicht zu. Ihre Augen suchten ihn in der Dunkelheit. »Mögen Sie mich ein bißchen, Mr. Wright?« fragte sie leise. »Nicht zum Heiraten, nur so?«
    »Du bist das weiblichste Geschöpf, das ich je gekannt habe«, sagte er.
    Fast gegen ihren und seinen Willen schienen sie sich aneinanderzulehnen. Matts Lippen suchten ihre Lippen. Und sie waren gar nicht blaß oder jungmädchenhaft, sondern warm und weich und leidenschaftlich.
    Abbie kuschelte sich an seine Schulter. Er legte den Arm fest um sie. Sie seufzte zufrieden. »Ich glaube, ich könnte Ihnen keinen Wunsch versagen, Mr. Wright.«
    »Ich verstehe nicht, warum du nicht schon lange verheiratet bist«, meinte Matt.
    »Vielleicht meine Schuld«, sagte Abbie nachdenklich. »Ich war nie so ganz zufrieden, wenn ich einen Freund hatte. Oft wurde ich grundlos wütend, und dann stritten wir, und dann passierte ihnen was. Schließlich ist keiner mehr mit mir gegangen. Vielleicht habe ich mehr von ihnen erwartet, als sie geben konnten. Und so richtig hab’ ich sie vermutlich auch nicht lieb gehabt. Auf alle Fälle – jetzt bin ich froh, daß ich noch nicht verheiratet bin.« Sie seufzte.
    Irgend etwas regte sich immer wieder in Matt und machte sich auf unbequeme Weise bemerkbar. Du bist eine schäbi ge Laus, Matthew Wright, eine ganz schäbige Laus.
    »Was ist ihnen denn passiert – deinen Freunden?« fragte er. »Hast du ihnen etwas getan?«
    »Die Leute sagen’s.« In Abbies Stimme war eine Spur von Bitterkeit. »Sie sagen, ich hätte den bösen Blick. Das verstehe ich nicht. Was stimmt denn nicht an meinen Augen?« Sie sah zu ihm auf. Ihre Augen waren groß und dunkelblau, und der Mond spiegelte sich in kleinen Silberpünktchen in ihnen.
    »Du hast die schönsten Augen der Welt«, sagte Matt.
    »Ich kann mir auch nicht erklären, weshalb ich die Schuld haben soll«, fuhr sie fort. »Natürlich, als Hank damals so spät kam, sagte ich, er krieche, als habe er ein gebrochenes Bein. Und einen Tag später, als er Schindeln auf das Dach nagelte, rutschte er wirklich ab, fiel hinunter und brach sich das Bein. Aber kann ich da etwas dafür? Er war schon immer so leichtsinnig.
    Und dann Gene, er war so kühl zu mir, daß ich ihm den Rat gab, er solle ein Bad im See nehmen, um sich aufzuwärmen. Aber für einen Angler ist es doch nichts Ungewöhnliches, wenn er einmal ins Wasser fällt.«
    »Wahrscheinlich nicht«, sagte Matt. Ihm lief eine Gänsehaut über den Rücken.
    »Sie frieren, Mr. Wright«, sagte Abbie besorgt. »Ich hole Ihnen Ihre Jacke.«
    »Laß nur«, winkte Matt ab. »Es ist ohnehin Zeit, ins Bett zu gehen. Geh hinein und mach dich fertig. Morgen – morgen fahren wir nach Springfield und erledigen ein paar Einkäufe.«
    »Wirklich, Mr. Wright?« fragte Abbie ungläubig. »Ich war noch nie in Springfield.« Sie stand mit glänzenden Augen auf. »Wirklich?«
    »Wirklich«, nickte Matt. »Geh jetzt hinein.«
    Sie ging. Sie tanzte fast.
    Matt blieb noch ein paar Minuten nachdenklich auf der Veranda sitzen. Komisch, was mit den Burschen geschehen war, wenn sie Abbie enttäuschten. Als er sich die nächste Zigarette anzündete, zitterte seine Hand.
    Abbie hatte so viele Gesichter. Vier kannte er nun schon – das launenhafte kleine Mädchen mit den langen Flechten, das durch den Staub stapfte oder fröhlich auf dem Autositz herumhopste, die glückliche, stille Hausfrau mit den vom Ofen geröteten Wangen, das zögernde, tränenreiche fremde Wesen, in dem unglaubliche Hexenkräfte steckten, und das Mädchen mit den weichen Lippen, das sich im Dunkel an ihn schmiegte. Welches war nun Abbie, die wahre Abbie?
    Am nächsten Morgen erlebte Matt eine fünfte Abbie. Ihr Gesicht glänzte und war blankgeschrubbt. Die Flechten wanden sich in einer Krone um den Kopf. Sie trug ein Kleid aus einem komisch schimmernden blauen Material, das an den Rändern rot gesäumt war. Taft? Die Farbe war gräßlich. Aber es saß wenigstens ordentlich, und der V-Ausschnitt am Hals wirkte reizvoll. An der

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