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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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Er­in­ne­run­gen auf. Es gibt be­stimm­te grund­sätz­li­che Er­in­ne­run­gen, die nicht zer­stört wer­den dür­fen. Mit un­se­ren Me­tho­den könn­ten wir kei­ne Wahl zwi­schen wert­lo­sen und le­bens­wich­ti­gen Er­in­ne­run­gen tref­fen.«
    »Wir hat­ten ei­ne Ma­schi­ne, die es schaff­te«, warf Riggs ein. »Sie ver­nich­te­te die Er­in­ne­run­gen. Ich weiß nicht ge­nau, wie sie ar­bei­te­te, aber sie lös­te ih­re Auf­ga­be gut. Zu gut. Sie leer­te das Ge­hirn gründ­lich. Sie ließ nichts zu­rück. Al­le Er­in­ne­run­gen wur­den aus­ge­löscht – aber mit ih­nen auch die Fä­hig­keit, neue zu sam­meln. Wenn ein Mensch die Ma­schi­ne ver­ließ, war er nichts als ein wach­sen­der Or­ga­nis­mus – ei­ne Pflan­ze.«
    »Zeit­wei­li­ge Be­wußt­seins­aus­schal­tung wä­re das Rich­ti­ge«, sag­te St­an­ford. »Wenn es das gä­be, dann könn­ten wir die Leu­te auf Eis le­gen, bis wir die rich­ti­ge Ant­wort hät­ten, und sie dann wie­der zum Le­ben er­we­cken.«
    »Wie es auch sein mag«, er­klär­te Young, »ich bit­te Sie, mein An­lie­gen ernst­haft zu be­trach­ten. Ich glau­be nicht, daß ich war­ten kann, bis Sie die end­gül­ti­ge Lö­sung ge­fun­den ha­ben.«
    »Sie ver­lan­gen von uns, daß wir den Tod le­ga­li­sie­ren«, sag­te Riggs hart.
    Young nick­te.
    »Mei­net­we­gen, wenn Sie es so aus­drücken wol­len. Ich ap­pel­lie­re da­bei an Ihr An­stands­ge­fühl.«
    »Wir kön­nen es uns kaum leis­ten, Sie zu ver­lie­ren, Ahn­herr«, wand­te Auf­sichts­rats­mit­glied St­an­ford ein.
    Young seufz­te.
    »Schon wie­der die­se ver­damm­te Auf­fas­sung. Die Un­s­terb­lich­keit be­zahlt al­le Schul­den. Weil der Mensch un­s­terb­lich ge­macht wur­de, hat er einen Aus­gleich für al­les, was er er­lei­den könn­te. Ich ha­be län­ger ge­lebt, als man es von ei­nem Men­schen er­war­te­te, und den­noch ver­sagt man mir die Wür­den des Al­ters. Der Mensch hat we­nig Wün­sche, und sie sind schnell be­frie­digt, aber man will, daß er wei­ter­lebt, wenn die­se Wün­sche aus­ge­brannt und zu Asche zer­fal­len sind. Er kommt zu ei­nem Punkt, an dem nichts mehr Wert be­sitzt – so­gar zu ei­nem Punkt, an dem die per­sön­li­chen Wer­te nur noch Schat­ten sind. Mei­ne Her­ren, es gab ei­ne Zeit, zu der ich nicht mor­den konn­te – zu der mich nie­mand hät­te zwin­gen kön­nen, einen Men­schen um­zu­brin­gen. Aber heu­te könn­te ich es, oh­ne noch ein­mal zu über­le­gen. Ich ha­be die Il­lu­sio­nen ver­lo­ren und bin zy­nisch ge­wor­den – ich ha­be kein Ge­wis­sen mehr.«
     
    »Es gibt doch noch an­de­re Din­ge«, sag­te Riggs. »Ih­re Fa­mi­lie …«
    »Sie geht mir auf die Ner­ven«, sag­te Young an­ge­wi­dert. »Tau­sen­de und Aber­tau­sen­de jun­ger Sprit­zer, die mich Grand­si­re und Ahn­herr nen­nen und mich um Rat bit­ten, den sie dann doch nicht be­fol­gen. Ich ken­ne nur einen Bruch­teil von ih­nen, und ich lang­wei­le mich ent­setz­lich, wenn sie mir er­klä­ren möch­ten, um wie vie­le Ecken sie mit mir ver­wandt sind. Für sie ist es neu, aber für mich so alt, so ver­dammt alt …«
    »Ahn­herr Young«, sag­te St­an­ford. »Sie ha­ben ge­se­hen, wie der Mensch sich von der Er­de auf fer­ne Son­nen­sys­te­me aus­brei­te­te. Sie ha­ben ge­se­hen, wie un­se­re Ras­se von ei­nem Pla­ne­ten aus Tau­sen­de neu­er Pla­ne­ten be­herrsch­te. Gibt Ih­nen das nicht ei­ne ge­wis­se Be­frie­di­gung …«
    »Sie spre­chen von ab­strak­ten Din­gen«, un­ter­brach ihn Young. »Ich den­ke an mich per­sön­lich – an ei­ne ganz spe­zi­fi­sche Pro­to­plas­ma-Mas­se in Form ei­nes Zwei­füß­lers, der die et­was iro­ni­sche Be­zeich­nung ›An­drew Young‹ trägt. Ich dach­te mein Le­ben lang kaum an mich. Ich ver­lang­te we­nig für mich. Aber jetzt bin ich ganz und gar egois­tisch ge­wor­den, und ich for­de­re von Ih­nen, daß Sie die­se An­ge­le­gen­heit als per­sön­li­ches Pro­blem und nicht als ab­strak­te Fra­ge in be­zug auf die Mensch­heit be­trach­ten.«
    »Ob Sie es nun zu­ge­ben oder nicht«, sag­te St­an­ford, »es ist mehr als ein per­sön­li­ches Pro­blem. Es ist ein Pro­blem, das ei­nes Ta­ges zum Wohl un­se­rer gan­zen

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