900 MEILEN - Zombie-Thriller: Horror-Bestseller 2013 in Amerika! (German Edition)
uns noch nichts bestätigt. Im Moment sind wir uns nicht sicher«, erwiderte er.
Ich dachte an Jenn, die in einem Vorort von Atlanta wartete. Ich hatte einen verdammt beschissenen Zeitpunkt ausgewählt, um auf Geschäftsreise zu gehen. Sie war so sauer gewesen, als ich sie neulich morgens zurückließ und ging. Ich hätte ihr zuhören sollen.
»Hat irgendjemand Handyempfang?«, fragte ich und hörte, wie meine Stimme zitterte.
»Mal ist Empfang da, mal nicht. Es kommt darauf an, ob die Funktürme im Umkreis noch in Betrieb sind. Einige von uns waren von Zeit zu Zeit in der Lage die Handys zu benutzen. Ist abhängig von unserem Standort.«
Wir passierten Ellis Island. Ich konnte einige Untote erkennen, die sich am Fuße der Freiheitsstatue zusammenrotteten. Früher war die Liberty ein Zeichen dafür, dass man in Amerika angekommen war. Damals kam man nach New York, um einen Neuanfang zu starten. Zeiten ändern sich. Nun wollten wir alle nur noch hier raus.
Ich nahm mein Telefon aus der Tasche, um einen Blick darauf zu werfen und betete, dass nun endlich Empfangsbalken zu sehen waren. Doch immer noch kein Empfang. Die Sache bekam so langsam einen Bart. Der Akku war fast leer. Trotzdem ließ ich das Telefon an, in der Hoffnung, dass wir auf dem Weg nach Jersey an einem funktionierenden Mobilfunkmast vorbeikommen würden.
Kyle fragte die Pakers, was sie über die Zombies wussten. Sie erzählten uns, dass diese Dinger – abhängig von der Herkunft – durch alles Mögliche erschaffen werden konnten. Von Strahlung über schlechtes Trinkwasser bis hin zu biologischen Waffen. Tatsache war, dass zu diesem Zeitpunkt niemand einen verdammten Scheiß wusste. Sie erklärten weiter, dass die Zombies laut Radioberichten und einigem Geschwätz im Internet zufolge der Tod in Menschengestalt wären.
Kein Scheiß , dachte ich mir.
Mr. Schnurrbart erzählte uns eine Geschichte über eine Autopsie, die in der Nacht zuvor auf einem Wissenschafts-Video-Blog gesendet worden war.
Die Wissenschaftler hatten eines dieser Dinger gefesselt. Sie schnitten ihm direkt in den Magen und rissen die schwarzen Eingeweide heraus. Sie punktierten das Herz, schnitten Gliedmaßen ab und rissen es im Grunde Glied für Glied auseinander. Die ganze Zeit hob es seinen Kopf und versuchte die Ärzte zu beißen, die gerade die Autopsie durchführten. Erst als einer von ihnen eine chirurgische Säge genau durch sein Hirn trieb, hörte es endlich auf, sich zu bewegen.
Wie wir während des Kampfes in der Lobby gelernt hatten, war dies der einzige Weg, sie zu töten. Das Gehirn musste zerstört werden. Wo wir gerade von Klischees reden: Wer hätte gedacht, dass all diese Filme stimmen würden?
In einer erfundenen Geschichte ist doch immer ein Fünkchen Wahrheit.
Mr. Schnurrbart teilte uns mit, dass ein Biss von einem Untoten das eigene Ableben durch irgendeine Art Gift beschleunigte. Was die Nachrichten im Internet anbelangte, würde jeder, der starb, als Zombie zurückkommen. Dabei war es egal, ob er gebissen wurde oder nicht. Im Grunde genommen bedeutete das, dass jeder von uns schon mit was auch immer infiziert war.
Er legte bei diesem Gedanken eine Pause ein und schaute Kyle und mich von oben bis unten an. Er bemerkte mein Unbehagen und sagte: »Beruhige dich! Ich schaue nur, um sicherzustellen, dass ihr nicht gebissen wurdet. Wir können euch nicht einfach in unserer Obhut krepieren lassen.«
Er fuhr fort und berichtete über die zweite Fahrt, die die Pakers gestern machten. Da hätte es einen Typen gegeben, der einen kleinen Biss am Arm hatte. Er war schon fiebrig, als er auf das Schiff kam, und verwandelte sich plötzlich nach der Hälfte der Strecke. Er hatte noch seine Frau auseinanderreißen können, bevor ihn drei Pakers über Bord warfen.
Ich sah zum Ufer und dann runter ins Wasser. Ich dachte daran zurück, was Kyle zuvor gesagt hatte und fragte mich wieder, wie viele von diesen Dingern wohl dort unten waren.
Etwas surrte. Surrte wieder. Es war mein Telefon!
Kommunikation. Segen oder Fluch?
Es surrte sieben Mal, bevor ich das Telefon aus meiner Tasche gefummelt hatte. Ich erkannte, dass es sich um sieben Voicemail-Nachrichten handelte. Wir mussten wohl einen funktionierenden Sendeturm passiert haben, wodurch mein Telefon genug Zeit hatte, die Nachrichten herunterzuladen.
Meine Hände zitterten. Ich schloss die Nachrichtenanzeige, navigierte zur Kurzwahl und wählte Jenns Namen aus. Schweigend wartete ich. Der Verbindungsaufbau schien
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