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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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nur Krandall, Myers und einige andere um die Sache, aber nach ein paar Jahren hatten sie die volle Unterstützung der Regierung. Mycrowskys Genialität war unumstritten.
    Das Grab, in dem der noch lebende Körper Mycrowskys dahinvegetierte, wurde zu einem Wallfahrtsschrein. Man kannte den Wissenschaftler nur noch unter dem Namen Der Schläfer.
    »Kannst du dir nicht denken, was er eigentlich vorhatte?« fragte Marrin.
    »Vermutlich wußte er das selbst nicht«, sagte Krandall und nippte an seinem Sherry-Cocktail. »Der seltsamste Mensch, der mir je begegnete. Er gab keine Silbe von sich, bis er dir nicht ein fertiges Projekt vor die Nase halten konnte. Keiner von uns hatte die leiseste Ahnung, daß so etwas geschehen könnte. Wir waren sicher, daß es die Sterne gleich um die Ecke gab und daß danach die Unsterblichkeit folgen würde.« Er schüttelte den Kopf. »Diese Jugend.« Krandall sah über den Rand seiner Kaffeetasse und runzelte die Stirn. Die gespeicherten Daten hatten sich zu Informationen verbunden. Sein Verstand konnte plötzlich die Antwort geben. Früher, bevor die Psi-Forschung erkannt hatte, daß das Unterbewußtsein unabhängig vom Bewußtsein arbeitete, hätte man so ein Talent als Intuition oder sechsten Sinn bezeichnet.
    »Marrin, du hast es tatsächlich mit einer sich ausbreitenden Epidemie zu tun. Das gehäufte Auftreten ist kein Zufall.«
    In Marrin verkrampfte sich etwas. Er übermittelte seine Frage auf einer gut geschützten Frequenz.
    »Gibt es einen Überträger?«
    »Ja.« Im Geiste ging Krandall die Namen auf seiner Liste durch. Sein Unterbewußtsein hatte die Häufigkeitsfaktoren verarbeitet, die Wahrscheinlichkeiten tabellarisch aufgestellt und ihm dann den Hinweis gegeben.
    »Er heißt Edward Ecks. Student. Er wohnt in der Vierten Avenue.«
    Marrin setzte sich sofort in telepathische Verbindung mit Leffert und gab ihm den Auftrag, Ecks festzunehmen.
    »Einen Augenblick«, unterbrach ihn Krandall. »Ich glaube nicht, daß du ihn zu Hause antreffen wirst. Hier ist ein Wahrscheinlichkeitskurs seines Weges.« Er gab die Einzelheiten an Leffert durch.
    »Versuch es zuerst mit seiner Wohnung«, erklärte Marrin Leffert. »Ist er dort nicht, dann spüre ihn mit Hilfe des Plans auf. Ich warte in der Stadt auf dich, falls ein Aufgebot nötig wird.«
    Er brach die Verbindung ab und wandte sich an Krandall. »Arbeitest du im Notfall mit mir zusammen?«
    Es war kaum eine Frage.
    »Natürlich«, erwiderte Krandall. »Die Gesundheit hat den Vorrang. Ich glaube nicht, daß der Schläfer in der Zwischenzeit erwachen wird. Aber es dürfte dir kaum Schwierigkeiten bereiten, Ecks zu fangen. Im Augenblick ist er wohl schon ein Krüppel.«
     
    Beim Landen verlor Ecks das Gleichgewicht und fiel hart auf die Knie. Er stand sofort auf, wischte sich den Staub von der Hose und begann zu gehen. Dein schlampiger Schwebestil, sagte er sich. Das hast du davon.
    Die bröckligen Straßen der New Yorker Slums waren bevölkert von Normalen, die es nie auch nur zu primitiven Psi-Fähigkeiten gebracht hatten. Diese Masse, die sich am Boden fortbewegte, war ein Anblick, dem man in den respektableren Vierteln nicht mehr begegnete. Ecks bewegte sich inmitten der Menge und fühlte sich sicherer.
    Plötzlich entdeckte er, daß er hungrig war. Er betrat eine Imbißstube, setzte sich an die leere Theke und bestellte Hamburger. Der Koch teleportierte das Gericht fachmännisch auf einen Teller und ließ es, ohne auch nur hinzusehen, in einem Schwung vor Ecks landen.
    Ecks ärgerte sich über die Geschicklichkeit des Mannes und befahl das Ketchup zu sich. Die Flasche blieb an ihrem Platz stehen. Einen Augenblick sah er sie verwirrt an, dann streckte er die Hand aus und holte sie zu sich herüber. Er mußte vorsichtig sein, damit ihm nicht noch mehr Fehler dieser Art unterliefen.
    Ecks merkte allmählich, was es hieß, ein Krüppel zu sein.
    Als er fertig war, streckte er die Hand aus. Er befahl seinem Geld, aus der Tasche zu kommen. Natürlich kam es nicht. Er fluchte lautlos. Er war so daran gewöhnt – es durfte doch nicht sein, daß er alle seine Fähigkeiten gleichzeitig eingebüßt hatte.
    Doch er gab sich keinen Illusionen hin. Sein Unterbewußtsein wußte genau, daß es so war, und dagegen kam sein Bewußtsein eben nicht auf. Der Koch sah ihn seltsam an. So griff er schnell in die Tasche und zahlte. Er lächelte den Koch zaghaft an und eilte nach draußen.
    »Komischer Kauz«, dachte der Koch. Er ließ den Gedanken

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