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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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verlernt zu haben. Doch dann fing er sich und bewegte sich auf Mr. Ollens Laden zu. Ein bißchen ungeschickt – wie ein verwundeter Vogel.
     
    Im Psi-Gesundheitsministerium im zweiundachtzigsten Stockwerk des Aerinon-Gebäudes ging es wie in einem Bienenstock zu. Boten schwebten durch die Riesenfenster hinein und hinaus. Sie bewegten sich quer durch den Saal, wo sie ihre Nachrichten auf das Empfangspult fallen ließen. Andere Berichte kamen auf telepathischem Wege herein, übermittelt von Bürodamen mit Psi-Stufe Drei. Muster wurden teleportiert, registriert und von Stufe-Zwei-Leuten nach unten befördert. Ein mageres Mädchen mit Psi-Stufe Vier sammelte die getippten Berichte und ließ sie in einem gleichmäßigen Strom hinüber zur Ablage schweben.
    Drei Boten kamen lachend durch ein einziges Fenster herein und stießen fast an die Pfosten. Sie schossen quer durch den Raum. Einer verschätzte sich und geriet in die Bahn der teleportierten Berichte.
    »Warum passen Sie nicht auf, wohin Sie schweben?« fragte das magere Mädchen ärgerlich. Ihre Papierbrücke war in sich zusammengestürzt. Die Berichte lagen am Boden. Sie ließ sie von neuem nach oben schweben.
    »Tut mir leid, Süße«, sagte der Bote grinsend und brachte seinen Bericht zum Empfangspult. Er blinzelte ihr zu, machte einen eleganten Salto über den weißen Papierstrom und verschwand durch das Fenster ins Freie. »Hat der Kerl Nerven«, murmelte das Mädchen und sah ihm nach, wie er sich nach oben schwang. Die Papiere begannen auf und ab zu flattern.
    Das Endprodukt all dieser Hast und Aktivität landete auf dem ordentlichen schwarzen Schreibtisch des Gesundheitsdienstchefs Paul Marrin.
    »Irgendwas Neues?« Marrin sah auf und nickte seinem Assistenten Joe Leffert zu. Schweigend überreichte er ihm fünf Karten.
    Berichte von Zusammenbrüchen. Leffert las den ersten schnell durch.
    »Jane Martinelli, Kellnerin im Silver Cow, Broadway 4543. Verlust der Psi-Fähigkeiten. Befund: Schwund der motorischen Psi-Funktionen. Akuter Verlust des Selbstvertrauens. Ansteckend. Empfohlen wird: Quarantäne auf unbestimmte Dauer.«
    Die anderen Berichte lauteten ähnlich.
    »Schöne Menge«, sagte Leffert völlig ruhig.
    Ein weiterer Stoß von Berichten fiel auf den schwarzen Schreibtisch. Marrin blätterte sie schnell durch. Sein Gesicht blieb ausdruckslos. Dieselbe Ausdruckslosigkeit zeichnete auch seine Gefühlswelt aus. Kein einziger Gedanke entschlüpfte der telepathischen Kontrolle.
    »Sechs weitere.« Er wandte sich an eine große Karte, die hinter seinem Schreibtisch hing, und markierte die neuen Fälle mit kleinen Fähnchen. Sie bildeten ein unregelmäßiges Muster, das sich durch ein Drittel der Stadt New York zog.
    Leffert brauchte nichts zu sagen. Selbst ohne daß er sich an Marrin wandte, hatten seine Gedanken eine solche Tele-Ausstrahlung, daß dieser sie verstand.
    Eine Epidemie!
    »Behalt das für dich«, sagte Marrin wie gewohnt mit leiser Stimme. Er ging langsam zu seinem Schreibtisch zurück und überlegte, was er mit elf Fällen an einem Tag anfangen sollte, wenn der normale Durchschnitt einen Fall pro Woche betrug.
    »Schaff mir genaue Berichte über diese Leute hierher«, sagte Marrin und reichte Leffert die Akten. »Ich brauche eine Liste der Personen, mit denen sie in den letzten vierzehn Tagen zusammengekommen sind. Und halt den Mund.« Leffert eilte weg. Marrin dachte einen Augenblick nach und schickte dann eine dringende Botschaft an Krandall, den Boß des Schläfer-Projekts. Normalerweise gingen Telebotschaften über eine Reihe von Mädchen, die telepathisch ansprechbar waren. Es schwirrten einfach zu viele Gedanken durcheinander, als daß der Durchschnittsmensch sofort Kontakt mit der gewünschten Person bekam. Aber Marrins Psi-Fähigkeiten waren ungewöhnlich. Außerdem war er gut auf Krandall eingestellt, da er mehrere Jahre hindurch mit ihm zusammengearbeitet hatte.
    »Was ist los?« fragte Krandall, und das Kennbild, das automatisch mitgeliefert wurde, erfüllte sofort das Zimmer mit Krandalls persönlicher Note. Mit knappen Worten umriß Marrin die Situation.
    »Du sollst für mich herausbekommen, ob es sich um eine zufällige Anhäufung handelt oder ob wir es mit einem Überträger zu tun haben.«
    »Das wird dich ein Abendessen kosten«, telepathierte Krandall. Aus den mitschwingenden Gedanken entnahm Marrin, daß Krandall an einem Pier des Sag Harbor saß und angelte. »Ein Abendessen im Adler«, fügte Krandall hinzu.
    »Schön.

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