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900 Großmütter Band 2

900 Großmütter Band 2

Titel: 900 Großmütter Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Lafferty
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sin d jetz t bar fuß. Aber ich hätte überh a upt nichts be me rkt, wenn  ic h nich t extr a au f wa s Komische s geachte t hätte.«
    »Ic h bi n jetz t Gestal t 4« , sagt e Diogenes . »Wahrscheinlic h werd e ic h mic h etwas sonderbar benehmen.«
    »Da s tu n Si e j a immer« , sagt e Dr . Corte.
    »Abe r nich t s o seh r wi e i n Gestal t 5« , sagt e Diogenes . »Al s Gestal t 5 w ü rd e ic h vielleich t einen pan-artigen Sprung auf d i e Schultern der jungen Fregona hier vollführen, oder der schönen Regina, wi e si e d a steht , durch s Haa r spazieren , buchstäblich und barfuß. Viele nor m a le Zweier-Gestalten werden Vierer oder Fünfer, wenn sie träu m e n. Anscheinen d is t da s be i Regin a de r Fall.
    Ich habe den Schatten, a be r nich t di e Substanz der ganzen Situation in der Psychologie Jungs gefunden. Be i ih m fan d ic h da s zweit e Elemen t meiner Theorie, denn durch die Irrtümer Phelans und Jungs , di e au f wei t voneinande r entfernte n Gebieten liegen , ka m ic h de r Wahrh e i t au f di e Spur . Wa s Jung sage n will , ist , da ß di e Tiefen-Perso n jede s Mensche n au s m ehrere n Persone n besteht . Da s halt e ich fü r Quatsch . A n solche n weithergeholte n Theorien is t etwas , da s mic h abstöß t . Wah r is t viel m ehr , daß unser e Gegenbilde r rei n zufälli g i n unse r Unterbewußtsei n un d unser e Träu m e geraten , d a si e j a m eisten s denselbe n Rau m wi e wi r selbs t einneh m en.
    Und doch sind sie alles a m t getrennte und unabhängige Persönlichkeiten. Und wir können, zu zweie n ode r z u mehreren , z u r selbe n Zei t i n derselben Form präsent sein, und dann an einem eng benachbarten, jedoch nicht id entische n Ort . Zu m Beispiel ist Ho m e r in den G e stalten 2 und 9 hier gegenwärtig.
    Ic h hab e experimentiert , u m z u sehen , wi e weit ic h komme ; un d Gestal t 9 is t bi s jetz t da s Äußerste, wa s ic h erreich t habe . Ic h nu m erier e di e Gestalten nicht nach ihrer Abweichung von unserer eigenen Nor m , sondern nach der Rei h enfolge , i n de r ic h sie gefunden habe. Ich bin jedoch davon überzeugt, daß die konzentrischen und kongravitären Weltenund Personenko m plexe nahezu hundert betragen.«
    »Also, es gibt doch tat s ächlich ein Loch an der Ecke , nich t wahr? « fragt e Dr . Corte.
    »Ja , ic h hab e e s a n de r Bus-Haltestell e gemacht; da s is t ei n praktische r abendlicher Einstiegspunkt fü r di e Leut e i n unsere r Straße« , sagt e Diogenes.
    »Ich habe in den letzt e n zwei Tagen eine Menge Gelegenhei t gehabt , di e Ergebniss e z u studieren.«
    »Abe r wi e mache n Si e s o ei n Loc h a n de r Ec k e? « beharrt e Dr . Corte.
    »Glauben Sie m i r, Corte, dazu war eine Menge Phantasi e nötig« , sagt e Diogenes . »Ic h mein e das ganz wörtlich. Ich drang so tie f i n meine n eigenen Seelen-Vorra t ein , da ß ic h ganz geschwächt war; un d dabe i besitz e ic h ein e reichhaltiger e Sammlung psychische r I m ago s al s irg e ndje m and , de n ic h ken n e . Ich habe außerdem an beiden Enden der Straße ma gnetische Verstärke r auf g estellt ; abe r wa s si e verstärken , is t mein e eigen e Imaginationskraft . Ic h sehe hier ein unendlich weite s Studiengebiet.«
    »Aber was sind denn d a s für Beschwörungen, m it denen Sie von einer G estal t zu r andere n gelangen?« fragte Ho me r-Monstru m .
    »Da s is t nu r ein e Möglichkeit von Dutzenden, u m de n Einstie g z u bewirken , abe r si e is t m i r ma nch m al die beque ms te«, antwortet e Diogenes.
    »Es handelt sich dabei um die Erinnerung an das Unmittelbare , auc h ›verb a le s Schweifen ‹ genannt.
    Es ist eine Anrufung – e i n intuitiver und charismatischer Einstieg. Ich benu t z e e s häufi g i m Bradmont-Moti v – dies e Bezei chnung habe ich von zwei Science-Fiction-Autoren des zwanzigsten Jahrhunderts überno mme n.«
    »Si e spreche n so , al s ob … also wir leben doch i m zwanzigste n Jahrhundert? « fragt e Regina.
    »I m zwanzigsten ? Ac h ja , Sie haben recht. Wird schon so sein«, sti mm t e D i ogenes zu. »Sehen Sie, ic h experi m entier e auc h auf anderen Gebieten, und da geraten m i r m a nch m al die Zeiten durcheinander.
    Si e alle , nehm e ic h an , erlebe n gelegentlic h Moment e besondere r Un mittelbarkeit und Lebendigkeit. Dann erscheint Ihn e n di e Wel t irgendwi e frischer , s o al s wär e si e ein e ganz neue Welt. Und die Erklärung dafür ist, daß d i e Wel t fü r Si e tatsächlich neu ist. Sie haben sich

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