80 Days - Die Farbe der Begierde: Roman (German Edition)
ich komme ursprünglich aus Neuseeland, habe aber auch eine Zeit lang in Australien gelebt.«
»Prima. Die Konzertveranstalter dort werden sich um Sie reißen. Nichts gefällt ihnen mehr, als wenn es jemand im Ausland geschafft hat und dann seine alte Heimat besucht.«
»Und ich würde gern mal wieder meine Heimat sehen«, entgegnete ich. »Natürlich auch all die anderen Orte, die Sie für mich planen«, fügte ich rasch hinzu, um meine Begeisterung zu zeigen.
»Gut. Das wäre abgemacht. Aber sprechen Sie bitte nicht mit anderen Konzerveranstaltern. Wenn Sie am Montag zu mir ins Büro kommen, können wir das Schriftliche erledigen.« Sie zog eine Visitenkarte aus ihrer Handtasche und reichte sie mir. »Das wird eine große Sache, Summer. Ehe Sie sich versehen, sitzen Sie auf Long Island in Ihrem eigenen Haus mit Privatstrand.«
»Wann soll die Tournee denn starten?«, fragte ich, obwohl ich die Antwort fürchtete.
»Natürlich sofort! Der Zeitfaktor ist entscheidend. Haben Sie die Menschenmenge draußen gesehen? So eine Welle muss man ausnutzen, wer weiß, wie lange sie anhält. Das Publikum ist unberechenbar. Man weiß nie, was der nächste große Knüller sein wird. Im Augenblick sind Sie das. Also, machen Sie was draus, solange es läuft.«
»Gut. Vielen Dank!« Ich vergaß nicht, sie anzulächeln. Dabei war ich hundemüde. Ich wollte nur nach Hause zu Dominik.
Als ich die Wohnung betrat, war es ein Uhr nachts. Dominik schlief bereits. Er hatte die Decke von sich geworfen, was ich ihm am Morgen unter die Nase reiben würde, weil er sich dauernd beschwerte, ich würde sie ihm fortziehen.
Auf den schwarzen Laken sah seine weiße englische Haut noch bleicher aus als gewöhnlich. Trotzdem liebte er Bettwäsche in dieser Farbe, die auch Lauralynn bevorzugte. Als er sie kaufte, hatte ich ihm vorgehalten, wie unpraktisch sie sei, wegen der Flecken. Er nahm sie natürlich dennoch. Allerdings begann er auch keinen Streit, als ich das Bett kurz darauf mit cremefarbener Wäsche aus meinem eigenen Bestand bezog. Jetzt hatten wir eine stillschweigende Übereinkunft und wechselten die beiden Farben ab. Zum Glück hatte er keine Vorliebe für Streifen oder Blümchenmuster.
Dominik schlief gerne nackt, genau wie ich. Er sah erstaunlich verletzlich aus, wie er da zusammengerollt und ohne Decke auf der Matratze lag, fast schon in Fötusstellung, ein Bein angewinkelt, das andere ausgestreckt. Sein schlaffer Schwanz wirkte klein und verschrumpelt, aber dennoch schön. Ich beugte mich über ihn und streichelte ihn zärtlich. Voller Überraschung stellte ich fest, wie weich die Haut seines Glieds war, das ich in meiner Vorstellung immer nur hart vor mir sah, wie eine Waffe, sein Kraftzentrum. Ich hatte noch nie einen Penis genauer untersucht, wenn er schlaff war, und jetzt fragte ich mich, was ich sonst noch so alles über Männer im Allgemeinen und Dominik im Besonderen nicht wusste.
Seit wir zusammengezogen waren, hatte ich ihn mit einem Blowjob wecken wollen. Doch mit schöner Regelmäßigkeit wachte er vor mir auf und stellte eine, zwei und manchmal sogar drei Tassen Kaffee auf meinen Nachttisch, die nacheinander kalt wurden, ehe ich mich schließlich regte.
Als wir uns kennenlernten, war er brauner gewesen als jetzt. Muss vom Urlaub gewesen sein, dachte ich, einen südländischen Einschlag hatte er jedenfalls nicht. Ich ließ mein Kleid auf den Boden fallen und kroch unter die Decke, die er beiseitegeworfen hatte.
Es gab immer noch so vieles, was ich von ihm nicht wusste, was ich ihn noch nicht gefragt hatte.
Ich beschloss, ihm ab jetzt eine bessere Freundin zu sein. Wenigstens so lange, bis ich ihn allein in New York zurücklassen musste, was sich nicht würde vermeiden lassen, wenn Susan ihre Versprechen wahr machte.
Schließlich war es Dominik, der am nächsten Morgen zu oralem Sex aufgelegt war und mich damit weckte. Ich hatte vor dem Schlafengehen nicht geduscht, daher zog ich ihn sanft an den Haaren, als ich seinen Kopf zwischen meinen Beinen spürte. Er aber schob meine Hände fort und machte weiter. Es hatte keinen Sinn zu versuchen, ihn davon abzubringen, weder mit Worten noch mit Gesten. Manchmal kam es mir vor, als habe er mich ungewaschen sogar lieber, weil er dabei seine Macht spürte, mich zu erregen, obwohl ich mich eigentlich nicht begehrenswert fühlte.
Ich begann mich gerade zu entspannen und die festen Liebkosungen seiner Zunge zu genießen, als er hochrutschte und mich küsste.
»Mein
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