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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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geschieht. Es scheint, daß ich unter dem Einfluß des Chuinjuatin in eine dieser Zukunften sah …
    Ich glaube, es war eine Warnung, was geschehen könnte – wenn man es nicht verhinderte …
    Die ganze Vorstellung ist so ungeheuerlich, so abstoßend. Und sie irrt vom normalen Kurs so stark ab, daß es meine Pflicht ist, diese Warnung nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
    Ich werde daher, in eigener Verantwortung und ohne jemanden ins Vertrauen zu ziehen, mein Möglichstes zur Verhinderung einer solchen Weit tun.
    Sollte es geschehen, daß irgend jemand zu Unrecht angeklagt wird, das getan zu haben, was ich tun werde, so soll dieses Dokument ihn entlasten. Nur zu diesem Zweck habe ich es geschrieben.
    Ich bin völlig ohne fremden Einfluß zu der Meinung gekommen, daß Doktor Perrigan sein Werk nicht fortsetzen darf.
    Gezeichnet
    JANE WATERLEIGH
     
    Der Anwalt starrte die Unterschrift ein paar Sekunden nachdenklich an. Dann nickte er.
    »Und so«, sagte er, »nahm sie ihren Wagen und fuhr zu Doktor Perrigan – das tragische Ergebnis dieser Fahrt ist uns ja bekannt.
    Ich kenne sie nicht gut, aber ich würde sagen, daß sie zuerst ihr Möglichstes versuchte, ihn zur Aufgabe seiner Forschungsarbeit zu überreden – obwohl sie kaum geglaubt haben kann, damit etwas zu erreichen. Man kann sich schwer vorstellen, daß ein ernsthafter Forscher sein Lebenswerk wegen einer Art Zigeunerwahrsagung im Stich lassen wird. So war sie selbstverständlich auch auf Handeln vorbereitet, als sie zu ihm fuhr. Die Polizei hat wahrscheinlich recht, wenn sie sagt, Perrigan wurde vorsätzlich erschossen. Aber sie täuscht sich in der Behauptung, Jane habe das Haus niedergebrannt, um die Spuren ihrer Tat zu beseitigen. Dieser Bericht sagt klar, daß es ihre einzige Absicht war, Perrigans Werk zu vernichten.«
    Er schüttelte den Kopf. »Armes Mädchen! Aus ihren letzten Seiten geht klar hervor, daß sie von einer Art Sendungsbewußtsein erfüllt war. Die gleiche zielbewußte Klarheit und Opferbereitschaft, wie man sie früher bei den Märtyrern fand. Die Konsequenzen waren ihr gleichgültig. Sie hat ihre Tat nie geleugnet. Nur wenn man sie fragte, warum sie es tat, schwieg sie beharrlich.«
    Wieder machte er eine Pause und fuhr dann nachdenklich fort: »Auf alle Fälle können wir für das Dokument dankbar sein. Es wird ihr das Leben retten. Es würde mich überraschen, wenn ein Antrag auf Unzurechnungsfähigkeit nicht durchgehen würde.« Er schlug mit der flachen Hand auf das Manuskript. »Ein Glück, daß sie ihre Absicht, es zur Bank zu bringen, nicht ausführte.«
    In Doktor Hellyers Gesicht zeigten sich die Spuren schlafloser Nächte.
    »Ich mache mir die bittersten Vorwürfe wegen dieser Sache«, erklärte er. »Ich hätte nie zulassen sollen, daß sie sich als erste dem Test mit diesem verdammten Rauschgift unterzieht. Aber ich war der Meinung, daß sie den Schock durch den Tod ihres Mannes überwunden hatte. Sie versuchte sich durch die Arbeit abzulenken und drängte darauf, das Mittel zu testen. Sie haben oft genug mit ihr gesprochen, um zu wissen, wie unnachgiebig sie sein kann. Sie sah wohl eine Möglichkeit darin, der Medizin weiterzuhelfen – womit sie ja auch recht hatte. Aber ich hätte vorsichtiger sein müssen, ich hätte erkennen müssen, daß hinterher etwas nicht stimmte. Die eigentliche Verantwortung trage ich.«
    »Hm«, machte der Anwalt. »Sie wissen doch, Mister Hellyer, daß Ihnen eine derartige Aussage beruflich schaden kann?«
    »Ach was. Das ist mir im Augenblick egal. Als Mitglied meines Ärztestabs ist sie mir ohnehin unterstellt. Schon aus diesem Grund bin ich für sie verantwortlich. Ich kann nicht leugnen, daß das alles nie geschehen wäre, wenn ich ihre freiwillige Meldung nicht angenommen hätte. Vielleicht bringen wir sie durch, wenn wir sagen, daß sie durch den Einfluß der Droge zeitweilig unzurechnungsfähig war. Dann kommt sie in eine Heilanstalt zur Beobachtung und Behandlung und kann vielleicht schon nach kurzer Zeit wieder entlassen werden.«
    »Genaues kann ich jetzt noch nicht sagen. Aber ich werde die Sache dem Gericht vorlegen.«
    »Man muß es anerkennen«, beharrte Hellyer. »Ein Mensch wie Jane begeht keinen Mord, wenn er voll zurechnungsfähig ist – außer er wird in die Enge getrieben. Und dann würde sie keinen Wildfremden umbringen. Offensichtlich schuf die Droge eine so starke Halluzination, daß sie nicht mehr zwischen Wirklichkeit und Traum unterscheiden konnte.«
    »Ja,

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