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900 Großmütter Band 2

900 Großmütter Band 2

Titel: 900 Großmütter Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Lafferty
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ernsthaf t darübe r nachge d acht« , bracht e Epik t hervor . »E s wa r ein e Sorge , fü r di e si e keine n Na m e n hatten . Betrachte n Si e di e Literatu r diese r Periode und sehen Sie selbst, wie v i el e Liede r volle r echter Trauer in den Jahren 1980 und 81 im Schwange waren. Aber die Euphorie de r Massenmedie n hatte da s bal d zugedeckt . Da s me nschliche Erinnern an diesen Komplex wurde durc h künstlich e Amnesie blockiert . Da s gescha h durch Hypnose mittels Rundfunk und noch feinerer Wellenarten . Nu r we nig e sin d de m entgangen . De r taub e Schwachsinni g e , de n ic h i n eine m m eine r Ite m s erwähnte , gehört e zu diesen wenigen. Er kri t zelte den Na m e n der Stadt ein m al an eine Wand, aber nie m and konnte sich etwa s darunte r vorstellen.«
    »Aber da müssen do c h hunderte von Millionen ungebundener Rest-Assoziationen zu verkraften gewese n sein! « protestiert e Glasser.
    »Potenziere n Si e dies e Zah l mehrer e Male« , äußerte Epikt. »Von diesen Rest-Assoziatione n ga b es ungeheuer viele, und die me i s ten wurden auch erledigt . I m Verlau f diese r Studi e sammelt e ic h etwa ein e Million , di e unerledig t blieben , abe r auc h sie konnten den künstlichen Ge dächtnisschleie r nicht durchbrechen. Die Tür zu dem ganzen Komplex war verschlossen. Dann wurde sie noch doppelt verriegelt. Es war nötig, n i cht nur die Erinnerung zu vernichten, sondern auch die Erinnerung an die Erinnerung. Professor S m irnow, und das war vielleicht sein e erhabenst e Leistung , unterwar f sich einer Endhypnose. Es war seine Aufgabe, den Boden über diesem Loch quasi endgültig zu glätten. Abe r e r wa r stärke r beteilig t al s all e anderen . Nach dieser vorläufigen Erk l ärung wollen wir ihn nicht weite r beunruhigen . Diesma l wir d e r e s mi t reinem Gewisse n vergessen.
    Sogar nicht ein m al in diesem Augenblick erkennt e r e s ode r erinner t e r sich . E s wa r sein e Absicht und sein Triu m ph, daß er sich nie m als m e hr erinner n sollte . Di e Sta d t und ihre Vernichtung sind fü r i mm e r vergessen , abe r di e Method e de r Gedächt-istilgun g is t lediglic h au f ein e unterschwellig e psychisch e Eben e verdräng t w o rden . Si e wir d wieder auftauche n un d auf s neu e angewand t werden , sobald wiede r ein e unnatürlich e Katastroph e eintritt.«
    »Abe r w o i n de r Höll e ode r i m mittlere n Nordamerik a la g dies e Stadt? « brüllt e Cogsworth.
    »Das Gelände ist unter dem Na me n ›Su m pf von Grea t Blu e Island ‹ beka nnt«, gab Epikt von sich.
    »Mach endlich Schluß, du glotzäugiger Apparatismu s! « kreischt e Shiplap . »Wi e hie ß di e Stadt?«
    »Chicago« , klappert e Epiktistes.
    Da s setzt e de m Fa ß di e Kron e auf ! Da s wa r der letzt e Heuler ! Si e hatte n sich m it offenen Augen durch diesen Clown von einem kubischen Klapperkasten i n di e Irr e führe n lassen . Valerie s hohe s Ge lächte r klingelte , un d ih r Gatte , Cogsworth , krächz t e wie eine Rohrdo mme l, die den Schluckauf hat.
    »Chicago ! Da s klingt , al s ob ein kleiner Biber im Zoo einen schla mmi gen H a ng hinabrutscht und ins Wasse r platscht . Chicago! « E s wa r da s ulkigst e Wo rt , da s Valeri e jemal s gehör t hatte.
    »Nu r ein e Maschine , di e de n Ehrgei z kriegt , Wit z e zu machen, kann so einen Na m e n prägen«, knatterte Glasser s Feuerwerksgelächter . »Chicago!«
    »Ic h neh m e de n Hu t vo r di r ab , Epiktistes! « sag t e Aloysius Shiplap. »Du bist ein schleichfüßiger, hinterfotziger Märchenerzähler . Leute , dies e Maschine is t reif!«
    »Ich bin ein bißchen e nttäuscht« , sagt e Smirnow.
    »So hat also der Berg g e kreißt und ein Mäuslein geboren. Aber m ußte das ausgerechne t ein e Maus m it Glotzaugen und im Clo w nskostüm sein, Epikt? Da s is t doc h wirklic h z u stark , selbs t fü r einen Schwindel. Daß eine große Stadt vor nur zwanzig Jahren völlig vernichtet wurde, und wir nichts mehr darüber wissen sollen – das ist schon allerhand! Aber daß diese Stadt ausgerechnet den un m öglichen Namen Chicago getra ge n habe n sol l – da s ist die Höhe! Wenn du sämtli c he möglichen Lautverbindungen gegeneinandergeh alte n has t – zweifellos hast du das auch getan –, du könntest nicht m it einem noch blöderen N am e n herausko mm e n.«
    »Lieb e Leute , da s ebe n wa r di e Absicht« , rassel t e Epiktistes. »Ihr könnt euch u m s Verrecke n nich t an ihn erinnern. Ihr erkennt ihn nicht wieder.

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