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900 Großmütter Band 2

900 Großmütter Band 2

Titel: 900 Großmütter Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Hrsg Lafferty
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Bellen hing noch einen Lidschlag lang in der erstaunten Luft.
    Aber das Schlimmste waren die Hydranten. Der zweite wurde am Morgen nach dem Verschwinden des ersten installiert. Acht Minuten später war er weg, und die Wasserfluten strömten aufs neue. Gegen zwölf Uhr war der nächste Hydrant installiert. Innerhalb von drei Minuten war er verschwunden. Am nächsten Morgen wurde Hydrant Nummer vier montiert.
    Der Direktor der Wasserwerke war anwesend, der Stadt-Ingenieur war anwesend, der Polizeichef war anwesend und hatte ein Überfallkommando mit; der Präsident des Elternausschusses, der Rektor der Universität, der Bürgermeister, drei Herren vom F. B. I., ein Wochenschau-Fotograf, eminente Wissenschaftler und ein Haufen ehrsamer Bürger waren anwesend.
    »So, jetzt soll er mal verschwinden!« sagte der Stadtingenieur.
    »So, jetzt soll er mal verschwinden«, sagte der Polizeichef.
    »So, jetzt soll er mal verschw… schon weg, wie?« sagte einer der eminenten Wissenschaftler.
    Und er war weg, und alle wurden sehr naß.
    »Wenigstens habe ich die Bilderserie des Jah res«, sagte der Fotograf. Er stand mitten zwischen den Prominenten, aber auf einmal waren Kamera und Ausrüstung weg.
    »Drehen Sie das Wasser ab und setzen Sie eine Kappe drauf«, sagte der Direktor der Wasserwerke. »Und montieren Sie keinen neuen Hydranten. Das war der letzte, den wir auf Lager hatten.«
    »Das ist zu groß für mich«, sagte der Bürgermeister. »Soll mich doch wundern, ob TASS es noch nicht erfahren hat.«
    »TASS weiß es schon«, sagte ein kleiner rundlicher Mann. »Ich bin TASS.«
    »Wenn die Herrschaften in den ›Falschen Fünfziger‹ kommen wollen«, sagte Nokomis, »und unseren neuen Feuerwehr-Hydranten-Cocktail probieren wollen, dann wird Ihnen gleich viel besser. Unser neuer Drink ist aus bestem Korn-Whisky, braunem Zucker und Original-Hydranten-Wasser aus original diesem Rinnstein hier. Sie können die ersten sein, die ihn trinken.«
    Das Geschäft im ›Falschen Fünfziger‹ war phänomenal, denn direkt vor seiner Tür waren die Hydranten im strudelnden Wasser verschwunden.
    »Ich weiß, wie wir reich werden können«, sagte ein paar Tage später Clarissa zu ihrem Vater, Tom Willoughby. »Alle Leute hier in der Gegend sagen, sie wollen ihre Häuser fast umsonst verkaufen und woanders hinziehen. Besorg dir einen Haufen Geld und kauf sie alle. Dann kannst du sie später wieder verkaufen und reich werden.«
    »Die kauf ich nicht mal für einen Dollar das Stück. Drei sind schon verschwunden, und jede Familie außer uns hat schon die Möbel im Vorgarten zu stehen. Vielleicht sind morgen früh nur noch die leeren Grundstücke da.«
    »Na schön, dann kauf die leeren Grundstücke. Wenn die Häuser zurückkommen, bist du fein raus.«
    »Zurück? Kommen denn die Häuser zurück? Weißt du etwas, junge Dame?«
    »Ich habe einen Verdacht, der die Grenze zur Gewißheit streift. Mehr kann ich im Moment noch nicht sagen.«
    Drei eminente Wissenschaftler saßen in einem unordentlichen Apartment, das aussah, als gehöre es einem betrunkenen Sultan.
    »Das überschreitet die Grenze zur Metaphysik. Es hängt mit der Quantenmechanik zusammen. In gewissem Sinne ist Boff jetzt weit überholt«, sagte Dr. Velikoff Vonk.
    »Der mystifizierendste Aspekt der Sache ist die Kontingenz der Intransigenz«, sagte Arpad Arkabaranian.
    »Ja«, sagte Willy McGilly. »Wer hätte geglaubt, daß das miteiner Bierbüchse und zwei Stückchen Pappe funktioniert. Als Junge nahm ich immer eine Haferflockenbüchse und roten Buntstift.«
    »Ich kann Ihnen nicht ohne weiteres folgen«, sagte Dr. Velikoff Vonk. »Ich wünschte, Sie wür den sich etwas verständlicher ausdrücken.«
    Bis jetzt war noch kein Mensch zu Schaden gekommen – allenfalls das bißchen Blut auf Ozzies Murphys Glatze und an den Ohrläppchen von Conchita, als ihre auffallenden Ohrringe direkt aus ihren Ohren verschwanden; oder vielleicht ein paar gestutzte Finger, wenn ein Haus verschwand, und jemand hatte grade die Hand am Türknopf; und schließlich ein Zeh, als ein Junge mit einer leeren Konservenbüchse Fußball spielte, und die Büchse auf einmal nicht mehr da war – alles in allem ein knapper halber Liter Blut und hundert bis hundertfünfzig Gramm Fleisch.
    Nun jedoch verschwand vor Zeugen Mr. Buckle, der Verkäufer im Lebensmittelgeschäft. Jetzt wurde es ernst.
    Ein paar finster aussehende Ermittlungsbeamte aus dem Rathaus kamen zu den Willoughbys. Der mit der finstersten Miene

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