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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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festzunehmen. Ohne Aufsehen, damit niemand angesteckt wurde.
    Dieses verfluchte Mädchen! Er spannte seine schmerzenden Muskeln an, um hinter ihr herzulaufen …
    Wie Krandall vorhergesagt hatte, dachte Marrin. »Faßt ihn an Armen und Beinen.« Er schwebte in fünfzig Fuß Höhe und überwachte die Operation.
    Er fühlte kein Mitleid. Die Agenten zogen den Kreis vorsich tig enger. Sie wollten nicht die vereinte Macht ihrer Gedanken gegen ihn ausspielen, wenn es sich anders machen ließ.
    Schließlich war der Mann ein Krüppel.
    Sie hatten ihn fast erreicht, als …
    Ecks wurde durchsichtig. Marrin ging tiefer. Er wollte seinen eigenen Augen nicht trauen. Ecks löste sich auf, verschmolz mit der Mauer, wurde ein Teil Mauer – und war verschwunden.
    Einfach fort.
    »Sucht nach einer Tür!« befahl Martin. »Klopft das Pflaster ab.«
    Während seine Agenten Nachforschungen anstellten, rekapitulierte Marrin noch einmal, was er gesehen hatte. Nach der anfänglichen Verblüffung zweifelte er nicht mehr. Die Suche nach der Tür war eine Ausrede für seine Leute. Gut, wenn sie glaubten, der Mann sei durch eine verborgene Tür verschwunden. Es wäre für ihr Selbstvertrauen – für ihren Verstand – nicht das beste, an das, was sie tatsächlich gesehen hatten, zu glauben.
    Ecks, der Krüppel, ging durch Wände.
    Marrin befahl eine Untersuchung des Gebäudes. Aber man konnte nicht die Spur von Ecks’ Kennbild entdecken. Er war und blieb verschwunden, als sei er nie hiergewesen.
    Aber wie? fragte sich Marrin. Hatte ihm jemand geholfen? Wer?
    Wer würde schon einem Krankheitsträger helfen?
     
    Als Ecks aus der Bewußtlosigkeit erwachte, sah er zuerst die rissige, schmutzige Wand vor sich. Er starrte sie lange an. Über seiner zerrissenen braunen Bettdecke tanzten Staubkörnchen in der Sonne.
    Die Decke! Ecks richtete sich auf und sah um sich. Er befand sich in einem schmuddeligen kleinen Raum. Breite Risse liefen die Decke entlang. Neben dem Bett stand ein einsames Möbelstück – ein einfacher Holzstuhl.
    Was hatte er hier zu suchen? Ihm fielen die Ereignisse des vergangenen Abends ein. Ja, es mußte gestern abend gewesen sein. Die nackte Mauer, die Gesundheitsdienstler. Irgendwie war er gerettet worden. Aber wie?
    »Wie geht es?« Es war eine Mädchenstimme, und sie kam von der Tür her. Ecks drehte sich um und erkannte das blasse, ausdrucksvolle Gesicht wieder.
    »Danke, gut«, erwiderte Ecks. »Wie bin ich denn hierher gekommen?«
    »Mein Onkel brachte dich her«, meinte das Mädchen und trat näher. »Du mußt sehr hungrig sein.«
    »Nicht besonders«, erklärte Ecks.
    »Du solltest aber essen«, sagte sie bestimmt. »Mein Onkel sagte mir, daß die Entmaterialisierung eine ziemliche Belastung für das Nervensystem darstellt. Auf diese Weise hat er dich nämlich vor den Psis gerettet.« Sie machte eine Pause. »Ich kann dir eine kräftige Brühe bringen.«
    »Er hat mich entmaterialisiert ?« fragte Ecks entgeistert.
    »Er kann so etwas«, erklärte das Mädchen heiter. »Er hat die Kraft erst hinterher erhalten.« Sie ging ans Fenster und öffnete es. »Soll ich dir die Brühe holen?«
    Ecks sah sie stirnrunzelnd an. Die Situation wurde eben in dem Augenblick unwirklich, in dem er sich mit aller Kraft an die Wirklichkeit klammern mußte. Das Mädchen schien es als völlig normal zu empfinden, daß sein Onkel die Macht der Entmaterialisierung besaß – obwohl die Psi-Wissenschaft sie noch nicht entdeckt hatte.
    »Soll ich die Brühe holen?« fragte sie wieder.
    »Nein«, erwiderte Ecks. Er wunderte sich. Was sollte diese wiederholte Frage nach dem Essen bedeuten? In den Zügen des Mädchens konnte er nichts lesen. Sie war hübsch, obwohl sie in einem billigen Kleid steckte, das ihr nicht stand. Ihre Augen waren ungewöhnlich dunkel und ungewöhnlich ruhig und tief. Man wurde nicht klug aus ihnen.
    Im Augenblick schob er sein Mißtrauen beiseite und fragte: »Ist dein Onkel ein Psi?«
    »Nein«, sagte das Mädchen. »Mit Psi-Kräften will mein Onkel nichts zu tun haben. Seine Stärke ist rein spirituell.«
    »Ah«, machte Ecks. Er glaubte die Antwort gefunden zu haben. Im Laufe der Geschichte hatte es sich immer wieder gezeigt, daß die Menschen ihre Psi-Fähigkeiten als das Ergebnis eines Dämonenpaktes ansahen. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem man die Psi-Kräfte wissenschaftlich formulieren konnte, waren sie nichts anderes als Teufelswerke. Und selbst heutzutage gab es noch genügend naive Normale, die daran glaubten,

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