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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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ganz spurlos. Marrin konnte gerade noch das Ende eines Kenngedankens erhaschen. Das war eine harte Arbeit. Er grübelte über der Spur, bis er das dazugehörige Kennbild gefunden hatte.
    Ecks!
    Ecks, der Krüppel! Der blinde Ecks, der Krankheitsüberträger, der in Wänden verschwinden konnte. Und der offensichtlich Dolche auf die Reise schicken konnte.
    Oder ein anderer hatte es für ihn getan.
    Allmählich entwickelte sich die Sache zu einer persönlichen Angelegenheit. Grimmig ließ sich Marrin in sein Büro treiben.
     
    Edward Ecks lag auf der verschlissenen braunen Decke. Seine Augen waren halb geschlossen und sein Körper entspannt. Seine Beinmuskeln zuckten nervös. Er zwang sie, sich zu entspannen.
    »Entspannung ist einer der Schlüssel zur Psi-Fähigkeit. Völlige Entspannung weckt Selbstvertrauen. Ängste verschwinden, Spannungen lösen sich. Entspannung ist für einen Psi lebenswichtig«, sagte sich Ecks vor und atmete tief und regelmäßig.
    Nicht an die Krankheit denken. Es gibt keine Krankheit. Es gibt nur Ruhe und Entspannung.
    Die Beinmuskeln lockerten sich. Ecks konzentrierte sich auf sein Herz und befahl ihm, leichter zu schlagen. Er schickte Befehle an seine Lungen, damit er tiefer durchatmen konnte. Tief und langsam. Tief – und – lang – sam – Onkel John? Er hatte seit mehr als zwei Tagen nichts von ihm gehört. Aber er durfte nicht an ihn denken. Nicht jetzt. Ein unerklärlicher Faktor, dieser Onkel John. Aber alles würde sich lösen. Mit der Zeit würde sich alles lösen. Die Erkenntnis, daß etwas nicht stimmt, sagte sich Ecks, ist der erste Schritt zur Lösung des Rätsels.
    Und seine blasse, hungrige, schöne Nichte? Auch nicht an sie denken.
    Die beunruhigenden Erinnerungen wurden weggewischt, als sein Atem ruhiger ging. Jetzt die Augen. Es war schwer, die Augen zu entspannen. Bilder tanzten hinter den geschlossenen Lidern. Sonnenschein. Dunkel. Ein Gebäude. Verschwinden.
    Nein. Nicht denken.
    »Meine Augen sind so schwer«, sagte er sich vor. »Meine Augen sind aus Blei. Sie wollen versinken – versinken …«
    Dann entspannten sich seine Augenmuskeln. Seine Nerven schienen ruhig, aber dicht unter der Oberfläche mischten sich wilde Gedanken, Bilder und Eindrücke.
    Ein Krüppel in dunklen Straßen. Ein Geist, den es nicht geben durfte. Eine hungrige Nichte. Weshalb hungrig? Ein Gewirr von Sinneseindrücken, orange und purpurne Blitze, Erinnerungen an Vorlesungen in der Mycrowsky-Universität, Tele-Ringen im Palladium, eine Verabredung im Himmels-Café.
    Das alles mußte niedergeschlagen werden. »Entspannung ist der erste Schritt zur Wiedererlangung aller Kräfte.«
    Ecks redete sich ein, daß alles blau sei. Alle Gedanken wurden von einem tiefen, blauen Abgrund verschluckt.
    Langsam gelang es ihm, sein Inneres zu beruhigen. Tiefer Frieden drang in ihn ein, langsam, besänftigend …
    »Edward Ecks!«
    »Ja?« Edward Ecks öffnete sofort die Augen. So oberflächlich war die Entspannung gewesen. Er sah sich um und erkannte, daß es die Stimme des Onkels war.
    »Nehmen Sie das.« Eine kleine Kugel schwebte durch den Raum und blieb vor ihm in der Luft stehen. Er nahm sie auf und untersuchte sie. Sie schien aus einem glänzenden, festen Kunststoff zu bestehen.
    »Was ist das?« fragte er.
    »Sie werden diese Kugel im Innern des Cordeer-Gebäudes ablegen«, befahl die Stimme von Onkel John, ohne seine Frage zu beachten. »Legen Sie sie auf einen Schreibtisch, hinter eine Tür, in einen Aschenbecher, irgendwohin. Dann kehren Sie auf der Stelle hierher zurück.«
    »Was wird mit der Kugel geschehen?« wollte Ecks wissen.
    »Das ist meine Sache«, erklärte die Stimme. »Die Kugel ist der Knotenpunkt eines psychischen Kräftedreiecks, das Sie nicht verstehen. Ich kann Ihnen nur sagen, daß sie niemandem schaden, mir aber von großem Nutzen sein wird.«
    »Jeder Gesundheitsbeamte in der ganzen Stadt hält nach mir Ausschau«, meinte Ecks. »Man wird mich gefangennehmen, sobald ich mich ins Zentrum begebe.«
    »Sie vergessen meine Kräfte, Edward Ecks. Sie werden sicher sein, wenn Sie sich an den Weg halten, den ich für Sie aufgezeichnet habe.«
    Ecks zögerte. Er hätte gern mehr über den Onkel und das Spiel, das er spielte, gewußt. Warum maskierte er sich als Geist?
    Oder war er wirklich ein Geist?
    Doch was sollte ein Geist auf der Erde suchen? Diese alten Geschichten, in denen Dämonen irdische Macht suchten, waren so verstaubt und zeigten recht armselige menschliche

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